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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom
Autoren: Jason Dark
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weiterleben werden.‹ Lisa hatte die Worte zwar gehört, sie aber nicht recht begriffen. Außerdem interessierte sie nicht das Schicksal ihrer Vorfahren, ihr eigenes war ihr wesentlich näher.
    Die telepathische Stimme des Vampir-Zwergs unterbrach wieder ihre eigenen Gedanken. ›Mit dir aber habe ich etwas anderes vor.
    Du wirst nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die anderen. Ich werde aus dir eine Braut von mir machen…‹ Lisa zuckte zusammen. Sie drehte sich.
    Zumbra grinste sie breit und satanisch an. Aus dem Oberkiefer lugten die gekrümmten, dolchartigen Zähne hervor – bereit zum Biß…
    Er nahm keinen weiteren Kontakt mehr mit Lisa auf, sondern bewegte den Zeigefinger seiner rechten Hand.
    Lisa verstand das Zeichen.
    Sie sollte zu ihm kommen!
    Heftig schüttelte sie den Kopf und stand dabei auf der Stelle wie festgewachsen. Die Furcht umklammerte ihr Herz. Noch schlug es überlaut in der Brust. Wie aber würde es in einigen Minuten aussehen, wenn der Blutsauger seine Zähne in ihren Hals geschlagen hatte?
    »Nein, ich…« Der Wille zum Widerstand flackerte in ihr hoch. Sie wollte nicht, sie …
    Da sprang Zumbra auf sie zu!
    ***
    Es gibt bei vielen Leuten einen gewissen Altersstarrsinn. Genau der steckte auch in Broderick Manford. Trotz meiner warnenden Worte hatte er sich nicht davon abhalten lassen, uns zu begleiten. Irgendwie konnte ich ihn auch verstehen, ich hätte an seiner Stelle auch nicht anders gehandelt. Sein Handicap war der Rollstuhl.
    Ihn durch das unebene Gelände zu schieben, war nicht ganz einfach. Mein Vater wollte diese Aufgabe übernehmen, dagegen hatte ich etwas. Also schob ich den Stuhl in die entsprechende Richtung.
    Er war ziemlich schwer, den die Batterie, die unter dem Sitz stand und dafür sorgte, daß er Strom bekam, besaß doch ihr Gewicht.
    Und so tauchten wir ein in die Dunkelheit der noch immer ziemlich klaren Nacht.
    Das hatte es meines Wissens auch noch nicht gegeben. Zwei ältere Männer, davon einer im Rollstuhl, und ein jüngerer begaben sich gemeinsam auf die Jagd nach einem Vampir. Aber wir mußten es durchstehen. Für uns gab es einfach kein Zurück.
    Und so kämpften wir uns vor, hinweg über das unebene Gelände, so daß die Gestalt des Broderick Manford durchgeschüttelt wurde und auch von einer Seite zur anderen driftete, wobei ihn die Lehnen glücklicherweise abstützten.
    Mein alter Herr ging rechts neben mir. Manchmal schaute ich ihn an und sah seinen entschlossenen Blick. Ich hatte ihm meine Beretta überlassen, denn ich trug noch das Kreuz und auch den Dolch bei mir. Diese beiden Waffen waren für den Blutsauger ebenfalls tödlich.
    Einen Kommentar gab mein Vater nicht ab. Er war voll konzentriert. Ab und zu strichen seine Finger auch über das Metall der Waffe.
    Manford aber konnte nicht an sich halten. Immer wieder stieß er heftige Beschimpfungen aus. Man hörte ihm an, wie sehr er Zumbra haßte. Er würde weder Rücksicht noch Gnade kennen, wenn er auf ihn traf. Wir erfuhren noch einmal von dem alten Familienfluch, den er endlich brechen mußte. Fast übergangslos begann er zu schluchzen, als er den Namen seiner Tochter Lisa ausgesprochen hatte.
    Sie war das letzte Glied in der Kette, und er hoffte inständig, daß der Blutsauger noch nicht zugeschlagen hatte.
    So fuhren wir dorthin, wo sich das Gelände plötzlich senkte. »Halten Sie an, John!«
    Ich stoppte.
    Manford hob den Arm und deutete in die Tiefe der Senke hinein.
    »Sehen Sie bitte deren Rand«, erklärte er uns. »Dort hinten, wo der Wald sein Ende hat und die Felsen in die Höhe wachsen, muß der Eingang zu finden sein.«
    »Moment mal.« Ich holte die Lampe hervor und leuchtete über die mit Gras und Unkraut bewachsene Seite der Senke hinweg. Als ich die Lampe nach links bewegte, sahen wir drei die tiefen Spuren im Rasen. Die kamen nicht von ungefähr dorthin. Sie besaßen einen gewissen Abstand, wie ihn eigentlich nur die Räder eines Autos hatten.
    »Da müssen Ihre beiden Killer hergefahren sein, Mr. Manford«, sagte ich.
    »Ja, sie kamen von der Straße ab.« Er deutete mit dem gespreizten Daumen über seine Schulter hinweg. »Hinter uns verläuft sie. Aber weshalb kamen sie ab?«
    »Das braucht uns nicht mehr zu interessieren«, sagte mein Vater.
    »Wir müssen weiter.«
    Manford nickte. »Geben Sie acht, John, der Weg nach unten ist nicht einfach.«
    Das merkte ich schon nach den ersten zwei Yards. Das Gefälle war stärker, als ich angenommen hatte. Die harten
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