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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See
Autoren: Larry Brent
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erheben. Morna legte ihre Hand auf den Unterarm des
Arztes. »Bitte, bemühen Sie sich nicht, Doc. Mein reizender Freund hat ein
kleines Attentat auf meine schlanke Linie vor. Ich möchte aber gern noch eine
Zeitlang jugendlich aussehen, und deshalb verzichte ich auf diese schmackhaften
Kalorien. Wenn es auch schwerfällt... Erzählen Sie uns lieber weiter von
Nessie.«
    »Tja, damit wir nicht vom Thema abkommen: Loch Ness ist heute ein
fest umschlossener See. Aber das war nicht immer so. In der Kreidezeit sah das
anders aus. Damals war es eine Erdspalte, die mit dem Meer verbunden war. Durch
Erdverschiebungen schloß sich diese Spalte, der Graben entstand und füllte sich
im Lauf von vielen Jahrtausenden schließlich mit Süßwasser.«
    Morna Ulbrandson nickte. »Dann kommen die Vorfahren des Ungeheuers
also aus dem Meer ... «
    »Ja, davon geht man auf jeden Fall aus.« Albertson warf einen
Blick auf seine Uhr. »Ich glaube, ich kann Ihren kurzen Besuch bei Mr. McLotch
verantworten. Würden Sie mir bitte folgen?«
    Gleich darauf befanden sich die drei Freunde in Begleitung vor Dr.
Albertson im Behandlungsraum.
    Der Schotte sah die Eintretenden lange an, ehe er leise erklärte,
daß er sich freue, seine Retter kennenzulernen.
    Albertson hatte die Verletzungen des Händlers sorgfältig
behandelt. Das Gesicht und die Schultern von McLotch wiesen zahlreiche kleine
Pflaster auf.
    »Wir wollen Sie nicht lange aufhalten, Mr. McLotch«, begann Larry
Brent. »Sie würden uns jedoch einen großen Gefallen tun, wenn Sie uns eine
eingehende Schilderung jener mysteriösen Vorgänge geben könnten.«
    »Sie kamen gerade zur rechten Zeit«, sagte McLotch leise. Die
Freunde mußten sich Mühe geben, ihn zu verstehen. Aber das lag nicht allein an
der leisen Stimme des Schotten. McLotch sprach Hochlanddialekt, und Larry mußte
den Händler schließlich mehr als einmal unterbrechen, um zu verstehen, was er
meinte. »Ich glaube, ich hörte das Motorengeräusch noch - das Ungeheuer ließ
von mir ab. Aber es war anders als Nessie ... Nessie habe ich kurz zuvor auf
der Straße gesehen ... «
    Zunächst sprach McLotch wirr durcheinander, als fiele es ihm
schwer, sich zu konzentrieren. Doch nach und nach kam Linie in seinen Bericht,
und er schloß mit den Worten:
    » ... ich stehe vor einem Rätsel. Es sieht ganz so aus, als ob man
mich töten wollte - für Bruchteile von Sekunden hatte ich das Gefühl, als ob
das Wesen mich verschlingen wollte. Doch das war offensichtlich eine Reaktion
meiner überreizten Nerven. Ich wurde gewürgt, und das ist nicht von der Hand zu
weisen ... «
    Die Würgemale am Hals McLotchs gaben Larry Rätsel auf. Die Spuren
stammten eindeutig von klauenartigen Händen her.
    »Was ich sah, hat offensichtlich noch nie jemand vor mir
beobachtet«, berichtete McLotch weiter. Seine Stimme klang schon fester. Er
bemühte sich, ein Bild des ungeheuerlichen Wesens zu geben, das ihm begegnete.
Es gelang ihm jedoch nur unvollkommen.
    Nur eines schien festzustehen: McLotch hatte ein Urerlebnis
gehabt. Dieser erste, unerklärliche Angriff auf seine Person war mit nichts zu
vergleichen, was bisher in der Umgebung vom Loch Ness geschah.
    Larry Brent sah ein, daß. er jetzt - zu diesem Zeitpunkt und in
dieser Situation - nicht weiterkam.
    Zehn Minuten später verließen die Freunde das Haus von Dr.
Albertson. Der Arzt begleitete die Besucher zur Haustür.
    »Ich würde mich freuen, Sie wieder mal bei mir begrüßen zu
können«, sagte der Schotte zum Abschied. »Und wenn ich Ihnen mit irgend etwas
behilflich sein kann, dann werde ich das gern tun.<<
    Iwan Kunaritschew grinste, als er dem Arzt die Hand reichte. »Von
Ihrem Angebot mache ich gern Gebrauch, Doktor. Während Sie meinen Freunden von
Nessie erzählen, kümmere ich mich um Ihren Whisky. Ich glaube, in Ihrer Bar
steht noch mancher - unentdeckte Tropfen ... «
    Wenig später saßen die drei Freunde wieder in dem gemieteten
Bentley und fuhren durch die dunkle, verlassene Ortschaft.
    Dr. Albertson hatte eine kleine Hotel-Pension außerhalb von Foyers
an gerufen und dort drei Zimmer bestellt.
    Die Pension hieß »Nessie«. Wie hätte es auch anders sein können?
Das kleine, gepflegte Heim, in dem insgesamt zwanzig Zimmer zur Verfügung
standen, war erst vor kurzem erbaut worden. In diesem Frühjahr erwartete der
Besitzer den ersten Ansturm von Touristen.
    Und darauf hatte er sich gut vorbereitet.
    Die Hotel-Pension lag am schroffen Steilufer mit Blick auf den
See.
    Nachdem
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