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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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Träume. Der Wind änderte die Richtung und brachte Regen. Außerhalb Thebens verwandelte sich das Wasser vieler Teiche in Blut.
    Nach dem Tod des Pharaos bestieg die königliche Mutter Teje den Thron. Sie ver jagte den alten Siegelbewahrer und erhob den unbekannten Priester Eje zum Ratgeber. Und dann war es soweit. Amenophis IV. wurde Pharao und stürzte Ägypten ins Unglück.
    Der Geist des Königs war verwirrt. Er lehnte sich gegen den Gott Amun auf. Er huldigte seinem Gott Aton – einem Gott, wie ihn die Welt bisher nicht gekannt hatte. Seit urdenklichen Zeiten hatten Hunderte von verschiedenen Göttern Verehrung in Ägypten gefunden. Doch der junge Pharao wollte Aton zur Macht verhelfen, Aton, der bildlich durch eine Sonnenscheibe dargestellt wurde.
    Eines Tages lud der wahnsinnige Pharao die höchsten Würdenträger und Priester in den Säulensaal seines Palastes. Ich stand neben meinem Onkel, als der Wahnsinnige, der neben seiner hochmütigen Gemahlin Nofretete auf dem Thron saß, uns Folgendes verkündete: ›Ägypter! Seit ich die Krone beider Reiche trage, habe ich viel nachgedacht. Das Volk huldigt unzähligen Göttern, hauptsächlich dem Gott Amun, dessen Hohepriester Bekanchos ist. Ich erkläre, dass es keine Götter gibt, die durch Blut und Opferhandlungen verehrt werden müssen. Wendet euch vom Götterkult ab! Es gibt nur einen einzigen Gott, der unser Schicksal leitet. Dieser Gott ist Aton. Gott in der Sonne, die Sonne selbst, die alles enthält. Ihr müsst Amun und seinen Götzen entsagen und meiner Lehre folgen. Ab sofort sind die Priesterschulen geschlossen. Die Lehre der Amun-Priester ist eine Irrlehre und daher abzulehnen. Alle Amun-Tempel werden ebenfalls geschlossen. Ich beschlagnahme die Werften und Schiffe der Amun-Priester, alle ihre Werkstätten, die Steinbrüche, alle ihre Kornspeicher und Ländereien. Die Priester sind ab sofort anklagbar und können vor ein Gericht gestellt werden. Amun ist ein falscher Gott. Sein verfluchter Name ist aus allen Inschriften, von allen Gräbern, von allen Denkmälern zu entfernen!‹ Aber es war noch nicht alles. Ein Herold trat vor. Er blickte sich rasch um.
    ›Der Pharao lässt ferner verkünden‹, sagte der Herold, ›dass er Theben, die Stadt der falschen Götter, als Hauptstadt für unwürdig erklärt. Er wird zu Ehren Atons in Amara eine neue Hauptstadt errichten lassen. Zum Zeichen seiner Verehrung für Aton beschloss der Pharao, seinen Namen zu ändern. Echnaton wird er sich zu Ehren des einzigen Gottes nennen.‹ Herolde verkündeten die Botschaft des Pharao in Theben. Das Volk hörte anfangs ruhig zu, doch bald konnten die Herolde nicht mehr weitersprechen. Überall ertönten die Schreie: ›Amun, Amun!‹ Viele zogen sich in den Amun-Tempel zurück. Es kam zu Unruhen, zu blutigen Ausschreitungen.
    Mein Onkel ermächtigte mich, vor das Volk zu treten und es zum Widerstand gegen den Pharao aufzurufen. Ich tat, wie mir geheißen wurde.
    Die Soldaten wandten sich gegen das Volk. Das Gesindel plünderte die Häuser der Reichen, betrank sich und vergewaltigte die Frauen der Vornehmen. Pepitamun, der Befehlshaber der Soldaten, hatte vom Pharao den Auftrag erhalten, das Götzenbild Amuns zu stürzen, doch eine erregte Menge verhinderte, dass er den Tempel betreten konnte.
    Es war ein fürchterliches Gemetzel. Die Soldaten in ihren Streitwagen drängten sich brutal durch die Menge. Dabei wurden Hunderte von Unschuldigen getötet.
    Der Pharao, dessen Name verflucht sei, entzog Pepitamun das Kommando über die Soldaten und übergab es Haremhab.
    Die Priester des höchsten Grades, darunter auch ich, versammelten sich in einer abgeschiedenen Kammer und berieten. Unser Gott war mächtig. Wir hätten uns wochenlang verteidigen können, doch dabei mit ziemlicher Sicherheit einen Großteil unserer Anhänger verloren. Es war besser, den Kampf vorerst aufzugeben und den Pharao aus dem Hinterhalt anzugreifen.
    Als der Morgen graute, fand Haremhabs Überfall auf den Tempel statt. Er griff gleichzeitig an fünf Stellen an. Die Tore gaben nach, und die Soldaten drangen in die Vorhöfe ein. Die Volksmenge konnte entkommen.
    Bekanchos, mein Onkel, ließ in die Hörner blasen und den Kampf abbrechen. Die Priester des höchsten Grades versammelten sich vor dem Amunbild. Wir alle konzentrierten unsere Kräfte auf die Aufgabe, die vor uns lag.
    Und es gelang. Das Bild unseres Gottes löste sich vor unseren Augen auf, verschwand und tauchte einen Tag später in zwanzig
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