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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High
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mich verspotten. Ich wollte nicht als Feigling gelten. Ich wollte mir vor allem nicht Lauras Spott zuziehen.«
    Draußen war ein leichter Wind aufgekommen. Durch die Bäume und Büsche ging ein leichtes Raunen. »Hallo!« rief ich. »Hallo?«
    Niemand antwortete. Ich wandte mich um. »Sind Shearon und sein Freund bewaffnet?«
    »Nein, das bezweifle ich.«
    Ich hörte, wie der Messingklopfer durch die Halle dröhnte. Mit wenigen Schritten war ich an der Zimmertür. Ich öffnete sie und sah den Butler die Halle durchqueren. Hinter mir entstand ein Geräusch. Ich blickte über die Schulter. Pontac hastete auf das Fenster zu. Es gab keinen Zweifel, daß er zu fliehen versuchte.
    Ich war bei ihm, noch ehe er es geschafft hatte, sich über die Fensterbrüstung nach draußen zu schwingen. Er fiel zu Boden, als ich ihn zurückriß.
    Blitzschnell war er wieder auf den Beinen. Sein rundes Gesicht war hochrot. Er ging mit den Fäusten auf mich los. Seine Mutlosigkeit hatte einem wilden Aktionsdrang Platz gemacht.
    Ich stoppte ihn mit einer Linken. Er schluckte sie und bemühte sich, mit ein paar Tiefschlägen durchzukommen. Ich sah keine andere Möglichkeit, als ihm einen knallharten Schwinger auf den Punkt zu setzen.
    Andy Pontac verdrehte die Augen. Er warf die Arme in die Luft und suchte nach einem Halt. Aber er fand keinen. Er fiel um und blieb liegen.
    Ich ging zur Tür. Mr. High und Phil hatten die Halle betreten. In ihrer Mitte führten sie zwei Männer, zwei Millionäre.
    Die Männer sahen aus wie geprügelte Hunde. Sie ließen die Köpfe hängen.
    »Zwei Warnschüsse haben genügt, die Fluchtabsichten dieser Herren zu stoppen«, teilte mir Mr. High mit.
    Ich musterte die beiden Männer. Sie hatten es im Leben zu höchsten Erfolgen gebracht, zu Macht und Geld, aber ihnen war nicht das Format und die innere Größe gegeben, diese Dinge zu würdigen und zu schätzen. Sie hatten sich auf Abwege begeben und waren dabei zu Fall gekommen.
    ***
    Auf unser Klingeln öffnete ein Mädchen. Sie war groß und blond, sehr gut gewachsen und noch ziemlich jung. Trotzdem zeigten ihre Züge schon etwas von der Härte eines Wesens, dessen einziges Lebensziel ein Haufen Dollars ist. Wir schoben sie beiseite und betraten die Wohnung. Die Schlafzimmertür stand offen. »He, was gibt es?« rief eine Männerstimme.
    Phil riß die Tür auf. Bill Stone lag auf dem Bett. Als er uns sah, zuckte seine Hand nach der Schublade des Nachttisches. Phil drückte ab. Die Kugel riß ein hübsches Loch in die Schlafzimmertapete.
    Stone gab auf. Seine Hand fiel zurück. Er hatte die Warnung verstanden. »Wer, zum Teufel, sind Sie?« fragte er mit heiserer Stimme. »Sie haben kein Recht, in meine Wohnung einzudringen! Das wird Sie die Stellung kosten, meine Herren!«
    »Aufstehen«, sagte Phil ruhig. »Ein bißchen schnell, wenn ich bitten darf.«
    »Ich habe ein Alibi«, behauptete Stone. »Ich war die ganze Nacht im Bett. Stimmt es, Sheila?«
    Das Mädchen stand hinter uns. Sie war damit beschäftigt, den Gürtel ihres malvenfarbenen Morgenmantels zu verknoten. Sie sagte nichts.
    »Mach gefälligst den Mund auf!« schrie Stone sie an.
    »Haben wir denn ein Alibi von Ihnen verlangt?« fragte Phil spöttisch.
    »Ich kenne doch die Bullen, die sind immer hinter einem Alibi her«, knurrte Stone. Er saß aufrecht im Bett. Er hatte einen schmalen, aber wohlproportionierten Oberkörper. Auf dem Knabenkörper saß ein Verbrecherkopf, hart, brutal, verlebt und verschlagen.
    »Aufstehen!« wiederholte Phil. »Und lassen Sie die Finger von dem Nachtschränkchen. Die nächste Kugel wird nicht die Tapete treffen!«
    Phil ging zu dem Nachtschränkchen und öffnete die Schublade. Er nahm die Bernadelli-Pistole an sich, die darin lag.
    Stone warf die Decke zurück. Er stand auf. »Wer hat Sie zu mir geschickt?«
    »Das war Ihre eigene Unvorsichtigkeit«, sagte ich. »Mr. High brauchte nur Ihre Wagennummer zu notieren und nachzufragen, wer der Fahrzeughalter ist.«
    »Wer ist Mr. High?« fragte Stone und tat erstaunt. Er begann sich anzuziehen. Plötzlich hielt er in der Tätigkeit inne. Ihm schien zu dämmern, welche Gefahren auf ihn zukamen. »Das lasse ich mir nicht anhängen«, stieß er hervor. »Mit der Entführung hatte ich nichts zu tun!«
    Phil lächelte. »Vielen Dank für den Hinweis, daß Sie darüber informiert sind.«
    »Sie wissen ja doch Bescheid!« sagte er und griff nach dem Unterhemd.
    »Aber Sie wissen nicht alles. Ich bin gezwungen worden, den Job zu
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