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0460 - Zeitpunkt X

Titel: 0460 - Zeitpunkt X
Autoren: Unbekannt
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von einem gewaltigen schneeweißen Sonnenrad, das sich langsam drehte.
    Dann stand, nur Minuten später, an der Stelle des Planeten Molakesch mit seinen unersetzlichen, einmaligen Archiven eine neue, weiße Sonne im Raum.
    Schwerkraftlinien griffen ins All hinaus und versuchten, das Schiff zu überholen, aber der Kreuzer hatte bereits halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht, wurde zusehends schneller und raste den Grenzen des Systems entgegen, die Sonne Pysoma im Rücken.
    „Verloren!" flüsterte der Patriarch Ybsanow. Er konnte den Anblick seiner sterbenden Welt nicht ertragen, aber er nahm den Blick nicht von den Schirmen.
    Rhodan sagte hart: „Der Planet ist verloren. Sie werden auf anderen Stützpunkten der Moritatoren eine neue Heimat finden. Sie alle leben!"
    Wie lange, dachte er.
    Als das Leuchten so grell zu werden begann, daß sich die automatischen Filter einschalteten und die Männer von der Panoramagalerie wegsehen mußten, drehte auch Ybsanow den Kopf und sah Rhodan an.
    „Warum haben Sie uns gerettet?" fragte er, als erwache er aus einem langen Schlaf.
    „Weil wir keine Takerer sind", sagte Rhodan. „Ovaron ...
    versuchen Sie Ihrem Freund zu erklären, daß wir nur dann zu den Waffen greifen, wenn wir vor der Alternative stehen, uns zu wehren oder umzukommen."
    Mit einer gewissen Entschlossenheit hob Ovaron das Kinn, sah Rhodan an und sagte zu dem Patriarchen: „Er hat recht. Da ist nichts mehr hinzuzufügen." ,Rhodan sagte leise zum Kommandanten des Schiffes: „Schalten Sie langsam die Schwerkraft wieder ein und stabilisieren Sie sie bei drei Zehnteln des Normalwertes."
    Kuruzin führte den Befehl unverzüglich aus.
    Das Schiff fegte über die Bahn des dritten Planeten hinweg und wurde schneller. Es war nur noch ein Pünktchen zwischen den Sternen, aber das Licht zweier Sonnen leuchtete die Bordwand an.
    Der Kreuzer war allein.
    Rhodan schätzte, daß es nicht viel länger als vierundzwanzig Stunden dauern konnte, bis hier an Bord der Aufenthalt unmöglich wurde. Das Problem der Toiletten, das der Versorgung mit Sauerstoff, mit Wasser oder Getränken und zuletzt mit Essen würde in kurzer Zeit auftauchen, denn es befanden sich hundertmal soviel Menschen an Bord als sonst. Auf eine hundertfache Überkapazität waren die Maschinen der Versorgungsanlagen nicht eingerichtet.
    Er drehte sich herum und fühlte, daß die Schwerkraft wieder da war.
    „Ybsanow?"
    „Ja?"
    Rhodan sah auf die Uhr.
    „Ich frage Sie, ob wir nötigenfalls auf dem vierten Planeten landen können. Mir ist klar, daß er ziemlich kalt ist. Aber gibt es dort atembare Luft?"
    Die Antwort hatte er erwartet, er war in solchen Dingen mehr als nur pessimistisch.
    „Nein. Es ist ein Planet mit Ammoniakgashülle."
    Rhodan senkte den Kopf und versuchte, sich an die Listen der Leistungsverzeichnisse zu erinnern, die diesen Leichten Kreuzer schilderten.
    „Danke", sagte er.
    Wo befanden sich die anderen Einheiten?
    Schon ein zweites Schiff, sogar eine Korvette, hätte die Chancen der Überlebenden des brennenden Planeten wesentlich verbessert - man hätte beispielsweise alle alten Menschen und die wenigen Kinder dort hinüberbringen können.
    Aber die MARCO POLO und alle ihre Begleitraumschiffe befanden sich auf der Jagd nach den takerischen Schiffen, von denen der Wissende entführt worden war.
    Pausenlos ging der Notruf hinaus.
    Niemand hörte ihn.
    Und niemand war da, der ihn beantworten konnte. Die hundert Einheiten waren im Linearraum ... irgendwo ...
    Rhodan gab noch nicht auf.
    „Was ist mit dem zweiten Planeten? Kann man auf ihm existieren? Wenn auch nur für kurze Zeit?"
    Wieder schüttelte der Moritator hoffnungslos den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Es ist eine Welt, die so alt ist, daß sie keinerlei Lufthülle mehr hat. Ein öder Planet."
    So öd wie meine Gedanken, dachte Rhodan verzweifelt.
    Das Schiff raste nun dem äußersten Planeten entgegen.
    Hinter ihm blieb ein leuchtender, sich ständig vergrößernder Gasnebel zurück, der langsam auf der Bahn des Planeten Molakesch die Sonne Pysoma umrundete.
    Nach einer Weile sagte Menesh Kuruzin: „Sir, wir haben die Grenze des Planetensystems erreicht. Drei Lichtsekunden neben uns, in der Flugbahn gesehen, befindet sich der Planet. Soll ich ihn anfliegen?"
    Rhodan stimmte nach kurzer Überlegung zu.
    „Ja. Gehen Sie in einen stabilen Orbit um den vierten Planeten und schalten Sie dann die Maschinen ab."
    „Verstanden."
    Das Schiff flog noch zwanzig Minuten lang, begab sich
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