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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom
Autoren: Jason Dark
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wieder.
    Sein Körper krachte in das sperrige Unterholz zwischen zwei Baumstämmen. Er hörte noch das Brechen der Zweige, die auch über sein Gesicht schabten und Haut aufrissen.
    Zwei Sekunden später drang das Jaulen an seine Ohren. Ein Hund war es nicht, der auf ihn zukam. Vampir-Gnom freute sich auf die nächste Beute. Seine Klauenhand umklammerte den Nackenkragen des Killers und riß ihn hoch.
    Täte schrie.
    Keiner half ihm. Er wurde auf den Rücken geschleudert, und der Blutsauger sprang auf seinen Körper. Mit dem Gewicht drückte er ihn am Boden fest. Eine nach Moder riechende Klaue strich über das Gesicht des Killers, fand das Haar und zog es nach hinten. Der Kopf machte die Bewegung, die Haut am Hals straffte sich.
    Jetzt hatte er die richtige Lage.
    Das Gesicht des Vampirs nahm die Form eines Ballons an, als er sich über das zweite Opfer beugte.
    Efrim Täte schrie auch nicht mehr. An der linken Halsseite spürte er diesen kurzen, ziehenden Schmerz.
    Der Biß des Vampirs.
    Einen Moment später schwamm Efrim Täte hinein in die dunkle Welt der Schattengeschöpfe…
    ***
    Von der Landschaft sah ich nicht viel, da wir tatsächlich bei Einbruch der Dunkelheit und begleitet von den guten Wünschen meiner Mutter losgefahren waren.
    22 Meilen waren es genau. Sie können lang werden, wenn man durch die Berge rollt und die Strecke ziemlich kurvig ist. Der Rover tat seine Pflicht, auch wenn es kein BMW war, auf den Suko mit klopfendem Herzen wartete. Vielleicht hatte er ihn auch schon.
    Ich sprach mit meinem Vater über Broderick Manford. Daß dieser Mann zwei Killer engagiert hatte, war meinem alten Herrn auch unbegreiflich. »Der muß völlig von der Rolle gewesen sein«, sagte er.
    »Ich frage mich nur, Dad, was ich tun muß, wenn die beiden Killer bei ihm erscheinen.«
    »Laß sie in Ruhe!«
    Ich lachte auf und schaltete einen Gang tiefer, weil eine Linkskurve im Licht der Scheinwerfer erschien. Sie wand sich um einen vorspringenden Buckel herum. »Denk daran, daß ich zu Scotland Yard gehöre.«
    »Richtig, aber du jagst Dämonen, keine Killer.«
    »Stimmt nicht. Hin und wieder trete ich auch der Mafia ganz gehörig auf die Zehen.«
    Ich bekam einen schiefen Blick zugeworfen. »Und das hast du überlebt, John?«
    »Mit viel Glück.«
    »Irgendwann läßt dich auch das einmal im Stich.«
    Ich klopfte gegen meinen Kopf. »Ein paar Jährchen kann es ruhig noch an meiner Seite stehen.«
    »Sag mal lieber Jahrzehnte.«
    »Dagegen habe ich auch nichts.«
    Wir rollten in eine Ortschaft ein. Es war ein wunderbarer Abend, der auch von den Bewohnern genossen wurde. Die wenigen Gaststätten waren außen hell erleuchtet. Tische und Stühle standen im Freien. Wir hörten Musik, Stimmen, das Klingen der Gläser. Uns wurde zugetrunken, als der Rover langsam durch die Straßen fuhr.
    »Die haben es besser«, sagte mein Vater.
    »Dienst ist Dienst.«
    »Wenn alles vorbei ist, kannst du dann noch bleiben?«
    »Mal sehen.«
    »Zwei bis drei Tage? Mutter würde sich freuen.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Am Ende des Ortes stieg die Straße wieder an. Wir glitten in eine Rechtskurve. Ein Motorradfahrer kam uns entgegen. Sein Scheinwerfer blendete mich. Wie ein Schatten war die Maschine vorbei.
    »Wir brauchen nicht mehr bis zum nächsten Ort. Es gibt einen Weg, da mußt du abbiegen.«
    »Verstanden.«
    Wind wehte durch die offenen Scheiben. Er kühlte und brachte gleichzeitig den Geruch der Nadelbäume mit. Links von uns schimmerte das Wasser eines Sees. Die gekräuselte Oberfläche sah aus, als würden Silberfäden über sie hinweglaufen. In der Mitte des Sees spiegelte sich der fast volle Mond wie ein dicker, an den Seiten zerlaufender Ballon.
    »Ein kleines Paradies«, sagte mein Vater.
    »Stimmt. Ihr habt gut daran getan, wieder nach Schottland zu ziehen.«
    »Das wäre etwas für dich, später, meine ich. Uns gehört das Haus, es ist schuldenfrei.«
    »So weit denke ich noch nicht.«
    »Wie geht’s in London?«
    »Wenn du die Stadt meinst, so wird sie immer schlimmer. Sie erstickt im Verkehr. Ich fahre oft genug mit der U-Bahn ins Büro. Sonst kommst du in den Schlangen noch um.«
    »Kann ich verstehen.« Vater hob den Arm. »Gib jetzt acht, die Abzweigung rechts ist nur schwer zu finden.«
    »Okay.«
    Wir rollten auf einem Höhenrücken dahin. Weiter vorn sah ich die Lichter der nächsten Ortschaft. Zu ihr gehörte auch das abseits stehende Landhaus des Broderick Manford.
    Die Abzweigung sah ich tatsächlich erst im
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