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0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga
Autoren: Unbekannt
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Haare waren unfrisiert.
    Retekin schaute unbehaglich auf die Waffen.
    „Unheimlich", sagte er. „Müssen Sie überall diese Dinger aufhängen, Dart?"
    „Es macht mir Spaß", erklärte Hulos. Er zog einen winzigen Strahler aus der Tasche und begann ihn zu polieren.
    „Tun Sie das Ding weg!" bat Retekin. „Außerdem sollen Sie beim Reinigen nicht den Lauf auf andere Menschen richten."
    Hulos polierte seelenruhig weiter.
    Retekin entdeckte die Flasche, aus der Hulos vor wenigen Augenblicken getrunken hatte.
    „Was ist das?" fragte er.
    „Waffenöl", erwiderte Hulos gleichmütig.
    Retekin durchquerte die Werkstatt mit langen Schritten und griff nach der Flasche. Er zog den Stöpsel heraus und schnupperte.
    „Öl?" sagte er grinsend.
    Er setzte die Flasche an und nahm einen gewaltigen Schluck. Gleich darauf veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Seine Halsadern schwollen an. Die Augen traten aus den Höhlen. Seine Arme begannen zu zucken.
    „Er bekommt keine Luft mehr", bemerkte Hulos auf einen fragenden Blick Aracans.
    „Ach so", sagte Aracan, als sei das Thema damit erledigt.
    Sie beobachteten Retekin, der mit schwankenden Schritten durch den Raum ging und sich schließlich an einem Wasserspeicher festhielt. Mit zitternden Händen füllte Retekin einen Becher Wasser ab und trank ihn aus.
    Tränen liefen ihm über die Wangen. Er atmete schwer und würgte.
    „Das ist reiner Alkohol!" protestierte er schließlich.
    „Ich habe Sie nicht eingeladen", entgegnete Hulos mitleidlos.
    Retekin ließ sich auf dem Stuhl nieder, den Hulos zuerst Aracan angeboten hatte.
    „Ich habe eine Neuigkeit für euch", sagte er.
    Hulos und Aracan sahen sich bedeutungsvoll an.
    „Sprechen Sie!" Aracan heuchelte Interesse.
    Retekin blickte sich scheu um.
    „Wir werden ..."
    Das Knacken des Interkoms unterbrach ihn. Über der Werkbank leuchtete ein Bildschirm auf. Der General wurde sichtbar. Er blickte mit grimmigem Lächeln auf die drei Spezialisten herab.
    „Meine drei Captains!" sagte er überrascht. In Gedanken versunken strich er über seine Haare, die ihm bis zur Schulter reichten und nach außen eingelegt waren.
    „Retekin und Aracan besuchen mich ab und zu, um mir bei der Arbeit zuzusehen", sagte Hulos hastig. „Sie interessieren sich für meine Waffensammlung."
    „Den Teufel tun sie!" sagte der General grob. „Ich will Ihnen etwas sagen, Hulos: Sie sind der Jüngste in unserem Team. Deshalb bin ich im allgemeinen nachsichtig. Sie sollen jedoch nicht denken, daß ich nicht weiß, was an Bord des Paladins vor sich geht."
    „Ich bitte Sie, General!" Hulos senkte den Kopf.
    „Wir sind schließlich alle Siganesen."
    „Kommen Sie mir nicht mit dieser Gefühlsduselei!" Dephin krauste die Stirn. „Ich bin wieder einmal Zeuge eines Vertrauensbruchs geworden. Diese beiden Schwätzer haben nichts anderes zu tun, als zu Ihnen zu laufen und Ihnen zu erzählen, daß wir uns freiwillig gemeldet haben."
    „Ja, Sir!" Hulos sah unglücklich aus. Er wünschte, es hätte ihm endlich jemand gesagt, was eigentlich los war.
    Der zweite Bildschirm wurde jetzt ebenfalls hell.
    Zunächst war nur ein bis zur Decke reichende Konverter zu sehen, dann trat Major-Spezialist Mirus Tyn ins Bild. Er konnte natürlich nur die drei Captains sehen, nicht aber General Dephin.
    „Hallo!" rief er.
    Hulos schnitt eine verzweifelte Grimasse, denn er ahnte, was nun kommen würde.
    „Ist etwas mit Ihrem Gesicht, Dart?" erkundigte sich Tyn besorgt.
    „Nein!" sagte Hulos stöhnend.
    „Kranke können wir jetzt auch nicht brauchen", erklärte Tyn.
    „Ich habe eine vertrauliche Mitteilung für euch: Dephin hat mit dem Chef gesprochen. Wir haben uns freiwillig gemeldet."
    Hulos Blicke wanderten zu dem anderen Bildschirm hinüber, wo Dephin zu sehen war. Er wunderte sich, daß der General ruhig blieb.
    „Ihr sagt ja gar nichts", wunderte sich Mirus Tyn.
    Er schüttelte verblüfft den Kopf.
    „Wir können nicht so sprechen, wie wir ... äh ...
    wollen", versuchte Drof: Retekin die Situation zu retten.
    „Major Tyn!" brüllte Dephin los. „Sie werden es nicht glauben, aber ich bin neben Ihnen im Bild."
    Tyn zuckte zusammen.
    „Tatsächlich, General?"
    „Ja!"
    „Dann werden Sie den Männern wohl selbst alles erklären", meinte Tyn und schaltete ab.
    Eine Weile geschah nichts. Dephin sah vom Bildschirm aus auf die drei Captains herab. Die drei Männer warteten, daß Dephins Zorn sich legen würde.
    Hulos bewegte sich erst wieder, als ein Mikro-Roboter
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