Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!
Autoren:
Vom Netzwerk:
seinen Leuten!« log Jack ungemein überzeugend.
    ***
    »Nein, nein und nochmals nein - wenn Phil uns sagt, daß er nur zwei Whisky getrunken hat und dann nach Hause gefahren ist, dann stimmt das. Und wenn es stimmt, dann scheiden alle anderen Möglichkeiten aus. Dann kann ihn auch niemand mit Gift, Schlafmitteln oder meinetwegen auch Hypnose oder was immer es gibt, beeinflußt haben!«
    Immer wieder schlug ich mit der flachen Hand bekräftigend auf den Schreibtisch, als ich das sagte.
    Der alte Neville hielt mir schließlich die Hand fest. Er lächelte dabei.
    »Wir glauben es dir ja auch, ohne daß du dem Chef den Schreibtisch in Kleinholz verwandelst!«
    »Am Tatbestand ist nichts zu ändern«, sagte Mr. High. »Davon müssen wir im Moment ausgehen.«
    Neville nickte gedankenschwer. Ich wußte, warum. Er hatte selbst einmal so in der Patsche gesessen. Er mochte jetzt an die Story denken, an die Tage der Angst, der Hoffnungslosigkeit.
    »Weißt du noch, damals, wie sie dich hereinlegen wollten?« fragte ich Neville, denn mir war ein Gedanke gekommen. Damals hatten Gangster ein Riesentheaterstück inszeniert, um Neville fertigzumachen.
    »Das war anders, Jerry«, antwortete er. »Gegen mich gab es nur einen Beweis. Gegen Phil…«
    Er sprach nicht weiter.
    »Glaubst du etwa, daß Phil plötzlich zum Kidnapper geworden ist?«
    »Nein«, sagte er einfach, »ich glaube aber, daß er möglicherweise noch tiefer im Dreck sitzt als ich damals.«
    »Jerry«, schaltete sich Mr. High ein, »überlegen Sie doch einmal: Diese Elsie und dieses Mädchen vom Autoverleih schildern übereinstimmend Phil als den Mann, den wir suchen. Zweimal hat dieser Mann sich als Phil Decker bezeichnet. Die beiden Mädchen kennen sich bestimmt nicht. Dazu kommen Phils Fußspuren, seine Fingerabdrücke und eine Patronenhülse, die einwandfrei aus seiner Dienstwaffe stammt. Denken Sie doch jetzt einmal so, wie Sie es in jedem anderen Fall auch tun würden!«
    Darauf blieb mir nichts mehr übrig. Ich mußte anerkennen, daß der Chef recht hatte.
    Oder ich mußte auf der Stelle meinen Dienst quittieren.
    Ich wollte gerade meine Entscheidung bekanntgeben, da öffnete sich nach kurzem Klopfen die Tür.
    Mr. High stand auf. Maßlos verwundert schaute er auf die Tür.
    ***
    Lieutenant Kinsey von der Kriminalabteilung der New Yorker City Police merkte nicht, daß in dem alten Tramp Washington Nashfield der Ehrgeiz erwacht war, der dem armseligen Vagabunden ein ganzes Leben lang gefehlt hatte.
    In diesem Moment spürte Nashfield, daß er eine Person war, um die sich alles drehte. Man hatte ihm eine Tasse Kaffee hingestellt, ein Mittagessen versprochen, eine Zigarettenschachtel hingelegt.
    »Also, noch einmal, Nashfield«, sagte der Lieutenant. »Sie behaupten also, von diesem Mr. Winslow den Auftrag bekommen zu haben, bei den Leuten, die auf der Liste stehen, Gelder zu kassieren?«
    Kinsey hielt die Liste hoch, die seine Leute aus den Taschen des Tramps gezogen hatten.
    Washington hatte keine Ahnung von dieser Liste. Sie gehörte zu den Papieren, die er wahllos aus den Taschen des Mannes im geckenhaften Anzug gezogen hatte.
    Trotzdem nickte er eifrig. »Den Auftrag habe ich, Officer.«
    Leise klickten die Tasten der Stenografiermaschine, die von einem Sergeant bedient wurde.
    »Woher kennen Sie diesen Winslow?« Der Tramp zuckte die Schultern. Schließlich hatte er keine Ahnung, was es mit einem Menschen namens Winslow auf sich haben sollte. Er hütete sich aber, das zuzugeben. Er war entschlossen, jetzt erst einmal die Situation auszunutzen. Seine Situation als Mann, der so wichtig war, daß sich ein leibhaftiger Polizeioffizier mit ihm befassen mußte. Nicht nur ein barscher Patrolman oder ein unfreundlicher Sergeant.
    »Na gut, wenn Sie es nicht sagen wollen, dann finden wir es auf andere Weise heraus.«
    Washington Nashfield grinste befriedigt vor sich hin.
    »Heute morgen sind Sie also in Winslows Auftrag zu diesem Aldon Boll gegangen?«
    »Zu wem?«
    »Zu diesem Zigarettenhändler.«
    Der Tramp nickte heftig und schlürfte an seiner Kaffeetasse.
    »Noch einen Kaffee!« forderte er dann. Kinsey gab dem Sergeant einen Wink. »Was haben Sie bei Boll gemacht?« Schon wollte der Landstreicher wieder mit den Schultern zucken, da fiel ihm ein, was ihm der Wirt in der Kneipe gesagt hatte. Er grapschte nach einer neuen Zigarette, fühlte sich wie ein Fürst, als ihm der Offizier Feuer dafür gab und sagte: »Habe ihm ein Loch ins Fell
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher