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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Schirm durchstoßen hatte, alle wieder intelligent werden würden. Dieser Augenblick war jetzt gekommen.
    „Zurück an die Pulte!" rief er. „Jeder Mann wird jetzt gebraucht!
    Wir sind mitten im Schwarm!"
    Sie gehorchten, aber weniger ihm und seiner Anordnung, sondern mehr den eigenen Gedanken und Erinnerungen.
    Wenn sie im Schwarm waren, dann bedeutete dies Gefahr für das Schiff.
    Es war in gewisser Hinsicht eingeschlossen. Und durch diesen kühnen Vorstoß hatten sie sich mitten in die Übermacht hineingewagt.
    Sekunden vergingen, ehe Sandal den Sinn der Durchsage von Rhodan erfaßte.
    Sie waren also nicht innerhalb des Schirmes.
    Da Sandal den technischen Leistungen der Terraner vertraute, dachte er an keine Gefahr. Sie hingen im Schirm wie eine Fliege im Netz, aber intelligenten Fliegen gelang es leicht, sich aus den Maschen zu befreien. Dann dachte Sandal daran, daß es auch Leim war, mit dem man Insekten fangen konnte, und da nützten keine Tricks. Der Leim hielt sie fest.
    Rhodan schrie aufgeregt: „Wir rasen vermutlich mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit im Schirm umher. Wir sind zu einem Kometen geworden."
    Atlan rief aus der Maschinenleitzentrale herauf: „Was ist los? Der Taster... wir hängen im Schirm fest!"
    Aber zu diesem Zeitpunkt halfen Hunderte von intelligent gewordenen Fachleuten den etwa zweihundertsiebzig Immunen.
    Während die Strukturerschütterungen die nächsten Sonnen der Milchstraße erschütterten, versuchte Sandal Tolk, sich zu orientieren. Was konnte er tun?
    Seine Aufgabe, auf die Verdummten aufzupassen, war hiermit erledigt. Sie hatten zu sich selbst zurückgefunden und brauchten weder ihn noch Tahonka-No noch Cascal.
    „Ich gehe zu Atlan!" sagte er.
    Er stellte sich vor, daß jetzt alle Beiboote bemannt waren.
    Hundert Schiffe von ähnlicher Größe wie die GOOD HOPE. Alle voller lebendiger, intelligenter Terraner. Sie stellten eine Macht dar, mit deren Hilfe man vielleicht den Schwarm zwingen konnte, seine Richtung zu ändern.
    Dann öffnete er ein Nebenschott und schlüpfte hinein in den Maschinenleitstand.
    Niemand achtete auf ihn.
    Aber als er versuchte, die Stahlfläche zu schließen, merkte er, wie seine Hand durch den Griff der Tür ging, als sei es Luft oder Wasser. Er erschrak derart, daß er sich nicht mehr rühren konnte.
    Die Völker am Rand des Schwarms, am Innenrand, sahen den dahinrasenden Kometen.
    In ihren Nächten bemerkten sie am Himmel einen breiten Streifen aus lodernder Helligkeit. Die fremden Farben erschienen in der Dunkelheit. Stundenlang hielt die Erscheinung an.
    Aberglaube begann zu wuchern.
    Die kleinen stummen Purpurnen glaubten, Y'Xanthymr habe sie gerufen ...
    Sandal Tolk stemmte sich mit dem Rücken gegen die Stahlfläche und schob sie zu. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären.
    „Bin ich wahnsinnig?" fragte er sich laut.
    Die Worte hallten in seinem Kopf wider.
    Er griff abermals nach dem Bügel. Seine Hand ging glatt hindurch und verschwand zur Hälfte im Material des Schottrahmens. Sandal schrie leise auf, sein Arm zuckte zurück.
    Als Sandal nach vorn sah, wo die Männer um die Pulte des Wandeltasters aufgesprungen waren und erregt diskutierten, bemerkte er Blazon - es war Alpha, der durch einen Schaltschrank fiel und auf der anderen Seite wieder heraustrudelte.
    „Die Leistung ist zu hoch!" kreischte jemand.
    Auch die Tonhöhe der menschlichen Sprache schien sich verschoben zu haben. Oder aber das Gehör hatte gelitten.
    Atlan griff nach einem Hebel und zog daran.
    Der Knopf des Hebels wuchs aus seinem Handrücken heraus, und der lange Hebel verbog sich. Wütend riß der Arkonide die Hand zurück.
    „Wir müssen den Wandeltaster abschalten!" schrien mehrere Männer gleichzeitig.
    Der Verstand der Immunen arbeitete ebenso klar wie derjenige der Verdummten. Jetzt begriffen die Physiker der MARCO POLO, die bis vor wenigen Sekunden noch hilflos in ihren Sesseln gekauert hatten, worum es ging.
    Ein Mann sprang auf. Seine Beine durchdrangen das Material des Sessels. Er watete durch den Belag des Raumes bis zu einem dicken Kabel. Der Mann bückte sich.
    Dabei versank er bis zu den Knien im Boden.
    Er griff nach dem Kabel, wickelte es sich um die Hände und zog daran. Als er mühsam den Fuß aus dem zähen Boden zog und sich gegen die Wand abstützte, durchstieß der Stiefel die Fläche aus beschichtetem Stahlblech.
    „Abschalten!"
    „Leistung drosseln!"
    „Wir werden alle entstofflicht!"
    Die Panik in diesem Raum ging
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