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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin
Autoren: Jason Dark
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herangekommen. Das gefiel mir gar nicht. Den Toten sollte er nicht unbedingt sehen, aber es war zu spät.
    »Will Ihr Kumpel nicht aussteigen?«
    »Nein, der schläft.«
    Unser neugieriger Freund verzog sein staubiges Gesicht. »Der sieht aus wie tot.« Er lachte, aber das Geräusch verstummte bald. »Na ja, geht mich ja nichts an«, sagte er, drehte sich um und ging zu seinem Wagen. Erst langsamer, dann ziemlich flott, so daß sich Suko zu der Bemerkung veranlaßt sah: »Der hat etwas bemerkt.«
    »Kann sein.«
    Ich wollte mich schon abwenden, als ich noch einmal auf die hinten offene Ladefläche schaute.
    Neben der Betonmischmaschine sah ich die Bewegung. »Deckung, Suko!« Im gleichen Augenblick lag ich flach und sah auch meinen Freund, wie er nach rechts wegtauchte.
    Der Pfeil jagte uns entgegen. Er hätte mich erwischt, so aber fuhr er über meinen Rücken hinweg und jagte in die Rover-Karosserie.
    Ich blieb natürlich nicht liegen, wechselte drehend meine Stellung, riß die Waffe hervor, der zweite Pfeil huschte schattenhaft heran und traf einen Reifen, aus dem die Luft entwich.
    Hui, das war auch knapp gewesen.
    Ein drittesmal schoß der Ninja nicht, zudem war der Wagen bereits halb auf dem Motorway und reihte sich sofort in den dort fließenden Verkehr ein.
    Ich stand auf und klopfte mir den Staub von der Kleidung. Suko tat es mir nach. »Die geben nie auf«, sagte mein Freund. »Mach dich darauf gefaßt, John, daß sie uns jagen werden. Uns beide, denn sie wissen nicht, wer von uns den Plan besitzt.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Aber wie siehst du die nahe Zukunft?«
    Ich lachte kratzig und hob die Schultern. »Ziemlich düster. Nur möchte ich heute eines noch erledigen. Wir werden Mr. Kerenga einen Besuch abstatten, diesmal aber ohne unseren Plan. Einverstanden?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?« fragte Suko zurück. »Außerdem war es schon immer ein Hobby von mir, Lebensmüde zu begleiten…«
    ***
    Es gibt in London zahlreiche Super-Hotels. Zu dem teuersten Schuppen gehört wohl das Savoy. Es liegt sehr zentral. Von der Rückseite her schaut man auf die Themse, nach vorn fällt der Blick tief in die City of London hinein.
    Dort zu wohnen konnte ich mir nicht leisten, und wir hatten beide das Gefühl, eine andere Welt zu betreten, als wir das prächtige Eingangsportal hinter uns gelassen hatten und in die Halle kamen, die einfach phantastisch war.
    Sie strömte eine Ruhe aus, die sämtliche Hektik in London verdrängte.
    Wir hatten Kerenga angerufen und waren überrascht, daß er bereit war, uns zu empfangen.
    »Ja, ich habe Sie schon erwartet«, hatte er uns mitgeteilt.
    »Wir werden zu zweit kommen und kein Geschenk mitbringen, Mr. Kerenga.«
    »Das hätte ich nie von Ihnen verlangt.«
    »Dann ist es gut.«
    Sir James hatte ebenfalls keine Bedenken mehr. Er wußte, wo wir uns befanden und hätte zur Not den teuren Laden auseinandernehmen lassen, um uns zu holen.
    Sehr diskret trat jemand auf uns zu und fragte nach unseren Wünschen. Wir waren nicht modisch und chic angezogen, aber der Frager verzog keine Miene, als er seine Blicke über unsere Gestalten wandern ließ.
    »Wir möchten zu Mr. Kerenga«, sagte Suko.
    »Sie sind sicherlich angemeldet. Wen darf ich melden?«
    »Sagen Sie nur, Scotland Yard wäre gekommen.«
    Die vornehme Blässe des Mannes blieb. Nur in seinen Augen zuckte es für einen Moment. »Sie werden doch in unserem Hause keine Schwierigkeiten machen, Gentlemen.«
    »Nein, wir nicht.«
    Er nickte. »Ich sage Bescheid.«
    Mit steifen Schritten ging er zur Rezeption und telefonierte dort. Obwohl ihm niemand zuhörte, sprach er flüsternd, aber das gehörte sich wohl.
    Im Gegensatz zu den Gästen, die lärmend einen Lift verließen. Ich schaute genauer hin und erkannte, daß es sich dabei um die Mitglieder einer bekannten Popgruppe handelte.
    Die pfiffen auf die Vornehmheit und tanzten durch die Halle. Einer von ihnen qualmte eine dicke Zigarre. Daß Asche auf den kostbaren Teppich fiel, störte ihn nicht weiter.
    Um uns kümmerten sich die Typen nicht. Wir waren an die Rezeption herangetreten und in dem Augenblick erschienen, als der Vornehme von Kerenga das Okay bekommen hatte.
    »Mr. Kerenga erwartet Sie«, sagte er. »Es wird Sie jemand bis zu seiner Suite begleiten.«
    »Das ist nett.«
    Ein Boy schwebte herbei. Auch er ging so diskret, daß man ihn so gut wie nicht hörte.
    Der Lift war ebenfalls ein Prunkstück. An einer Wand hing eine Speisekarte. Was dort als Dinner
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