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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder
Autoren: Jason Dark
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dass sie das Fenster nicht auf normale Art und Weise öffnen konnte.
    Wie dann?
    Auf dem Tisch stand der Aschenbecher. Er war schwer genug, um eine Scheibe damit durchschlagen zu können, wenn er kräftig geworfen wurde.
    Die nächsten Sekunden kamen ihr vor wie eine Filmszene, in der sie im Mittelpunkt stand. Ihre Bewegungen waren schnell und hastig ausgeführt, aber alles war irgendwie langsamer als sonst. Sie sah sich selbst auf den Tisch zuspringen und nach dem Aschenbecher greifen, den sie zwar berührte, aber nicht fassen konnte, so dass er durch ihre Handknöchel ein Stück über die Platte geschoben wurde.
    Erst am Rand des Tisches blieb er stehen.
    Dort packte sie ihn, lag dabei halb auf dem Tisch, hob den Kopf an und sah ihn kommen.
    Der Killer stand schon in der Tür. Zwar trug er noch seinen Schlapphut, doch die Krempe hatte sich verschoben, so dass sein Gesicht zu sehen war.
    Das Gesicht des Regisseurs Dino Faretti. Kein anderer als er war der grausame Mörder.
    Er hielt die Waffe fest, als wäre sie ein Rettungsanker. Dabei schüttelte er den Kopf. Ein breites diabolisches Grinsen verzerrte den Mund. Er sprach die für Lorraine folgenschweren Worte: »Du entkommst mir nicht, Darling!«
    Lorraine Carr schüttelte den Kopf. Sie begriff überhaupt nichts mehr.
    »Warum, Dino? Warum tust du das?«
    »Ich diene ihm.«
    »Dem Teufel?«
    »Ja, ich bin schon lange sein Diener. Er ist mein Herr und Meister. Ich habe den Mantel des Nebelmörders gefunden, denn auch Jerry Ice war ein Freund der Hölle. Verstehst du nun?«
    »Nein, auch jetzt nicht.«
    »Du mußt sterben. Das ist richtig. Alle müssen sterben, begreifst du das? Wer mit dem Teufel im Bunde steht, hat einen Auftrag zu erfüllen. Er braucht so etwas. Der Mantel hat mich gezeichnet. Ich sehe aus wie ein Mensch, aber ich diene ihm!« Bei diesen Worten legte er seinen gewaltigen Umhang um.
    Er trug noch immer seinen Anzug darunter, das aber sah Lorraine nicht.
    Sie war darauf fixiert, dieser Bestie zu entwischen. Mit dem Aschenbecher hatte sie die Scheibe einwerfen wollen. Weshalb sie jetzt die Hand hob und auf den Mann zielte, wusste sie nicht.
    Jedenfalls schleuderte sie den Ascher gegen ihn. So kraftvoll, dass Faretti nicht mehr ausweichen konnte. Er wurde am Hals getroffen, als er den Mantel wieder schließen wollte.
    Ein Wutschrei drang aus seinem Mund. Er hob den rechten Arm, um die Klinge zu schleudern.
    Lorraine Carr sah plötzlich ein, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
    Jetzt besaß sie keine Waffe mehr, aber wieder einmal wuchs sie über sich selbst hinaus.
    Ihr war es, als hätte sie Regieanweisungen erhalten, denn sie sprang an die Seite des Tisches, bekam dort dessen Kante zu fassen und wuchtete den Tisch hoch.
    Dabei schrie sie all ihre Angst und Furcht hinaus. Der Schrei gellte durch den Flur und die offenstehende Haustür nach draußen. Ob er im Nebel versickerte oder gehört wurde, wusste sie nicht. Lorraine hatte es geschafft und den Tisch so in die Höhe gestemmt, dass sie ihn kippen konnte.
    Sie schob ihn noch vor und kippte ihn schräg auf den Regisseur zu. Der bekam plötzlich große Augen, fluchte wieder und sprang zur Seite. Das alles waren kurze Augenblicke, die das Leben der jungen Frau verlängerten.
    Aber Dino entging dem Aufprall. Dicht vor seinen Zehenspitzen knallte die Tischkante zu Boden, und Lorraine, der leider der Weg zur Tür versperrt war, zog rasend schnell ihren Mantel aus, knüllte ihn zusammen und schleuderte ihn dem Killer entgegen.
    Er entkam nur halb. Das Kleidungsstück traf ihn, behinderte seinen rechten Arm, und Lorraine sah ihre Chance.
    Sie rannte auf die Tür zu.
    Ihr Blick war auf den Flur gerichtet, wo sich immer dichtere Nebel wölken hereinwälzten. Sie waren für sie die Schwaden der Hoffnung. Dabei hätte sie einen Blick zu Boden werfen sollen, denn dort stellte sich ihr von der linken Seite her ein Bein entgegen.
    Lorraine hörte sich selbst vor Enttäuschung und Angst schreien, als sie stolperte und sich nicht mehr halten konnte. Sie schlug gegen die Wand, sah für einen Moment Sterne, prallte dann auf den Filzböden und rollte sich herum.
    Der Nebelkiller kam auf sie zu.
    Und er lachte schaurig auf…
    ***
    Es war wie verhext. Ich irrte durch die graue Suppe. Den Schrei hatte ich gehört, und ich glaubte auch, dass er nicht allzu weit entfernt von mir aufgeklungen war, aber wo?
    Verdammt noch mal, wo sollte ich das Haus oder den Fleck finden, wo sich jemand in Todesangst befand?
    Ich traf
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