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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London
Autoren: Jason Dark
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Richtung Tür stechen und sah das Monstrum.
    Er stand geduckt. Durch die Kappe auf seinem Schädel wirkte der Kopf wie eine abgeplättete Halbkugel. Mit der rechten Hand schwang er die Keule.
    Das mußte der Killer des Menschen sein, der hinter mir lag. Wut und Zorn schossen in mir hoch. Die Kälte auf meinem Rücken nahm zu, ich ballte die linke Hand zur Faust, während ich die Rechte mit der Beretta in Richtung Ziel drehte.
    Der Barbar reagierte nicht. Er stand da und starrte gegen die Waffe. Es war auch möglich, daß er sie nicht kannte, noch nie zuvor gesehen hatte und nicht wußte, welch eine Gefahr aus ihr hervorschießen konnte.
    Ich ging auf ihn zu und sprach ihn gleichzeitig an. »Hast du den Mann getötet?«
    Der Barbar, bewegte sich kaum, als er mich hörte. Vielleicht veränderte sich seine Haltung etwas, die Keule schwang nach wie vor weiter.
    Wieder sprach ich ihn an.
    Ich bekam eine Antwort. Nur anders als ich mir vorgestellt habe.
    Plötzlich schnellte er auf mich zu. Dabei gab es einen röhrenden Schrei ab, hob den rechten Arm mit der Keule und wollte mir mit dieser Waffe den Schädel zerschmettern.
    Ich schoß.
    Im blassen Mündungsfeuer erschien der Heranspringende vor mir wie eine Projektion. Die geweihte Silberkugel verschwand im Fell, erwischte die Brust und sein Sprung, der mit einem Mord hätte enden sollen, wurde schlagartig unterbrochen.
    Bevor er mich erreichen konnte, fiel er auf die Knie. Die Keule schleifte über den Boden, kratzende Geräusche erreichten dabei meine Ohren. Ich hielt die Waffe gesenkt und war bereit, noch einen zweiten Schuß abzugeben. Nicht mehr nötig. Regungslos blieb der Barbar vor meinen Füßen liegen. Ich wollte sehen, was mit ihm los war und leuchtete deshalb sein Gesicht an. Es hatte eine andere Farbe bekommen. Ein grüner Streifen hatte sich wie ein Schleier über die braune Haut geschoben und ließ das Gesicht fremd, kalt und tot aussehen.
    Mit der Mündung fuhr ich über die Haut hinweg. Sie knisterte, so dünn war sie geworden. Als ich den Druck verstärkte, konnte ich den Lauf durch die Haut in den Kopf hineinschieben.
    Zuerst begriff ich nicht, dann schaute ich nach und stellte fest, daß unter der Haut die Köpfe hohl waren. Kein Blut, kein Knochen, keine Sehnen, weder Adern – nichts.
    Leere unter einer Schale!
    Das also war Aibons Barbarenbrut. Monstren, die Robotern glichen, die selbst nicht in der Lage waren, zu denken, denen man alles vorsetzen mußte, die Befehle bekamen und sie dann ausführten.
    Fragte sich nur, wer die Befehle gab und diese widerlichen Kreaturen auf die Erde geschickt hatte.
    Etwa Margareta?
    Ich erhob mich schulterzuckend und schleifte die Hülle des toten Barbars vom Eingang weg zur Seite. Im toten Winkel neben der Tür ließ ich ihn liegen.
    Noch einmal vergegenwärtigte ich mir das Bild der heranreitenden Horde innerhalb des Himmels. Ich habe sie nicht zählen können, mußte jedoch davon ausgehen, daß sich auch andere Mitglieder der Mörderhorde in der Nähe aufhielten.
    Daß sie die Stromzufuhr für den Ortsteil Maifair unterbrochen hatten, konnte ein Zufall sein, mußte aber nicht. Jemand, dessen Pläne ich nicht kannte, steuerte diese Wesen. Ich glaubte daran, daß auch andere Stadtteile irgendwann lahmgelegt wurden.
    Mit Maifair hatte man begonnen. Vielleicht sollten Soho, Kensington, Chelsea und wie sie alle hießen, noch folgen. Die Vorstellung dessen ließ meine Kehle trocken werden.
    Ich verließ das kleine Haus, blieb an der Wand stehen und holte das Kreuz hervor. Griffbereit steckte ich es in die rechte Tasche.
    Mich würde interessieren, wie die Barbaren auf den Anblick reagierten. Bei der Aibon-Magie verlor das Kreuz zwar seine Wirkung nicht, es veränderte sich allerdings und nahm, wenn es damit in einen direkten Kontakt geriet, eine leicht grünlich schimmernde Farbe an.
    Irgendwo hupte jemand. Ich konnte durch den Zaun auf die Straßen schauen. Wagen rollten vorbei. Irgendwann in den nächsten Minuten würden bestimmt die Männer vom Notdienst kommen, um sich den Schaden anzusehen. Wenn dann der eine oder andere Barbar noch auf dem Gelände lauerte, konnte es für die Menschen sehr bitter werden.
    Deshalb war es besser, wenn ich attackiert würde.
    Ein Fahrzeug rollte in eine scharfe Rechtskurve und nahm die letzten Yards zum zerstörten Tor. Dicht davor hielt der Wagen. Es mußten die Männer vom Reparaturtrupp sein, die aus dem deutschen VW-Transporter stiegen und sich lautstark über das zerstörte Tor
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