Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und nickte. »Man konnte ihn nicht einsperren. Rick Malone hat ihn in meinem Auftrag erledigt. Er tötete ihn.«
    »Dann dürfte es eigentlich keine Probleme geben.«
    »Das dürfte es nicht.«
    Sir James hatte mir mit einem ungewöhnlichen Unterton in der Stimme geantwortet. »Aber es gibt welche?«
    »Ja.«
    »Mit einem Toten, Sir?«
    »So ist es.« Der Superintendent schaute mich an, griff in seine innere Jackentasche und holte einen Briefbogen hervor, den er auseinanderfaltete. Er reichte ihn mir über den Tisch. »Diese Nachricht bekam ich heute morgen.«
    »Darf ich sie lesen?«
    »Natürlich.«
    Der Brief war mit der Hand geschrieben. Der Schreiber hatte dafür einen dicken Filzstift benutzt und nur einen Satz auf das helle Papier gekritzelt.
    ICH BIN WIEDER DA!
    »Unterschrift: Willy«, murmelte ich. »Das ist ein Hammer oder ein schlechter Scherz zum Jahreswechsel.«
    »Rache eines Toten, John.«
    »Wir wissen, daß es Zombies gibt. Meinen Sie, daß Willy als Zombie zurückgekehrt ist?«
    »So ähnlich.«
    »Dann müßte man sein Grab öffnen…«
    »Es gibt kein Grab, John!«
    Ich stäubte Asche ab und schluckte. Plötzlich wußte ich, daß der Fall nicht so einfach lag, wie ich angenommen hatte. Ich schaute meinen Chef an und kam mir vor, als säßen wir beide allein in diesem Pub. Alles andere war zweitrangig geworden. »Ich habe Sie richtig verstanden?«
    »Ja, es gibt kein Grab.«
    »Und Willy?«
    »Ist verbrannt.«
    Ich lehnte mich zurück. »Trotzdem kam er zurück und hat Ihnen die Nachricht geschickt? Da kann doch irgend etwas nicht stimmen, Sir.«
    »Im Normalfall nicht, da haben Sie recht. Doch was war an diesem Fall schon normal? So gut wie überhaupt nichts, John. Ich habe Ihnen gesagt, daß ein Mann namens Rick Malone eine gewisse Rolle spielt. Er ist der Mann gewesen, der Willy zur Hölle geschickt hat. Man kann sagen, er hat ihn verbrannt.«
    »Wie tat er das?«
    »Durch einen Flammenwerfer.«
    »Und er sah, daß Willy verbrannte?«
    Sir James nickte. »Willy verbrannte und verschwand gleichzeitig als lodernde Fackel.«
    Ich mußte einfach lachen. »Tut mir leid, Sir, aber das verstehe ich wirklich nicht.«
    »Es ist auch schwer, John, das gebe ich zu. Ich kenne jemand, der Ihnen das genauer erzählen kann.« Sir James drehte sich auf dem Stuhl. »Hallo Rick.«
    Ich hatte den Mann nicht gesehen, der an unseren Tisch getreten war. Erst jetzt fiel er mir auf.
    Er war fast so groß wie ich, wenn auch um einige Jahre älter. Sein Haar glich einer grauen Löwenmähne. Das Gesicht zeigte zahlreiche Furchen, aber die Augen blickten noch immer jugendlich und klar.
    Rick trug eine Lederjacke, die er auszog und über die Lehne eines Stuhls hing.
    Die beiden Männer umarmten sich bei der Begrüßung. So hatte ich Sir James auch noch nicht erlebt. »Ist das der Geisterjäger, von dem du mir berichtet hast?« fragte er und legte seine kräftigen Hände aufeinander.
    »Ja, Rick, das ist er!«
    Malone und ich reichten uns über den Tisch hinweg die Hand. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, John. Ich habe einiges über Sie gehört. Hin und wieder schreibt mir mein alter Freund James einen Brief in meine Hütte, in die ich mich zurückgezogen habe.« Er nickte mir zu. »Alle Achtung, Sie haben viel geleistet.«
    »Noch immer zu wenig«, erwiderte ich.
    »Typisch Polizist.« Malone lachte und bestellte beim Kellner einen doppelten Whisky. Dann nahm er den Brief an sich und las ihn.
    Dabei nickte er. »Ja, das ist er. Das ist Willy. Für solche verdammten Scherze ist der Hundesohn immer gut.«
    »Scherz?« fragte ich.
    »So ähnlich, John.«
    »Glauben Sie denn, daß er tatsächlich noch lebt?«
    Malone antwortete nicht sofort. Er bekam seinen Whisky und leerte das Glas bis zur Hälfte. »Wenn ihn das verdammte Auge wieder ausgespuckt hat, glaube ich es sicher.«
    »Welches Auge?«
    »In das er verschwunden ist.«
    Ich schaute Sir James an, der nur nickte, denn Malone war hier der Mann, der die Erklärungen geben mußte.
    »Es liegt zwar schon lange zurück«, sagte er leise, »aber mir kommt es so vor, als wäre es gestern gewesen. Das heißt, ich habe nichts von dem vergessen. Willy war ein Killer, den wir nicht fassen konnten. Bis Ihr Chef auf einen Trick kam…«
    In den folgenden Minuten erfuhr ich die Geschichte dieser drei Personen, von denen einer ein brutaler Mörder gewesen war. Als Malone auf die Sache mit dem Auge zu sprechen kam, horchte ich besonders auf und hörte auch genau hin.
    »Können Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher