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0549 - Das Elixier der Götter

Titel: 0549 - Das Elixier der Götter
Autoren: Unbekannt
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schließlich ihre Gedankenimpulse. Die wissen noch weniger als wir, und das ist schon wenig."
    „Was denken sie?" erkundigte sich Baiton Wyt neugierig.
    „Eine ganze Menge und doch nichts. Sie sind ahnungslos und verzweifelt. Eigentlich verfallen sie allmählich einer unbeschreiblichen Lethargie. Ihnen ist alles egal, aber sie ahnen, daß sie für irgendeinen rätselhaften Zweck mißbraucht werden sollen. Woher aber wollen sie das wissen? Eine Art Generinnerung?"
    „Das scheint schon deshalb möglich, weil sie im Grunde nicht richtig geboren wurden, sondern durch die Teilung des Muttertieres entstanden", gab Atlan zu bedenken. „Damit bekamen sie auch einen Teil der Erinnerung mit. Und die scheint alles andere als erfreulich zu sein. Ich bin gespannt, was wir herausfinden werden."
    Die Sechskantröhre war fünfundzwanzig Meter lang. Die sieben Gelben Eroberer waren im Vorderteil zusammengepfercht und hockten, wie Gucky telepathisch feststellen konnte, teilnahmslos zusammen, ohne sich um das zu kümmern, was um sie herum vorging. Sie bildeten keine Gefahr für das wagemutige Einsatzkommando. Auf der anderen Seite schien eine Entdeckung von außen genauso unwahrscheinlich. Die noch unbekannten Beherrscher des Schwarms und ihre Hilfsvölker befanden sich in einer echten Notlage, deren Natur Atlan und seinen Begleitern allerdings rätselhaft war. Jedenfalls hatten sie genug mit sich selbst zu tun. Als Beweis für diese Vermutung diente die Tatsache, daß die MARCO POLO so lange unbehelligt geblieben war.
    Atlan ließ Ras Tschubai die Bedienung des Hyperkom-Empfängers. Er untersuchte noch einmal den Raum, in dem sie sich befanden, und fand weder wichtige Instrumente noch Anlagen. Es schien sich um einen inzwischen total geleerten Vorratsraum zu handeln.
    „Wir werden Erkundungen vornehmen müssen", sagte er.
    „Das wäre doch eine Aufgabe für einen tapferen und unerschrockenen Ilt wie mich?" meinte Gucky zuversichtlich.
    „Ich bin klein und unauffällig, bescheiden in meinem Auftreten und ..."
    „Ich dachte dabei auch an dich", eröffnete ihm Atlan trocken.
    „Aber nicht wegen deiner nahezu sprichwörtlichen Bescheidenheit, sondern wegen deiner Fähigkeit als Teleporter und Telepath.
    Du kannst dich jederzeit in Sicherheit bringen, wenn du in eine Klemme gerätst, was ja fast zur Regel bei dir geworden ist.
    Inspiziere den Wabenraumer, identifiziere die Mannschaft, und kehre zurück, ehe wir in die Transition gehen. Schalte notfalls den Deflektorschirm ein, damit du nicht gleich gesehen wirst. Ich glaube kaum, daß man die geringe Energieabstrahlung bei dem Durcheinander bemerken wird."
    Gucky stelzte ein paarmal in dem engen Raum hin und her. Er machte den Eindruck eines scharf nachdenkenden Oberbefehlshabers einer gewaltigen Streitmacht, der wichtige Entschlüsse zu fällen hat.
    Endlich blieb er stehen und nickte beifällig.
    „Ein kluger Entschluß, Atlan, mich mit dieser schwierigen Aufgabe zu betreuen. Ich werde zurück sein, ehe dieser Röhrenkasten die Transition vornimmt. Baiton könnte inzwischen ein ordentliches Frühstück vorbereiten. Wer weiß, wann wir wieder zum Essen kommen ..."
    „Deine Sorgen möchten wir auch haben", knurrte Baiton und schielte verlangend auf die Gepäckstücke.
    „Heuchler!" schimpfte Gucky aufgebracht und näherte sich dem Vorderteil des durch eine einfache Luke abgeschlossenen Raumes. „Zuerst sehe ich mir aber unsere Säuglinge an..."
    Er teleportierte durch die Luke hindurch, ohne den Helm zu schließen.
    Die Luft war schlechter als vorher.
    Sie war fast total verbraucht. Auf engstem Raum lagen oder saßen die sieben Gelben Eroberer herum, ohne sich zu rühren.
    Gucky, der mitten zwischen ihnen materialisierte, wollte sofort wieder verschwinden, aber dann stellte sich bei ihm die Gewißheit ein, daß ihm von diesen bedauernswerten Kreaturen keine Gefahr drohte. Sie schienen ihn nicht einmal bemerkt zu haben. In aller Ruhe konnte er sie beobachten und ihre Gedanken lesen.
    Sie waren so groß wie die ausgewachsenen Exemplare ihres Volkes. Mehr als zwei Meter hoch, wenn sie standen, erinnerten sie in der Form an Birnen. Ihr Unterteil war glatt abgeschnitten, und sie bewegten sich in der Art irdischer Schnecken voran, indem sie ihre Körper langsam mit den beweglichen und elastischen Rippen voranschoben.
    Ihre Hautfarbe war ockergelb.
    Gucky empfand unwillkürlich Mitleid, als er die Lebewesen betrachtete. Er hatte nicht die geringste Ahnung, in welcher Form sie
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