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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge
Autoren: Jason Dark
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reicht mir zu diesem Thema. Es stimmt, Sir James, ich wäre eine Mörderin. Doch eines können Sie nicht wissen. Ich habe bereits gemordet. Einen Mann namens Falsett. Er hatte das Pech, mich zu beobachten. So mußte ich ihn aus dem Verkehr ziehen und habe ihn außer Haus geschafft. Nur kam ich nicht mehr dazu, die Leiche zu verbergen. Dieser John Sinclair sah von seinem Fenster aus, wie ich den Toten wegschleifte. Wahrscheinlich wird er mit Ihnen darüber gesprochen haben, Sir…«
    »Ja, das stimmt.«
    »Sie sehen, es findet sich stets eine Aufklärung. Wenn Sie daran denken, daß ich bereits einen Menschen umgebracht habe, sollten Sie mir auch zugestehen, daß ich Theo kille.«
    Sir James war von der Kälte dieser Frau angewidert. Er konnte es nicht begreifen. Seinen beiden Jagdkollegen erging es ebenso. Sie hockten auf ihren Plätzen wie angenagelt.
    Evita zog jetzt beide Waffen. Schnell, glatt und sicher. »Das Haus ist eine Falle. Ich habe die Telefonleitungen zerstört. Im Keller hocken die drei Monster…«
    »Und wo finden wir Theo?« fragte Sir James.
    »Bei seinen Monstern, die ich gleich besuchen werde.«
    »John Sinclair hat ihn verfolgt.«
    »Das weiß ich, Sir. Wenn er nicht dumm ist, das wird er wahrscheinlich nicht sein, hat er ebenfalls den Weg in den Keller gefunden und steht den Monstern gegenüber. Ich werde ihnen einen Besuch abstatten und den Rest erledigen.«
    »Sie wollen töten«, sagte Sir James mit leiser Stimme. »Sie sind ein teuflischer Engel, eine Mörderin. Aber niemand tötet ohne Grund. Und mag das Motiv noch so widersinnig sein…«
    »Stimmt, Sir.«
    »Dann sagen Sie uns Ihr Motiv, Evita.«
    »Ganz einfach, Sir – Rache!«
    Der Superintendent zwinkerte mit den Augenbrauen. »Rache?« fragte er. »Wen wollen Sie rächen?«
    »Das hätten Sie eigentlich herausfinden können. Erinnern Sie sich daran, was ich Ihnen von der Wahrsagerin erzählte, die dieses miese Schwein umgebracht hat?«
    »Ja, das…«
    »Gut.« Sie winkte ab. »Er kam in das Zelt und tötete sie. Aber er hatte einen Zeugen – mich. Nur sah er mich nicht. Doch ich, Sir James, bekam mit, wie meine Mutter starb. Verstehen Sie jetzt?« brüllte sie durch die Halle. »Ich bin die Tochter. Meine Mutter hieß ebenfalls Tijon. Es war dunkel, er hat mich nicht sehen können. Ich hielt mich zudem versteckt, und da bekam ich alles mit – alles.«
    Sir James schloß sekundenlang die Augen und lauschte seinem eigenen Herzschlag nach. »Jetzt ist mir einiges klargeworden«, sagte er mit kaum verständlicher Stimme. »Nun weiß ich, was in Ihnen vorgeht. Rache.« Er nickte. »Sie wollen Ihre Rache.«
    »Ja!« knurrte sie fast. »Lange genug habe ich darauf warten müssen, nun ist die Zeit vorbei. Durch meine Botschaften habe ich ihm seinen Tod angekündigt, obwohl er sich mit dem Teufel verbündet hat. Die Hölle mag ihm manches gegeben haben, aber sie hat ihm eines nicht genommen, die Angst, Sir James. Die heiße, würgende Angst. Die ist geblieben, und sie wird sich, wenn ich vor ihm stehe, zur Todesangst steigern. Er wird bibbern, jammern und versuchen, den Höllenfürsten als Helfer zu bekommen. Das alles wird ihm nichts nutzen, weil ich schneller und stärker bin, viel stärker sogar. Mein Plan ist gereift.«
    »Vielleicht«, kommentierte Sir James, »aber ist er auch so reif, um gegen drei wilde Monstren anzukommen? Theo wird sich nicht persönlich wehren. Wie Sie schon sagten, er besitzt einen guten Schutz.«
    »Stimmt.«
    »Sie wollen es trotzdem wagen?«
    »Natürlich, denn Sie vergessen eines, Sir James. Die Überraschung habe ich auf meiner Seite. Theo Aldridge hat jeden in Verdacht, ihm an den Kragen zu wollen. Aber glauben Sie etwa, er würde mich verdächtigen? Er ist hinter mir her, er will etwas von mir. Nur habe ich ihn nicht an mich herankommen lassen. Ich konnte ihn hinhalten, ich habe ihn…«
    »Ja, es ist gut. Wir verstehen Sie.«
    Evita lächelte. »Ein Problem habe ich allerdings.« Etwas lässig hob sie die Hände mit den Waffen. »Und dieses Problem sind Sie. Drei Zeugen, ich gehe davon aus, daß sie mich jagen werden, deshalb bin ich gezwungen, reinen Tisch zu machen.«
    »Heißt das…?«
    »Ja, Sir James. Bevor ich in den Keller gehe und mich umschaue, werde ich Sie töten. Exekutieren. Sorry, Sie haben mir nichts getan, doch wenn ich hier fertig bin, hinterlasse ich nur Tote!«
    Die Worte hatten Sir James bleich werden lassen. Seinen beiden Jagdfreunden erging es nicht anders.
    Plötzlich fing Sir
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