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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch
Autoren: Jason Dark
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sagen.«
    Suko schnickte mit den Fingern. Der Blick auf den Kirchturm war ihm verwehrt. Er schaute trotzdem in die Richtung. »Ich glaube, daß es hier in Garway jemand gibt, der es nicht gern hat, wenn er mit christlichen Symbolen konfrontiert wird.«
    »Gehst du nicht zu weit?«
    »Nein. Ich glaube auch nicht, daß der Pfarrer krank ist. Hier hat man uns ein faules Ei ins Nest gelegt.«
    »Sehen wir uns das Ei an.«
    Sie setzten ihren Weg fort und erreichten sehr bald die Rückseite des Pfarrhauses.
    Drei Fenster zählten sie, die das dunkelrote Mauerwerk unterbrachen. Einige Pflanzen rankten sich an der Dachrinne entlang in die Höhe. Kein Fenster war offen. Zudem lagen sie so hoch, daß weder Bill noch Suko hineinschauen konnten.
    Bill ging zu einer schmalen Hintertür, probierte die Klinke und war enttäuscht darüber, daß die Tür verschlossen war.
    »Und jetzt?« fragte er.
    Suko legte als Antwort einen Zeigefinger auf die Lippen. Seine Augen hatten einen starren Blick bekommen. Auch Bill vernahm jetzt das Geräusch. Ein leises Rascheln, gleichzeitig fuhr ihnen ein warmer Windstoß entgegen, als hätte ihn das Höllenfeuer herbeigeweht.
    Im nächsten Augenblick passierte es. »Weg da!« brüllte Suko noch und hechtete zur Seite.
    Bill blieb noch einen Lidschlag länger stehen und starrte auf das gewaltige Eisenkreuz, das sich mit einer hohen Geschwindigkeit auf sie zubewegte, um sie zu erschlagen…
    ***
    Saunders grinste und rieb sich die Hände, wobei er Vincent van Akkeren anstarrte. »Haben Sie alles unter Kontrolle?«
    »Ja.«
    »Seit wann?«
    »Ich bin schon vor einigen Stunden hier eingetroffen.«
    »Das ist gut.« Saunders Augen bekamen einen lauernden Ausdruck. »Ist er auch da?«
    »Sicher.«
    »Wo?«
    »Er ist da, das muß dir reichen.« Van Akkeren starrte den alten Mann so hart und drohend an, daß dieser einen kleinen Schritt zurückging und den Kopf drehte.
    Die beiden hielten sich in Sichtweite der Templer-Kirche auf. Wie ein großes dunkles Tuch deckte sie der Schatten des Waldrandes vor neugierigen Blicken. Die Luft war zum Schneiden dick. In der Ferne wetterleuchtete es bereits.
    Noch war nicht Mitternacht. Erst zur Tageswende hin würde der große Kampf zwischen Sinclair und Garinga beginnen.
    Saunders' Mißtrauen war noch nicht verschwunden. Einige Male rieb er seine feuchten Handflächen gegeneinander. »Wir haben den Ort gesäubert«, sagte er leise, »aber rechnen Sie auch damit, daß Sinclair den Dämon besiegen kann?«
    »Er wird es, ich kenne ihn. Sinclair hat viel geschafft, beinahe sogar mich. Er wird uns zum Dunklen Gral führen und uns dessen Geheimnis vor die Füße legen.«
    »Das hoffe ich.«
    Saunders merkte, daß van Akkeren nichts mehr sagen wollte. Deshalb schwieg er auch. Es war immer besser, wenn man das tat, was dieser Mann verlangte.
    Hoch über ihnen bekam der Nachthimmel ein dickes Wolkenbett. Es wirkte wie ein Zeichen, ein Symbol oder eine finstere Drohung, daß die Mächte der Hölle zum Schlag ausgeholt hatten…
    ***
    Das schwarze Eisenkreuz war rasend schnell. Es flog gekippt heran, drehte sich dabei um die eigene Achse und streifte bei jeder Drehung dicht über den Boden.
    Bill konnte sich nur mit einem verzweifelten Hechtsprung zur Seite retten. Er prallte auf die weiche Erde, überschlug sich dort und schützte seinen Kopf mit beiden Händen.
    Dann vernahm er ein dumpfes Geräusch, danach einen Fall, dann war es wieder ruhig.
    Zugleich mit Suko richtete er sich auf. Beide waren bleich geworden. Mit diesem Angriff hatten sie nicht gerechnet. Der Reporter schlug einige Halme von seiner Kleidung, als er auf Suko zuging und ihm zunickte. »Sagst du was dazu?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Ein Kreuz, das uns erschlagen wollte.« Bill ballte die rechte Hand zur Faust. »Wieso, Suko? Weshalb geschah dies?«
    »Ich kann es mir nur erklären, daß es manipuliert worden ist. Man muß es vom Kirchturm herabgeholt und ihm seine Weihe genommen haben. Man hat es umfunktioniert. Es gehorcht dem Satan.«
    »Und wer hat die Macht, so etwas zu unternehmen?«
    »Asmodis selbst.«
    »Daran glaube ich nicht. Nein, nicht er hat hier seine Hände im Spiel, das sage ich dir.«
    »Wer dann?«
    Suko lachte leise. »Templer-Magie. Wenn wir das als Überschrift nehmen, gibt es eigentlich nur zwei Personen, die dafür in Frage kommen. Baphometh und van Akkeren.«
    »Da kannst du recht haben.«
    »Und wenn ich tatsächlich recht haben sollte, müssen wir davon ausgehen, daß die beiden
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