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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von Uschi Peters auf das Amulett einwirkte.«
    Nicole nickte. Sie erinnerte sich vage an die damaligen Ereignisse. Damals hatte Yves das Amulett noch nicht sehr lange besessen. Es schien alles schon eine Ewigkeit zurückzuliegen, dabei war es erst ein paar kurze Jahre her.
    »Hast du Julian in der letzten Zeit wieder einmal gesehen?« stellte Nicole eine leise Zwischenfrage.
    »Ihr wart doch mal für eine Weile zusammen und habt euch dann getrennt.«
    »Weil er ein verfluchter Egoist ist«, stieß Angelique hervor. »Und trotzdem – irgendwie liebe ich ihn immer noch. Ich träume von ihm. Ich weiß, daß wir zusammengehören, aber ich weiß nicht, wie wir zueinander finden sollen. Wir sind zu unterschiedlich.«
    »Ich glaube, er liebt dich auch«, sagte Nicole. »Aber er braucht Zeit, um sich zu ändern. Er ist ja noch nicht einmal richtig reif fürs Leben. Er ist ein dreijähriges Kind im Körper eines Erwachsenen.«
    »Ich weiß das ja alles. Und doch… es fällt so schwer. Warum kann bei mir nicht einmal etwas glatt gehen? Warum so viele Träume, die dann doch nie eine Chance auf Verwirklichung haben?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Wenn du wirklich willst, gibt es immer einen Weg. – Aber ich hatte dich abgelenkt. Das Amulett zieht l'ombre also wieder nach Florida?«
    »Ich glaube, ja. Er sagte, es lockt ihn nach Osten. Da liegt Florida doch.«
    »Und das Ziel ist wieder Tendyke's Home ?«
    »Scheinbar nicht, sonst hätte er es gesagt. Vielleicht ist es auch nur zu undeutlich, als daß er es genau erkennen könnte. Er will diesem Ruf ja auch nicht folgen, sondern hierbleiben. Er… sag mal…«
    Plötzlich wurde sie noch ernster. »Bist du etwa wegen des Amulettes hierher gekommen? Ist das eine größere Sache? Oder warum bist du ausgerechnet jetzt hier? Und vor allem, wieso warst du plötzlich im Hinterhof? Warum hast du nicht erst bei uns angeklopft? Plötzlich höre ich die Randale im Hof, hole die Eisenstange und komme nach draußen, um dich zu sehen…«
    »Es sind die Regenbogenblumen«, sagte Nicole. »Deshalb bat ich damals, daß du die Ableger anpflanzen solltest. Aber ich habe es dir doch damals schon erklärt.«
    »Und ich habe es einfach nicht glauben wollen. Es erscheint mir auch jetzt noch viel zu fantastisch. Hast du dich deshalb vorhin noch einmal ins Beet gestellt?«
    Nicole nickte. »Der Rücktransport funktioniert aber nicht. Offenbar müssen die Blumen dafür erst noch ein wenig wachsen. Bei Tendykes Ablegern ist es genauso. Dort steckt Zamorra jetzt.«
    »Also ist es doch eine größere Sache, wenn ihr zu zweit und getrennt hier in der Gegend auftretet. Was ist passiert? Was hat es mit der seltsamen Reaktion von Ombres Amulett zu tun?« Jetzt benutzte sie auch seinen Tarnnamen, »Schatten«, wie selbstverständlich.
    »Ursprünglich waren wir unterwegs, um nach den Blumen zu schauen«, vereinfachte Nicole die Sache. Sie entschied, daß es momentan besser war, Angelique nicht mit noch mehr Details zu überraschen.
    Jetzt, da sie wußte, daß die Jungpflanzen noch nicht perfekt wirkten, konnte sie sich auch nicht vorstellen, daß die Cascals in unmittelbarer Gefahr waren, von den Unsichtbaren bedroht zu werden.
    Um die Absicherung dieser Regenbogenblumen konnte man sich zu einem anderen Zeitpunkt kümmern, der natürlich trotzdem nicht mehr allzulange vor sich her geschoben werden sollte… »Dann«, fuhr sie fort, »rief Zamorra an und sagte, daß er meine Unterstützung brauchte. Ich kann dir nicht genau sagen, was er entdeckt hat, aber ich muß so schnell wie möglich nach Florida. Und da dachte ich mir, wenn ich hierher komme, nachdem die Tendyke-Blumen derzeit überlastet sind, spare ich den langen Atlantik-Flug. Von hier nach Miami dürfte es relativ schnell gehen.«
    »Versuch doch einfach, Ombres Amulett mitzunehmen! Ich bin sicher, daß er nichts dagegen hat.« Sie sprang auf und verschwand aus der Mini-Wohnküche, um Augenblicke später wieder zurückzukehren und eine handtellergroße Silberscheibe vor Nicole auf den Tisch zu legen. »Wenn es dem Amulett nur darum geht, nach Florida zu kommen, hat Yves danach vielleicht etwas mehr Ruhe. Und er wird dem verflixten Ding ganz bestimmt nicht nachweinen.«
    Als Nicole die Scheibe aufnahm, hätte sie ebensogut Zamorras Amulett in der Hand halten können.
    Rein äußerlich glichen die sieben Amulette sich total, waren nicht voneinander zu unterscheiden.
    Zumindest, schränkte Nicole in Gedanken ein, war das so bei denen, die sie und
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