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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies
Autoren: Jason Dark
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Männer besiegelten das Versprechen durch einen Händedruck. Danach trank James Powell doch einen Whisky, auch wenn es nur ein halber Schluck war.
    ***
    Vierzehn Tage später
    Die Meldung war erschienen. Nichts hatte sich getan. Nur das Wetter war umgeschlagen. Es war kalt geworden und hatte geschneit.
    Das alles kümmerte Malone nicht. Er hockte, gut mit Proviant eingedeckt, in seiner Hütte und wartete. Früher hatten sie ihn gehetzt, da war er eine Maus gewesen, die sich jagen ließ, heute aber verglich er sich mit einem Löwen, der geduldig auf sein Opfer wartete.
    Ein Opfer, das als zweibeiniger Killer galt.
    Von Nordwesten her trieben die schweren Wolken heran. Rick Malone, ein Mann der Natur, hatte den Schnee schon vorher gerochen, denn so oft schneite es in dieser Gegend nicht.
    Rick Malone verwandelte sich zum Heger und Pfleger der Tiere.
    Bereits im Sommer hatte er Heu gehortet, im Herbst Eicheln und Kastanien gesammelt, so konnte er jetzt, wo die Tiere nur wenig Futter fanden, über den Winter helfen.
    Seine Hündin begleitete ihn. Die scheuen Tiere des Waldes hatten sich an Malones vierbeinigen Gefährten gewöhnt, sie kamen, auch wenn die Hündin dabei war. Vielleicht hatte auch der Hunger die Angst besiegt.
    Der Mann versorgte die Krippen. Sie lagen ziemlich weit auseinander. Zum Glück hörte es allmählich auf zu schneien. Dafür blies ein kalter Nordwind. Malone packte sich dick ein. Das Fell wärmte ihn, und eine Schalhälfte verdeckte den unteren Teil des Gesichts.
    Auf seine Bewaffnung verzichtete er nie. Den schweren Neun-Millimeter-Magnum-Revolver trug er ebenso bei sich wie auch das Fallschirmspringer-Messer.
    Der Mittwoch sollte zu einem besonderen Tag werden. James Powell hatte nichts mehr von sich hören lassen, auch der Killer war nicht gekommen, trotzdem witterte Malone, daß der Tag nicht so verlaufen würde, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Einen besonderen Grund konnte er nicht angeben, es war einfach so. Auch Senta, die Hündin, benahm sich anders. Sie war unruhiger als sonst, stand vor der Hüttentür und bewegte den Kopf, wobei sie dorthin schaute, wo der allmählich zufrierende See lag.
    Neben dem Tier blieb Malone stehen. Er vergrub die Finger der linken Hand in das Fell. »Na, Senta, was ist los? Gefällt es dir nicht? Bekommen wir Besuch?«
    Die Hündin senkte den Kopf. Sie rieb ihre Schnauze am Stoff der Hose.
    Malone lächelte. Er liebte sein Tier, denn er wußte, daß man sich auf Tiere verlassen konnte. Die nahmen den Menschen so, wie er war, sie taktierten nicht, sie schauten nicht darauf, was der Mensch hatte und besaß, für sie war allein die Person wichtig.
    Senta zeigte Malone auch, was sie wollte, indem sie zur Haustür ging und sich davor niederhockte.
    »Du willst bleiben?«
    Senta gab keine Antwort, aber Malone hatte sie auch so verstanden. »Okay, dann bleib hier, altes Mädchen. Ich mache nur einen Rundgang und komme bald zurück.« Aus dem Schuppen holte er den kleinen Sack mit Vogelfutter. »Unsere gefiederten Freunde wollen auch etwas haben«, sagte er, dann ging er.
    Nach zehn Schritten drehte er sich noch einmal um. Senta saß vor der Haustür, sie schaute ihm nach. Malone spürte, wie etwas durch seinen Körper rieselte, das ihm regelrecht Angst einjagte. Es war ein schlimmes Gefühl. Er kam nicht dagegen an, konnte es nicht unterdrücken, es blieb als Warnung zurück.
    Würde Willy heute kommen?
    In der Meldung hatte auch gestanden, wo Malone ungefähr zu finden war. Mit etwas Nachdenken war es eigentlich leicht, den genauen Ort zu erreichen.
    Sein Gefühl riet ihm, in der Hütte zu bleiben, doch die Vögel warteten auf ihre Mahlzeit. Außerdem blieb er nicht lange weg. Er rechnete damit, daß Willy, wenn er überhaupt kam, sich die Stunden der Dunkelheit aussuchen würde. Jedenfalls wollte Rick sich beeilen und noch vor dem Mittag wieder zurück sein.
    Die Kälte drückte. Sie war wie ein gewaltiges Dach über das Land gefallen und hatte die gesamte Natur erstarren lassen. Blaugraues Eis, manchmal dick wie ein menschlicher Arm. Die Natur öffnete sich dem menschlichen Auge als ein wahres Wunderwerk. Das Eis hatte Figuren gebildet, die aus einem Märchen zu stammen schienen. Wunderschöne Gebilde. Der Schnee knirschte unter den dickprofiligen Sohlen des einsamen Wanderers. An vielen Stellen leuchtete er glatt, wenn das fahle Licht der Wintersonne auf ihn schien und von zahlreichen Eisperlen gebrochen wurde.
    Der Wald nahm den einsamen Wanderer auf. Ein
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