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0519 - Schatten des Grauens

0519 - Schatten des Grauens

Titel: 0519 - Schatten des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra gewonnen - einmal mehr. Ein weiterer Grund, den Dämonenjäger zu hassen und an Plänen zu seiner endgültigen Vernichtung zu schmieden. Eysenbeiß erkannte, daß er zu voreilig vorgegangen war. Zamorra hatte ihn überrascht - und der Zufall in Gestalt eines schieß wütigen Hausbesitzers.
    Der ERHABENE verkroch sich erst einmal, um seine Wunden zu lecken. Er fieberte der Rache entgegen. Sein Haß auf Zamorra kannte keine Grenzen mehr.
    Aber Haß macht auch blind.
    ***
    Zamorra schaffte es.
    Es gelang ihm, den von Eysenbeiß aufgebauten Hypnose-Block zu durchbrechen und ihn zu löschen. Allerdings mußte er sich dabei größtenteils auf die Unterstützung seines Amuletts verlassen. Allein auf sich gestellt, wäre es ihm vermutlich nicht gelungen.
    Er spürte, mit seinen schwachen Para-Fähigkeiten das Dilemma, in dem Francine Belo sich befand - der Mordbefehl und ihre innere Abwehr. Er löschte den Befehl - und er fügte einen anderen posthypnotischen Block in ihr Bewußtseinszentrum. Er war sich sicher, daß sie nichts dagegen einzuwenden haben würde, wenn sie wieder erwachte und er ihr davon berichtete: Er blockierte ihre Fähigkeit, Schatten entstehen zu lassen.
    Denn er hatte tief in ihrem Innern die große Abneigung gegen diese unheimliche Fähigkeit gespürt. Sie wollte sie nicht, zumal es nicht ersichtlich war, worin sich dieses so unheimliche wie gefährliche Können begründete. Wie es in ihr entstanden war, ließ sich nicht nachvollziehen; es blieb ein Rätsel, wie es auch immer ein Rätsel geblieben war, wie sich diese Fähigkeit einst in Leonardo deMontagne gebildet hatte.
    Mit der Blockierung war es natürlich nicht getan. Francine Belo würde noch für eine Weile psychiatrische Betreuung und Hilfe benötigen. Aber das war nicht mehr Professor Zamorras Aufgabe. Er würde allerdings dafür sorgen, daß die dadurch entstehenden Kosten von der von ihm gegründeten deBlaussec-Stiftung für die Opfer magischer Angriffe getragen werden würden, ebenso wie die Sanierungskosten für das durch die Laserstrahlen beschädigte Haus.
    Eysenbeiß-Salem wurde nicht mehr gefunden; also war auch in Zukunft mit ihm zu rechnen. Wäre Salem hinübergegangen, hätte seine Kleidung irgendwo liegen müssen. Da dies nicht der Fall war, mußte er noch am Leben sein - wie auch immer er es geschafft hatte, Schrotschuß und Blutverlust zu überstehen.
    Robin beschlagnahmte das illegal verkürzte Gewehr, aber alles andere verschwand in einer offenen Akte. Wo es keinen Kläger gab, gab es auch keinen Richter.
    »Das ist natürlich alles nicht optimal«, stellte Robin fest. »Die Alarmierung der Uniformierten Polizei, die psychiatrische Behandlung… all das fällt vielleicht irgendwann Ihrem Freund Odinsson in die Klauen, Zamorra. Außerdem muß ich auch den Fall Arpad als ungelöst abschließen… glauben Sie, daß das Mädchen wirklich unschuldig ist?«
    Zamorra stellte die Gegenfrage:
    »Pierre, haben Sie nicht auch schon oft jemandem gewünscht, er möge sich den Hals brechen? Und ist jemals in Frankreich ein Mensch für seine Wünsche vor Gericht gestellt worden? Der Schatten war ein Produkt ihres Unterbewußtseins, hat ihren Wunsch erfüllt. Ich habe alles in ihrem Geist nachgelesen. Man könnte sie noch nicht einmal wegen Totschlags im Affekt anklagen. Sie wußte ja noch gar nichts von ihrer Fähigkeit… Aber ich glaube, Francine Belo ist durch ihr eigenes Gewissen und ihre Schuldgefühle genug bestraft für etwas, das sie bewußt sicher niemals gewollt hat…«
    »Was wird jetzt aus ihr?« fragte Robin.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Wenn sie Glück hat, wenn sie ihre Psyche wieder stabilisieren kann und meine Schatten-Blockierung hält, wird sie in ein paar Monaten wieder ein völlig normaler Mensch sein. Heiraten Sie sie, Pierre, dann können Sie ihre Entwicklung weiter verfolgen!«
    »Heiraten? Ich? Verdammt, Zamorra, es reicht, daß ich von Paris in diese Provinz strafversetzt wurde«, protestierte der Chefinspektor. »Von Strafverschärfung war nie die Rede…«
    Nicole hieb ihm auf die Schulter. »Weil du damit alle glücklich Verheirateten gegen dich aufbringst, mein lieber Freund und Helfer, wirst du jetzt erst einmal einen ausgeben müssen. Ein Wochenende in den besten Hotels und Restaurants von Paris… sag mal, wie stark ist dein Dispo-Kredit belastbar?«
    Robin seufzte vernehmlich. »Macht das mit meinem Schatten ab - ich habe jetzt Feierabend und bin ganz einfach nicht mehr
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