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049-Die drei ??? und die Automafia

049-Die drei ??? und die Automafia

Titel: 049-Die drei ??? und die Automafia
Autoren: William Arden
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schritt der hochgewachsene Bandleader wieder zum Podium, und die ganze Zeit lachte er schallend.
    Bob sah Justus entgeistert an. »Justus, wenn der gar keinen Bruder hat, dann hat Ty ja doch gelogen!«
    Vom Podium starrten die vier Piranhas auf Justus und Bob herunter.
    Da kam Jake Hatch wieder herein, einen Stapel Fotos in der Hand. Er sah zu den Jungen hin und dann zu El Tiburóns und den Piranhas, die ihre Instrumente für die nächste Runde stimmten. Der Agent ging zu der Band hinüber.
    »Komm«, sagte Justus rasch, »setzen wir uns ab.«
    »Willst du nicht das Foto mitnehmen?« fragte Bob.
    »Laß mich nur machen.«
    An der Tür drängten sie sich durch die Gäste, die nun zahlreicher hereinströmten, und traten ins Freie. Als sie an der Reklametafel vor dem Lokal vorbeikamen, griff Justus schnell nach dem dort aufgespießten Foto von El Tiburóns und riß es ab.
    Bob war noch immer ganz niedergeschlagen, als sie in den VW-Käfer stiegen. »Das mit dem Bruder hörte sich überzeugend an, Justus.
    Aber dann lügt Ty!«
    »Ist nicht gesagt. Falls El Tiburóns Ty einen gestohlenen Wagen anhängen wollte, kann er doch locker einen Bruder erfunden haben«, meinte Justus, während Bob den Motor anließ und losfuhr.
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    »Im übrigen«, setzte er ingrimmig hinzu, »wird auch noch woanders gelogen.«
    »Wie meinst du das?«
    »El Tiburóns hätte die Geschichte mit Ty nur von uns, von der Polizei oder von José Torres und seinen Kumpels erfahren können. Aber wir hielten dicht, und die Polizei läßt sowieso nichts raus. Also muß El Tiburóns von Torres oder von einem der anderen in der Bodega gehört haben, was sich abgespielt hat. Und das bedeutet, daß El Tiburóns dort bei einem oder auch bei allen durchaus bekannt ist.
    Folglich haben die Burschen uns und die Polizei angelogen!«
    »Stimmt, Justus«, meinte Bob.
    »Und außerdem«, fuhr Justus fort, »hat niemand von uns gegenüber El Tiburóns den Ortsnamen erwähnt, und doch wußte er, daß Ty in Oxnard gewesen war.«
    »Wow! Also hat entweder Torres El Tiburóns von Oxnard berichtet, oder Ty sagt die Wahrheit über El Tiburóns. Beides zusammen ist auch möglich. Was machen wir jetzt?«
    »Ganz einfach«, sagte Justus. »Wir wenden da vorn und fahren zurück, und dann warten wir vor dem Shack, bis El Tiburóns und die Piranhas rauskommen.«
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    Bandleader oder Bandenchef?
    Fröstelnd saßen sie in dem ungeheizten VW und hörten sich die Musik an, die aus dem Shack dröhnte. In Südkalifornien herrscht im Grunde Wüstenklima – warme Tage, aber kalte Nächte. Im Frühjahr dringt die Kälte bis ins Mark. Der Abend wurde den beiden Detektiven lang und ungemütlich.
    Die Musik ging bis Mitternacht weiter, und so lange betraten und verließen noch vereinzelte Gäste das Lokal. Dann wurde es ruhig. Die letzten Stammgäste kamen zu zweit oder zu dritt zur Tür heraus. Zum Schluß stürmten die Musiker unter Schimpfen und Fluchen ins Freie, allesamt aggressiv und übellaunig.
    Bei Jake Hatch war die Stimmung auf dem Nullpunkt. Unter der einzigen Straßenlampe in der Gegend drohte er einem bärtigen Mann, anscheinend dem Inhaber des Shack, mit der Faust. El Tiburóns und die Piranhas standen mürrisch daneben. Schließlich warf Hatch der Band einige scharfe Worte hin, ging zu einem silbergrauen Rolls-Royce und fuhr weg. Der Wirt hob resigniert die Arme und ging wieder in sein Lokal. El Tiburóns und die Piranhas traten in eine Seitengasse und verschwanden hinter dem Haus.
    »Los, Bob, hinterher!« sagte Justus rasch.
    »Eben nicht. Da hinten liegt nur der Parkplatz, Justus. Sie kommen zwangsläufig hier wieder heraus«, erklärte Bob. Er nickte in die Richtung, die Hatch mit seinem Wagen eingeschlagen hatte. »Den Rolls hat Jake bestimmt gebraucht erstanden. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wie er ihn vom Ertrag seiner Agentur bezahlt hat.
    Sax sagt, nicht mal er könnte sich einen solchen Schlitten leisten.«
    Während Bob noch kopfschüttelnd über den Rolls-Royce nachdachte, stieß der erste Wagen der Band aus der Hofeinfahrt hinter dem nun dunklen Haus hervor.
    »Das gibt’s doch nicht!« rief Justus.
    Das Auto war ein langer Kombiwagen. Fabrikat und Baujahr ließen 41

    sich nicht feststellen. Die Karosserie war von vorn bis hinten mit aufgesprühten Graffiti dekoriert, die sich bis auf die Fensterscheiben ausdehnten.
    Unter all den Bildmotiven und Sprüchen war die ursprüngliche Farbe des Wagens gar nicht mehr zu erkennen. Und die Bodenfreiheit war
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