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0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott
Autoren: Jason Dark
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er wieder in den Rover stieg, aber noch nicht anfuhr. Sir James schien tatsächlich einen sechsten Sinn zu besitzen. Er hatte ihm die Spur nach High Halden praktisch aufgedrängt und auch recht damit behalten. Hier trafen sich die Freunde der altägyptischen Kultur.
    Das konnte harmlos sein, aber Suko wollte daran nicht glauben, denn das Verschwinden der Pyramide samt Inhalt war ebenfalls nicht harmlos gewesen.
    Er fuhr wieder an.
    Suko blieb auf der Straße. High Halden unterschied sich in nichts von den anderen kleinen Orten im Südwesten Englands. Hier hatte man noch Platz zum Wohnen. Die Häuser wirkten gepflegt, viele waren renoviert worden und besaßen die jetzt wieder in Mode gekommenen Sprossenfenster, deren Rahmen hellweiß gestrichen waren.
    Dazu paßte das junge Frühlingsgrün der Bäume. Die Vögel zwitscherten ihr Lied, der Verkehr hielt sich auch in Grenzen, selbst Tankstelle und Supermarkt wirkten nicht störend, weil sie sich in ihrer Bauweise der Umgebung angepaßt hatten.
    Wenn sich viele Menschen trafen, brauchten sie einen Saal oder eine Halle. Danach suchte Suko und auch nach Hinweisschildern, die ihn zum Treffpunkt führten.
    Er entdeckte keine, deshalb sprach er zwei Frauen an, die vor einer Metzgerei standen und sich unterhielten.
    »Dahin wollen Sie?«
    »Ja.«
    »Gehören Sie denn auch dazu?« fragte die zweite.
    »Nicht direkt. Ich bin Reporter und komme extra aus London.«
    »Ach so. Aber Sie sehen komisch aus.«
    »Madam, ich bin Chinese, aber inzwischen längst Brite geworden, wenn Sie das beruhigt.«
    »Es war ja auch nicht so gemeint. Ich dachte nur an die Leute, die sind schon komisch.«
    »Wieso das?«
    Die Frauen schienen froh zu sein, mit jemandem über ihre Probleme reden zu können, sie plauderten frisch von der Leber weg, was Suko natürlich gefiel. Außerdem gefiel den beiden die Freundlichkeit des Mannes.
    Eine stellte sogar ihre Tasche ab und kam näher an Suko heran, damit sie ihre Stimme senken konnte. »Also wissen Sie, Mister, ich will ja nichts sagen, aber komisch sind die Leute schon.«
    »Ja?«
    »Stellen Sie sich vor, die grüßen kaum, und mein Mann hat einen von ihnen in der vergangenen Nacht gesehen. Da trug er einen langen Umhang und eine komische Haube auf dem Kopf. In der Hand hielt er einen Stab. Als er meinen Mann entdeckte, ist er schnell verschwunden, als hätte man ihn beim Stehlen erwischt.«
    »Interessant«, bemerkte Suko.
    »Aber das ist nicht alles«, sagte die zweite Person, die unbedingt ihren Senf hinzugeben wollte. »Vor dem Ort, wo die Hügel beginnen, steht eine Pyramide aus Glas. Wir haben gehört, daß sie von Soldaten bewacht worden ist. Aber vor einer halben Stunde sind sie wieder abgezogen. Die Wagen fuhren durch den Ort.«
    »Ich werde mir die Leute mal anschauen. Wie lange wollen die denn bleiben? Wissen Sie das?«
    »Ja. Eine Woche.«
    »Und wie lange sind sie schon hier?«
    »Drei Tage.«
    »So ist das also.« Suko strich über seine Stirn und schaute sich um.
    »Jetzt müßte ich nur noch wissen, wo sich die Mitglieder dieser Vereinigung treffen.«
    »Das kann ich Ihnen sagen. Sie haben Ralston House gemietet.«
    »Was ist das?«
    »Ein kleiner Landsitz, der früher Lord Ralston gehörte. Aber der Mann ging pleite, mußte ausziehen, obwohl ihm das Haus wahrscheinlich noch gehört. Es wird jetzt vermietet. Das übernimmt ein Makler aus London, soviel wir wissen.«
    »Das ist schon viel, danke sehr. Wie komme ich zu diesem Haus?«
    »Fahren Sie die Straße weiter bis fast an das Ende des Ortes. Dort biegen Sie dann rechts ab. Es ist nur ein schmaler Weg. Sie können ihn nicht verfehlen, weil er an der Mauer der alten Kirche vorbeiführt. Wo der Weg endet, finden Sie das Haus.«
    »Ich danke Ihnen, Ladies.«
    »O bitte. Gern geschehen.«
    Im Weggehen hörte Suko noch, wie die beiden Frauen über seine Höflichkeit sprachen. Eine meinte: »Auch Chinesen können wahre Gentlemen sein, nicht wahr, Olga.«
    »Ja, wer hätte das gedacht.«
    Suko schmunzelte, als er wieder in seinen Wagen stieg und startete, denn er hatte die Spur gefunden, die er so gesucht hatte.
    Er fand tatsächlich keinen weiteren Hinweis mehr auf das Treffen der Freunde altägyptischer Kultur, dafür sah er den Kirchturm und entdeckte auch die Einmündung des schmalen Wegs, der an der linken Seite von einer Mauer begrenzt wurde.
    Er mußte achtgeben, daß er nicht mit dem Kotflügel an der Mauer entlangkratzte. Alles ging gut, die Strecke war nicht zu lang, das Gelände
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