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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß
Autoren: Jason Dark
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wahr, sie suchten Kontakt – und fanden ihn.
    Heftig richtet sich Julie auf. Sie war verwirrt, bewegte ihren Kopf, schaute hin zum Tisch, wo sie den Schatten ihres neuen Freundes sah. Orrie war eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin.
    Kontakt mit John Sinclair!
    Das konnte nur eines bedeuten..
    Er hielt sich in ihrer Nähe auf. Und vielleicht kam er sogar her, um sie zu suchen.
    Julie drehte den Kopf. Auf dem Boden stand das Beil. Mit dem Griff lehnte es an der Wand.
    Ihr Blick blieb an der hellen Stahlklinge hängen, und ein Sturm böser Gedanken durchtoste ihren Kopf.
    Ihretwegen konnte John Sinclair ruhig kommen…
    ***
    Ohne Führung hätten wir bestimmt Mühe gehabt, das Sanatorium zu finden, so versteckt lag es innerhalb eines waldreichen Geländes eingebettet. Von den Mauern war auch im Winter nichts zu sehen, und es führte nur ein ziemlich versteckter Weg zu diesem geheimnisvollen Gelände hin, das durch modernste Elektronik – sprich Infrarot-Überwachungsgeräte – gesichert war.
    Es brannten auch einige Scheinwerfer. Sie aber waren so abgedeckt, daß ihr Licht nur nach unten gegen den Boden strahlte und sich ansonsten nicht ausbreiten konnte.
    Wir rollten gut zehn Yards hinter dem Scorpio her, der mit normaler Geschwindigkeit gefahren wurde und vor einem breiten, dunkel gestrichenen Eisentor stoppte.
    Auch ich hielt an und beugte mich leicht nach vorn. Im Glanz der Armaturenbeleuchtung wirkten unsere Gesichter kantig und bleich.
    »John!« flüsterte Glenda und tastete nach meiner Hand. »Ich… ich fürchte mich.«
    »Du?«
    »Ja, stell dir mal vor.«
    »Aber es ist nichts Unheimliches geschehen. Wir haben keine Dämonen vor uns, keine Werwölfe oder Vampire, wir…«
    »Das ist es ja eben. Diese Normalität bereitet mir Angst. Die Überwachung, das Tor, das Lager hier mitten im Wald. Das ist eine verdammte Realität, die wir nicht wegdiskutieren können. Tür mir leid, ich komme nicht dagegen an.«
    »Vielleicht hast du recht«, gab ich leise zurück. »Möglicherweise ist dies hier der wahre Horror. Niemand weiß, was hinter den dicken Mauern und verschlossenen Türen geschieht, wonach geforscht wird, was man sucht, was man letztlich findet und was dann kaum noch von einem Menschen zu verantworten ist.«
    Wie die beiden Personen im Scorpio vor uns mit den anderen Menschen hinter dem Gitter in Kontakt getreten waren, hatten wir nicht erfahren können. Jedenfalls schafften sie es, eingelassen zu werden, denn am Tor leuchtete plötzlich eine Lampe dunkelrot auf, dann glitt der Eingang für uns lautlos zur Seite.
    Das Tor war mit einem Teil seiner unteren Hälfte im Boden versteckt. Dort lief es auf einer Schiene.
    Der Scorpio rollte an.
    »Dann wollen auch wir mal«, sagte ich zu Glenda und lächelte ihr aufmunternd zu. »Keine Sorge, Mädchen, wir packen es schon. Den Kopf wird man uns nicht abreißen.«
    »Ich hänge auch sehr daran.«
    Auch wir durften durchfahren und waren kaum auf das Gelände gerollt, als von beiden Seiten her die Männer einer Wachmannschaft vor unseren Wagen sprangen und die Läufe ihrer Maschinenpistolen auf den Rover richteten.
    Ich bremste und sagte gleichzeitig zu Glenda, während das Tor sich hinter uns schloß: »Müssen die eine Angst haben!«
    »Dann haben sie auch was zu verbergen.«
    »Bestimmt!«
    Jemand riß die Türen vorn auf. Waffenläufe zielten gegen uns.
    »Aussteigen!« hörten wir einen scharfen Befehl.
    Ich blieb sitzen. Diesen Ton mochte ich nicht nur, ich haßte ihn regelrecht. »Bin ich hier in einem sibirischen Gefangenenlager?« fragte ich.
    »Steigen Sie aus!«
    »Sicher, das hätten wir sowieso getan. Nur etwas freundlicher bitte!« Ich löste den Gurt und schwang bewußt langsam die Beine aus dem Wagen.
    Auch Glenda hatte den Wagen verlassen. Sie wurde ebenso von Waffenmündungen bedroht wie ich. Die Bewacher hatten uns eingekreist. Als Kleidung trugen sie graue Uniformen mit Schirmmützen.
    »Laßt mich mal durch!« hörte ich die mir bekannte Stimme des Dr. Conners.
    Einige Wächter traten zur Seite, damit er Platz bekam. Spöttisch lächelnd schlenderte er heran, eine Hand in der linken Tasche seines dunklen Mantels vergraben.
    »Jetzt sind Sie am Ziel, Sinclair!«
    »Das sehe ich.«
    »Und nun?«
    »Sind Sie der Chef dieser komischen Anlage?«
    »Nein.«
    »Wer ist es denn?«
    »Professor Wayne!«
    Ich hob die Schultern. »Den kenne ich nicht.«
    Conners lachte. Im Hintergrund sah ich Gilda French stehen. »Das wird sich sehr bald
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