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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab
Autoren: Jason Dark
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Selbstgedrehte aus der Blechschachtel und steckte sie mit einem Sturmfeuerzeug an. Er lächelte etwas verlegen, als er den Rauch in die Luft blies. Eigentlich hätte er mit einem Kollegen fahren müssen, so mußte er eben des öfteren Pausen einlegen, worüber wir auch sprachen, und Dimitrou nickte.
    »Dann ist da noch etwas«, sagte Will Mallmann. »Kur vor der Unglücksstelle werden wir noch anhalten. Dann steigt John Sinclair zu Ihnen ins Fahrerhaus.«
    »Wirklich?«
    »Wir scherzen nicht.«
    Dimitrou strahlte. »Das finde ich echt gut. Mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Keine Sorge, mein Freund, wir bringen das schon hinter uns.«
    »Jetzt fühle ich mich besser.«
    Kommissar Mallmann winkte die Kellnerin herbei und beglich die Rechnung. Zu dritt verließen wir die Raststätte. Es war noch wärmer geworden, auch schwüler. Die Luft stand über den Bergen und lag wie eine Wand in den Tälern.
    Dimitrou hatte nicht gelogen. Sein Wagen stand tatsächlich in der letzten Ecke des Parkplatzes. Es war ein Volvo-Laster mit Anhänger.
    »Was haben Sie geladen?« fragte ich ihn.
    »Maschinenteile aus Recklinghausen.«
    »Okay.«
    Wir sprachen noch kurz darüber, wie wir es technisch machen wollten. Dimitrou erklärte uns, wann er die erste Pause einlegen wollte. Um Nürnberg herum.
    Will und ich waren einverstanden.
    Dann ging die Post ab. Aber eben im Lkw-Tempo. Wir klebten mit unserem Manta auf der rechten Seite, und besonders bei den langen Steigungen vor Würzburg wurde es kritisch.
    Da kam der schwere Volvo nur langsam voran. Wir mußten uns anpassen.
    Irgendwann sagte ich: »War doch keine so gute Idee – oder?«
    Will hob nur die Schultern. »Was hast du eigentlich, John? So lernst du Deutschland kennen.«
    Auch stehend konnte ich mir die Umgebung betrachten, da wir in der Höhe von Nürnberg in einen Stau gerieten. Nach einer Viertelstunde hatte er sich aufgelöst, die Fahrt ging weiter über die ausgebauten Fahrbahnen, so daß wir auf Greding zufuhren.
    Dort bog Dimitrou nach rechts ab und rollte auf den Parkplatz einer Raststätte.
    Die erste Pause nach dem Spessart.
    Der Rumäne streckte sich. Sein Lächeln wirkte verzerrt. »Ich werde auch noch etwas essen«, sagte er.
    »Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Und wann steigen Sie zu, Herr Sinclair?«
    »Später, hinter München.«
    »Ich wollte nur wissen, ob es dabei bleibt.«
    »Klar doch.«
    Wir verschwanden zuerst in den Toilettenräumen und machten uns danach frisch. Hunger verspürte ich ebenfalls. Ein bayerischer Wurstsalat kam mir da gerade recht. Er schmeckte prima.
    Dimitrou aß das gleiche wie ich. Will Mallmann hielt sich lieber an einer Weißwurst fest.
    Die Sonne war längst tiefer gesunken. Über die Autobahnen fielen die ersten Schatten. Wir mußten noch einige Steigungen überwinden, danach war es flach bis weit hinter München.
    Dimitrou wirkte nicht nur nervös, seine Augen hatten auch einen ängstlichen Ausdruck angenommen. Ich beruhigte ihn und hoffte auch, daß er auf mich hörte.
    »Keine Panik, mein Lieber. Denken Sie einfach nur, daß es eine normale Fahrt ist.«
    »Das ist schwer.«
    »Ich weiß, aber wir sind zu zweit.«
    Er nickte und lächelte krampfhaft.
    Gegen achtzehn Uhr fuhren wir weiter und rollten allmählich in den hereinbrechenden Abend. Wir erlebten dabei einen herrlichen Sonnenuntergang. Er flammte tiefrot über den Dächern der Riesenstadt München.
    »Klasse«, sagte Will. Auch der Kommissar erfreute sich an diesem Naturschauspiel.
    Trotz der großen Umgehung wurde es um München noch einmal eng. Wir trafen auch noch mit dem Berufsverkehr zusammen. Es gab auch wieder Staus, und schon längst brannten die Scheinwerfer der Fahrzeuge.
    Wir hatten als nächsten Stopp Holzkirchen abgemacht. Kurz nach einundzwanzig Uhr erreichten wir den Rastplatz, der ziemlich voll war. Hier kontrollierten die Kollegen von der Autobahn-Polizei die Wagen, und auch wir sollten überprüft werden, was Will Mallmann zu verhindern wußte. Er zeigte den Beamten seinen Ausweis und erklärte, daß wir uns auf einer Dienstfahrt befanden.
    Damit war die Sache erledigt.
    Dimitrou war nervös. Er lehnte am linken Kotflügel und rauchte.
    Zuvor hatte er noch getankt. Wenn sich unsere Blicke trafen, huschte jedesmal ein knappes Grinsen über sein Gesicht.
    »Angst?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wir packen die Sache schon.«
    »Ich habe gehört, daß es eine dämonische Falle sein soll«, sagte Dimitrou.
    »Wer hat Ihnen das
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