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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erinnerte Carlotta.
    »Ich will selbst mit Bagira reden!« verlangte der Parapsychologe. »Schließlich ist sie vor mir geflüchtet. Ich will wissen, warum!«
    »Eben deshalb überläßt du es mir«, beharrte Nicole. »Sie wird auch ein zweites Mal vor dir flüchten. Also übernehme ich das. Oder traust du mir nicht zu, daß ich die Frau zum Plaudern bringe?«
    »Na schön.«
    »Ted und ich hatten eigentlich was anderes vor«, lehnte Carlotta nochmals ab.
    »Pah!« machte Nicole. »Mädchen, laß dich nicht auf Versprechungen ein.«
    »Meinst du was Bestimmtes?«
    Ted seufzte.
    »Komm, Zamorra. Wir nehmen ein anderes Taxi. Gegen zwei von der Sorte kommt ja kein anständiger Mensch an…«
    Nicole stieß Carlotta an.
    »Siehst du? Schon kapituliert er… Typisch Mann! Keine Widerstandskraft.«
    Die Römerin schmunzelte.
    »Sollten wir Frauen nicht froh darüber sein?«
    Wenig später waren sie auf getrennten Wegen unterwegs.
    ***
    Bis zu Carlottas Wohnung war es nicht sehr weit. Als sie aus dem Taxi gestiegen waren, sah Nicole am Haus empor bis zu der Etage, in der Carlotta wohnte.
    Da war ein Fenster geöffnet.
    Für einen Moment glaubte Nicole eine Person zu sehen, die sich dahinter bewegte. Bagira schien also anwesend zu sein.
    Sie betraten das Haus. Carlotta rief den Lift. Nach einer halben Minute erschien die Kabine, und die beiden Frauen ließen sich von ihr nach oben tragen.
    »Was hältst du davon, wenn wir auf dem Weg zu Ted noch einen Umweg durch die Via Vittorio Veneto machen und Boutiquen heimsuchen?« schlug Carlotta vor. »Bis zum Ladenschluß bleibt uns noch etwas Zeit zum Stöbern und Anprobieren.«
    »Ein paar Partyfummel kann ich mal wieder brauchen. Ich habe nämlich fast nichts mehr anzuziehen.«
    Der Lift stoppte.
    »Sag mal«, fuhr Nicole fort, während sie auf den kleinen Korridor hinaustraten. »Wieso versuchst du mich eigentlich genau in dem Moment mit einem Gespräch über Boutiquen abzulenken, wenn ich dich fragen will, weshalb du so plötzlich deine soziale Ader entdeckt hast?«
    »Was meinst du damit?« wollte Carlotta wissen.
    »Nun, wie ich vorhin schon erwähnte: Ihr kennt euch kaum, und trotzdem stellst du ihr deine Wohnung zur Verfügung. Ich weiß nicht, welche Probleme deine Schulfreundin hat. Aber ich an deiner Stelle hätte ihr erst einmal eine Pension empfohlen und ihr zur Not auch noch das Geld dafür vorgestreckt. Mehr aber auch nicht. Immerhin ist deine Wohnung kaum mehr als ein größeres Schließfach. Ihr tretet euch doch pausenlos gegenseitig auf die Füße!«
    »Eben nicht«, erwiderte Carlotta. »Ich sagte doch schon, daß ich mich größtenteils bei Ted aufhalten werde.«
    Sie blieb vor ihrer Wohnungstür stehen und suchte in der Handtasche nach dem Schlüssel.
    »Ach, richtig. Den habe ich ja Bagira gegeben.«
    Sie drückte auf den Klingelknopf. Nicole glaubte aus den Augenwinkeln eine Bewegung an der Treppe zu sehen.
    Sie fuhr herum… Ein Schatten, der lautlos verschwand?
    Mit ein paar schnellen Schritten war sie dort.
    Aber das Treppenhaus war leer. »Was ist los?« fragte Carlotta. »Siehst du Gespenster?«
    »Vielleicht«, erwiderte Nicole nachdenklich. »Meinst du nicht, daß deine Freundin langsam mal öffnen könnte?«
    »Vielleicht ist sie noch nicht hier.«
    »Aber das Fenster steht offen. Von allein öffnet sich das nicht, oder? Einen Ersatzschlüssel hast du nicht zufällig?«
    Carlotta schüttelte den Kopf.
    Sie schlug mit der flachen Hand gegen die Tür.
    »Mach schon auf, Bagira. Ich bin’s, Carlotta! Was ist denn los?«
    Die Tür der Nachbarwohnung flog auf.
    »Müssen Sie unbedingt so einen Lärm machen?« zeterte ein griesgrämiger Mann im Rentenalter.
    »Ja«, sagte Carlotta trocken.
    »Das ist eine bodenlose Frechheit!«
    »Finde ich auch. Wir sollten uns zusammentun und uns bei der Hausverwaltung beschweren, finden Sie nicht auch?«
    Der Griesgram lief puterrot an und knallte die Tür zu. Das Schloß war einer solchen Belastung nicht gewachsen; die Tür sprang wieder auf. Das Zuknallen wiederholte sich, begleitet von wilden Verwünschungen.
    Seufzend sah Carlotta Nicole an.
    »Soviel zum Thema Lärm«, sagte sie. »Wohn in einer Mietskaserne, und du lachst dich kaputt. Aber so langsam könnte Bagira wirklich mal zur Tür schleichen…«
    »Warte mal…« sagte Nicole. »Hast du’s schon mal so versucht?«
    Sie drehte den Türknopf.
    Die Wohnungstür schwang nach innen auf…
    »Ich werd’ verrückt«, stieß Carlotta hervor. »Sie hat gar nicht
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