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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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kam.
    „Was bedeutet, Sextolotse und Ganjopriester’?"
    Guvalasch sagte es ihnen. Er packte Punkt für Punkt mit seinen Kenntnissen und den Erlebnissen der letzten Tage aus.
    Er verschwieg nichts, weil es erstens keinen Sinn hätte und zweitens nicht einmal ihm und auch sonst niemanden helfen würde. Er war offen wie selten zuvor in seinem Leben. Die Takerer schwiegen, aber als er zu der Schilderung einer kleinen Galaxis kam, die sich seit zweihunderttausend Jahren im Schutz eines Sextadimschirmes verbarg, lachte Raekolond auf.
    „Bis hierher - und nicht weiter. Jetzt erzählen Sie uns Märchen, die Sie erfunden haben."
    Guvalasch hob die Hand und versicherte mit Nachdruck: „Sie werden mir glauben müssen. Im Augenblick ist das alles für Sie etwas zu verwirrend, nicht wahr?"
    „So ist es!" erwiderte der Kommandant.
    „Eine Zwischenfrage ...?" sagte Guvalasch.
    „Bitte?"
    „Aus welchem Grund sind Sie hier? Ich meine, warum operiert eine takerische Flotte hier, einige Lichtjahre von der Terrosch-Rotwolke entfernt?"
    Der Marsav-Mann sagte hart und mit rauher Stimme: „Wir suchen!"
    „Wen oder was?" erkundigte sich der Sextolotse leise.
    „Das Schiff der Terraner."
    Der Cappin verstand, nickte und versicherte in glaubwürdigem Tonfall: „Ich kann Ihnen das Schiff zeigen. Vorausgesetzt, ich bekomme mein Gespräch mit dem Taschkar."
    Raekolond hob die Hand, deutete auf die Bildschirme der Zentrale und sagte: „Zuerst sollen Sie Ihre Erzählung beenden. Wie war das mit der Galaxis, in der die verschwundenen Ganjasen sich vor aller Welt verborgen halten?"
    Sie glaubten ihm kein Wort.
    Er versuchte es von einer anderen Seite, aus einem anderen Blickwinkel. Er versicherte ihnen, daß Morschaztas, eine Kleingalaxis, ein kleines Milchstraßensystem also, sich seit zweihunderttausend Jahren verbarg. Es hatte Zuflucht im Hyperraum gesucht, einer Stelle, an der sie niemand vermuten und niemand finden würde. Ein Sextadimschirm schützte Morschaztas.
    „Das sollen wir glauben?" fragte der Kommandant.
    „Ich bitte sehr darum, Es ist ganz einfach die Wahrheit, und zwar die absolute, nicht manipulierte Wahrheit - sie ist einfacher als alles andere. Zugegeben, meine Geschichte klingt ein wenig utopisch, aber sie ist wahr."
    Der Marsav-Mann sagte lächelnd: „Der Taschkar wird es Ihnen noch weniger glauben als wir, Guvalasch."
    Guvalasch deutete, während er sich in seinem Sessel aufrichtete, mit dem spitzen Finger zuerst auf den Kommandanten, dann auf Raekolond.
    „Ich muß härter und drängender werden", sagte er wie entschuldigend. „Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, daß der Taschkar Sie alle hinrichten läßt, wenn er erfährt, wie lange Sie mich auf ein Gespräch mit ihm haben warten lassen."
    Er hatte ihnen fast sein ganzes Wissen vermittelt - nur das Geheimnis dieses Gürtels war noch sein Geheimnis seines allein. Er wollte noch einige Trümpfe im Ärmel haben, wenn es hart auf hart ging. Aber er brauchte jetzt unbedingt zuerst das Interesse, dann die Hilfe des Taschkar, und diesen Forderungen mußte sich alles andere unterordnen.
    „Der Taschkar wird lachen...", sagte der Kommandant heiteren Tons.
    „... wenn Ihr Kopf rollt", meinte Guvalasch. „Sicher wird er amüsiert lächeln, und mir huldvoll zuwinken. Hören wir mit dem Wortgeplänkel auf. Sie haben nichts zu riskieren, nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Fast soviel wie ich. Ich brauche eine Funkverbindung mit dem Taschkar."
    Der Marsav-Offizier gab dem Kommandanten einen Wink und sagte „Gut. Lassen wir eine Funkverbindung zum Greytonor-System schalten, das von unseren hartnäckig verfolgten Fremden ‘Deep-Purple-System’ genannt wird. Möchte wissen, was dieser Begriff bedeutet."
    Der Kommandant sprach mit seiner Funkabteilung. Die fünfhundert Schiffe zogen ihre Position auseinander und gingen weiter ihrer Aufgabe nach. Sie suchten die MARCO POLO.
    Raekolond betrachtete den Mann vor sich genauer. Er musterte den Sextolotsen und dessen Kleidung, dann blieb sein Blick auf dem breiten, tiefschwarzen Gürtel hängen.
    Der junge, entschlossene Marsav-Offizier bemerkte einiges, das ihn stutzig machte: der alte Mann mit den scharfen Falten über dem fast waagrechten Kinn, mit dem auffallend langen weißen Haar, schien gerissener und skrupelloser zu sein, als es im Augenblick den Anschein hatte. Seine Gesten schienen zu bedeuten, daß er sehr lange Zeit gewohnt war, zu befehlen, man gehorchte ihm schnell und ohne Diskussion. Jetzt sah
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