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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos
Autoren: Unbekannt
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braungebrannt und wies zahlreiche helle Narben auf, es war jedoch keineswegs verunstaltet. Außer dem Vibratormesser schien der Mann keine Waffe besessen zu haben, es sei denn, er trug sie in der flachen Ledertasche, die unter der auseinanderklaffenden Robe am Gürtel zu sehen war.
    Vorsichtshalber öffnete ich die Tasche. Sie enthielt Gegenstände, deren Zweck mir völlig schleierhaft war. Ich hatte nie im Leben so etwas gesehen.
    „Ich möchte wissen, was das ist", meinte Atlan nachdenklich und nahm einen daumenbreiten Metallring in die Hand. Der Durchmesser des Ringes betrug etwa zehn Zentimeter, und der geschliffene Stein in seinem Innern sah aus wie glühendes Glas.
    „Keine Experimente!" warnte ich meinen arkonidischen Freund.
    Atlan legte den Ring schnell wieder zurück, und ich schloß die Tasche.
    Als der Fremde tief durchatmete, wichen wir beide einige Schritte zurück und zogen unsere Schockwaffen. Wir hatten nicht die Absicht, es auf einen zweiten Kampf ankommen zu lassen.
    Der Mann war zweifellos gefährlich.
    Plötzlich schlug der Fremde die Augen auf. Sekunden später sprang er auf die Füße und sah uns verwirrt an.
    „Wenn du angreifst, schießen wir", warnte ich schnell. „Es wäre also sinnlos, es zu versuchen. Reden wir miteinander, wie es unter vernünftigen Wesen üblich ist."
    „Üblich sein sollte", ergänzte Atlan voller Sarkasmus und Bitterkeit.
    „Ich heiße Perry Rhodan", fuhr ich fort, „und das ist mein Freund Atlan. Wir sind die Terraner, die angeblich den Ganjo verraten wollten, aber das stimmt nicht. Guvalasch ist ein Betrüger und Verbrecher." Ich hatte Neu-Gruelfin gesprochen und merkte, daß der Fremde mich verstand.
    „Der Sextolotse und seine Pedolotsen sind auch meine Feinde", erklärte der Fremde in einem harten NeuGruelfin. Er entspannte sich etwas. „Gut, reden wir miteinander. Mein Name ist Avimol, ich bin als Pilger von Uarte zum ARRIVANUM gekommen, habe mich hier den Perdaschisten angeschlossen und werde von den Arrivawächtern gesucht."
    Atlan lachte trocken.
    „Damit wären wir potentielle Verbündete, Avimol", sagte er bedächtig. „Schließen wir Frieden?"
    „Nein, ihr seid Verräter und nicht besser als die Pedolotsen.
    Tötet mich, sonst werde ich euch töten."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Du kämst nicht an uns heran, Avimol. Außerdem sind wir keine Verräter. Das Wesen, das Guvalasch als Ganjo vorgestellt hat, ist ein Doppelgänger. Der richtige Ganjo und seine Begleiterin befinden sich auf meinem Raumschiff, und sein Geist ist in meinem Körper. Seine Geistesimpulse waren es nämlich, die das Zeichen auslösten, und von diesem Augenblick an konnte Guvalasch auf uns verzichten."
    „Er weiß nicht, ob er uns trauen kann", warf Atlan ein. „Wir müssen uns von ihm trennen, sonst bekommen wir irgendwann ein Messer in den Rücken oder werden auf andere Art umgebracht."
    Mein arkonidischer Freund hatte recht, ich spürte es. Whisper verstärkte meine telepathische Begabung so sehr, daß ich normalerweise die Gedanken Avimols hätte erkennen müssen.
    Da ich nur vage Gefühlsimpulse ertastete, mußte er ein Pedotransferer sein. Bereits während seiner Annäherung an uns hatte ich das vermutet. Damals hatte der Uarter kalte Mordgier ausgestrahlt, jetzt waren es Unsicherheit und Argwohn.
    „Wer und was sind die Perdaschisten, denen du dich angeschlossen hast?" fragte ich.
    Avimol musterte mich durchdringend, dann sagte er leise: „Ich sehe keinen Grund, es zu verschweigen. Wir Perdaschisten versuchen, das Volk der Ganjasen über die verbrecherische Rolle der Pedolotsen aufzuklären. Wir wollen, daß der heimgekehrte Ganjo die uneingeschränkte Macht erhält."
    „Wie wollt ihr das...", fragte ich, einer Eingebung Ovarons folgend, „... wenn ihr nicht einmal zwischen dem echten und dem falschen Ganjo unterscheiden könnt?"
    „Zeigt uns beide Ganjos, und wir werden herausfinden, welcher der echte ist", gab Avimol schlagfertig zurück.
    „Das ist zur Zeit unmöglich", erwiderte ich. „Aber wie wäre es, wenn du uns zu den anderen Perdaschisten führtest? Wir würden gern mit ihnen zusammenarbeiten." Und wir brauchen vor allem Hilfe, setzte ich in Gedanken hinzu.
    Sofort spürte ich, wie der Uarter sich innerlich versteifte. Sein Argwohn wurde stärker. Wahrscheinlich dachte er, wir wollten die Organisation der Perdaschisten für irgendwelche dunklen Zwecke mißbrauchen.
    „Ich würde euch nicht einmal hinführen, wenn ich wüßte, wie ich meine Freunde
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