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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes
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Steuer seines Fahrzeugs sitzen. Er bewegte sich nicht, sein Gesicht lag auf dem Armaturenbrett.
    Vorsichtig pirschte Harry sich heran. Aber dann vergaß er die Vorsicht, er riß die Tür zum Fahrerhaus auf, ließ die Maschinenpistole fallen und fing den Körper des Mannes auf.
    Behutsam legte Harry den Mann zu Boden. Er spürte den klebrigen Fleck an der linken Brustseite des Fahrers und sah dann auch schon die Einschußstelle einer Kugel. Eastons Hand suchte den Puls des Mannes und spürte ihn schwach.
    »Ambulanz!« rief er und stellte dann erst einmal den noch immer laufenden Motor des Lastwagens ab. Mit einem Pfiff der Verwunderung sah er den schweren Stein auf dem Gaspedal des Lastwagens liegen.
    Ganz offensichtlich war der Fahrer schon bewußtlos und angeschossen gewesen, als der Wagen aus der Seitenstraße auf den Geldtransporter zugesteuert kam. Dieser Unfall war gestellt. Das begriff Harry sofort. Aber warum? Niemand hatte bislang versucht, an das Geld in dem Transporter zu kommen. Es wäre ja auch aussichtslos gewesen.
    Die Leute vom Streifenwagen kümmerten sich um den Verletzten und sicherten weiter die Gegend ab. Harry Easton stellte fest, daß der Schaden am Transporter unerheblich war. Sofort wurde die Fahrt fortgesetzt. Die Brown Boverie Companie wartete schließlich auf ihr Geld, und dies war nicht der einzige Geldtransport an diesem Tag.
    Zehn Minuten später befand sich die Geldkassette im Büroraum des Chefs der Gesellschaft. Direktor Speedwell bedankte sich bei Lieutenant Easton für seinen Einsatz und schloß dann frohgelaunt die Kassette auf.
    Sein Gesicht bekam einen blaßgrünen Schimmer. Aus seiner Kehle stieg ein heiserer Schrei. Harry Eastons Gesicht wurde weiß wie die Wand.
    Gebannt starrte er auf die leere Geldkassette. Dreihundertfünfzigtausend Dollar hatten sich in Luft aufgelöst. Niemand hatte die Kassette berührt, niemand hatte Gewalt angewandt, und dennoch war das Geld verschwunden.
    »Das gibt es doch gar nicht«, knurrte Harry Easton. »Nein, das gibt es doch gar nicht!«
    Lieutenant Harry Easton hatte unrecht. So etwas gab es. In den nächsten Stunden und Tagen sollte er es noch deutlich merken…
    ***
    Die großen Buchstaben an der Tür stachen einem fast ins Auge. »Henry Tiller — Produzent«.
    Phil drückte die Türklinke herab und betrat einen großen Raum. Als erstes fiel ihm die Blondine hinter dem imposanten Schreibtisch auf. Neben ihr war eine Tür mit der Aufschrift »Henry Tiller — privat«. Es gab auch noch ein paar andere Türen in diesem Vorraum, aber die waren für Phil ohne Bedeutung.
    Auf der anderen Seite des Raumes saß ein Mädchen an der Telefonzentrale. Ihre braunen Haare waren in einem etwas unmodernen Stil geschnitten. Ihre Augen waren braun und wirkten in dem herzförmigen Gesicht zu groß. Es waren Augen, die voll auf Phil gerichtet waren.
    Phil setzte sein Sonntagslächeln auf, und sie strahlte zurück.
    In diesem Augenblick hüstelte die Blonde, und Phil sah zu ihr hinüber. Sie war hinter ihrem Schreibtisch aufgestanden und präsentierte ihre wohlgeformte Figur in aufdringlicher Weise. Ihr Haar hatte sie hochgesteckt, sie trug es wie eine Krone.
    »Bitte?« sagte sie ungeduldig.
    »Ich möchte Mr. Tiller sprechen«, sagte Phil. Die Blondine musterte ihn kritisch.
    »Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die Mr. Tiller sprechen möchten. Meistens schaffen sie es nie. Sind Sie mit ihm verabredet?«
    »Nein.«
    »Dann befürchte ich, daß es Mr. Tiller nicht möglich sein wird, Sie zu sehen. Er ist wirklich sehr beschäftigt.«
    »Da habe ich wenigstens eins mit Mr. Tiller gemeinsam«, entgegnete Phil sarkastisch und zückte seine Dienstmarke.
    »Decker, Special Agent, FBI-Distrikt New York. Ist Mr. Tiller für mich zu sprechen?«
    »Ich werde Sie anmelden«, antwortete die Blondine förmlich und trabte an Phil vorbei. Als sich die Tür hinter ihr schloß, wandte sich Phil wieder der Telefonistin zu.
    »Schöner Tag heute«, meinte er nicht gerade geistreich.
    »Ja?« Die Telefonistin entwickelte mit einem Male ein ausgeprägtes Interesse für ihre Schalttafel.
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Phil nachdenklich. Er wandte sich einem kleinen Tischchen zu, auf dem eine ganze Reihe von TV-Magazinen -lag. Er überflog die Seiten flüchtig und stutzte erst, als er einen Bericht über die Henry-Tiller-Serien las.
    »Sensationell — die mutigsten Kriminalberichte der Gegenwart! Eine Henry-Tiller-Produktion von Harry Minton.«
    Phil überflog noch eine
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