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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht
Autoren: A.F.Morland
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verlangte, daß der Fahrer den Wagen darunter anhielt.
    Barry Willoby schwitzte.
    Im Handschuhfach lag eine Gaspistole. Würde er schnell genug an sie kommen, wenn der Mann ihn attackierte?
    Das Taxi blieb stehen, und Barry Willoby hoffte, daß er den Fahrgast zu Unrecht verdächtigte. Vielleicht wollte sich der Mann hier mit einem Typ treffen, der das Licht genauso scheute wie er.
    »Wieviel kriegen Sie?« fragte Murdock Vidor.
    Mit dieser Frage zerstreute er ein wenig die Ängste des Taxifahrers. Er spürte, daß der Mann auf der Hut war, aber es würde ihm nichts nützen.
    Willoby las den Betrag vom Taxameter ab.
    Er zuckte mit den Schultern, als wollte er sich entschuldigen. »Ich habe Ihnen gesagt, daß es teuer wird.«
    Er griff zum Handschuhfach und öffnete es. Seine dicke Brieftasche lag auf der Gaspistole. Geschickt wie ein Taschenspieler nahm er sowohl die Brieftasche als auch die Pistole heraus.
    Da hörte er wieder dieses tierhafte Knurren, aber lauter, viel lauter, und als er sich entsetzt umdrehte, begriff er, daß er sich in der Chichester Road nicht geirrt hatte.
    Im Fond saß tatsächlich ein grauenvolles Ungeheuer!
    ***
    Roxane betrat den Raum. So sehr ich mich freute, daß sie wieder bei uns war, so sehr fürchtete ich auch, daß irgend etwas Unvorhergesehenes passieren könnte.
    Da sie zur Hälfte Arma war, war sie unberechenbar, und niemand von uns durfte ihr bedingungslos trauen, denn das wäre ein Fehler gewesen, der sich bitter rächen konnte.
    Mir kam vor, als befände sich ein Ausdruck von Genugtuung in ihren schönen grünen Augen. Da sie bei Lance Selby gewesen war, mußte sich diese Genugtuung auf ihn beziehungsweise auf seinen Zustand beziehen, denn wie es zur Zeit aussah, würden wir ihn verlieren.
    Er alterte besorgniserregend schnell, und es wäre nötig gewesen, ihn aus seinem magischen Tiefschlaf zu wecken, aber das hätte nur Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, gekonnt, doch Roxane war nicht nur Roxane, und Arma ließ nicht zu, daß sie etwas für unseren Freund tat.
    Als sie erfuhr, daß Oda nicht mehr lebte, hatte sie zufrieden gestrahlt, und sie freute sich auch darüber, daß sich die Hölle Tucker Peckinpah geholt hatte. Jeder Mißerfolg, jede Niederlage, die wir erlitten, war Arma recht, denn sie haßte uns.
    Ohne ein Wort zu sagen, setzte sie sich. Ich nahm mir vor, später einen Blick auf Lance Selby zu werfen. Im Moment mußte ich etwas anderes tun, denn Murdock Vidor war in der Stadt, und das ging nicht nur mich etwas an. Auch Professor Hale und Chao Kai hatten die Bestie vom Todesmoor bekämpft, folglich würde sich Vidor auch an ihnen rächen wollen.
    Ich rief Bernard Hale an.
    Chao Kai meldete sich. Er freute sich, daß ich mich mal wieder meldete.
    »Hör zu«, sagte ich zu dem sympathischen Chinesen, »der Grund, weshalb ich anrufe, ist ernst. Erinnerst du dich noch an unseren Ausflug nach Torceston?«
    »Das Schädelhaus im Todesmoor!« sagte Chao Kai wie aus der Pistole geschossen. »Wie könnte ich dieses Abenteuer vergessen. Es ist mir in Erinnerung, als wäre es erst gestern geschehen. Ein Segen für die Menschheit, daß Murdock Vidor tot ist.«
    »Das dachte ich bis vor kurzem auch, Chao Kai«, sagte ich grimmig. »Aber die schwarze Macht belebte das Ungeheuer noch einmal.«
    Der Lieblingsschüler des Parapsychologieprofessors zischte etwas.
    »Was war das?« fragte ich.
    »Ein chinesischer Fluch.«
    »Sieh einer an, fluchen könnt ihr auch?«
    »Blumenreicher als ihr Engländer«, sagte der Chinese.
    »Gib mir den Professor«, verlangte ich.
    »Hallo, Tony«, kam es gleich darauf durch den Draht. »Was ist passiert?«
    »Ich möchte Sie warnen, Bernard«, sagte ich und berichtete ihm, was vorgefallen war.
    »Wir werden ab sofort auf der Hut sein und unsere Augen offenhalten«, versprach der PSI-Professor. »Sowie sich Murdock Vidor in unserer Nähe blicken läßt, greifen wir ihn an.«
    »Übernehmen Sie sich nicht«, riet ich Bernard Hale. »Setzen Sie sich zuerst lieber mit Mr. Silver in Verbindung.«
    Ich sagte dem PSI-Professor ferner, daß ich mich an dem bevorstehenden Kampf nicht beteiligen würde. Das hatte es noch nie gegeben, aber ich brauchte endlich Klarheit über meinen Gesundheitszustand, und wenn es irgend etwas zu reparieren gab, mußte es schnell geschehen, damit ich so bald wie möglich wieder voll einsatzfähig war.
    Ein angeschlagener Tony Ballard wäre ein Fressen für die Hölle gewesen.
    Wenn ich es mir recht überlegte, war ich in der
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