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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold
Autoren: Jason Dark
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fuhren. In einem vorgebauten Hauserker aus schwarzweißem Fachwerk war ein Lokal untergebracht worden. Eine alte Kanne hing als Symbol über der Tür. Im schrägen Winkel zum vorgebauten Eingang und dicht an der Hauswand, fanden wir zwei eingezeichnete Parktaschen, von der eine leer war.
    Dort stellte Mallmann seinen Manta ab. Zu dieser frühen Stunde war noch nicht viel los. Drei Ehepaare saßen an den gemütlichen, runden Tischen und studierten die Abendkarte.
    Der Wirt, bekleidet mit weißem Hemd und dunkler Hose, stand hinter der Theke und räumte Limonadenflaschen in einen unter der Theke versteckten Kühlschrank.
    Als er sich schnaufend aufrichtete, schaute er genau in unsere vom Schein der Kupferlampen weich wirkenden Gesichter und erschrak.
    »Ich… ich habe Sie gar nicht gesehen. Entschuldigen Sie.«
    Der Mann war gut genährt. Um seine Augen hatten sich Lachfältchen verteilt, die allerdings verschwanden, als er unsere Fragen hören mußte.
    »Zum Steinbruch wollen Sie?«
    »Ja.«
    Mallmann wurde scharf angeschaut. »Um diese Zeit?«
    »Richtig.«
    »Was wollen Sie denn da?«
    »Das ist unsere Sache. Wir müssen etwas überprüfen.« Will schob seinen Ausweis auf die Kupferplatte der Theke. Der Wirt las den Text und ging einen halben Schritt zurück. »Wenn das so ist, natürlich, den Weg kann ich Ihnen beschreiben. Ich war nur etwas mißtrauisch, weil ich heute gehört habe, daß sich schon einmal jemand nach dem Steinbruch erkundigt hat.«
    »Bei Ihnen?« fragte ich.
    »Nein, bei einem Kollegen.«
    »Wie sah der Unbekannte denn aus?«
    »Keine Ahnung. Aber mit den Leuten da wollen wir nichts zu tun haben. Die bringen nur Unruhe in die Stadt.«
    »Sie meinen die Arbeiter?«
    »Sicher.«
    »Wohnen sie auch hier?«
    »Manche, wenn sie aus der Gegend stammen. Die anderen hausen dort. Da haben sie Fertig-Baracken aufgestellt. Für mich wäre das kein Leben. Aber die Kerle dort kommen alle nicht aus Deutschland. Sind so Leih-Arbeiter, wissen Sie.«
    »Klar«, sagte Will. »Wenn Sie uns jetzt bitte den genauen Weg erklären würden.«
    »Entschuldigen Sie, klar.«
    Wir bekamen die Beschreibung sogar aufgeschrieben, bedankten uns und verließen das gemütliche Lokal, das auf mich wie eine Oase gewirkt hatte.
    »Van Akkeren und Malapartus«, zählte Will Mallmann auf.
    »Meinst du, daß wir beide antreffen?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Danke gleichfalls…«
    ***
    Der Vorarbeiter hieß Peter Kropp, war an sich ein ruhiger Mensch gewesen, dann aber hatte er erleben müssen, was es heißt, Verantwortung für Mitarbeiter zu tragen und gleichzeitig den Druck zu spüren, mit dem der Chef ihm im Nacken saß.
    Davon stammten auch seine Magenbeschwerden. Es hatte Ärger gegeben, denn Kropp war es nicht gelungen, in der Zeit zu bleiben.
    Seinen Anschiß hatte er schon bekommen, ihn auch weggesteckt und dennoch eine Woche lang Überstunden herausholen können.
    So wurde denn nicht nur in der Dämmerung gearbeitet, auch in der Dunkelheit zerknackten die Bagger das Gestein, das am Nachmittag aus dem Fels herausgesprengt worden war.
    Kropp saß in seiner Bude am Tapeziertisch, den er zu einem Schreibtisch umfunktioniert hatte, und rechnete Löhne aus. Er war ein eckiger schwerer Mann mit breiten Schultern, schwarzem dichten Haar und kräftigen Händen, in denen der dünne Kugelschreiber fast verschwand.
    Als Mann der Praxis hatte er mit der Lohnausrechnung immer seine Schwierigkeiten. Besonders, wenn Überstunden hinzukamen. Da kannten sich seine Leute besser aus als er.
    Auch heute kam er nicht zurecht. Zudem liefen seine Gedanken immer wieder fort. Er konnte sich nur sehr schwer auf die Sache konzentrieren. Den Lärm der Bagger hörte er nicht mehr, daran hatte er sich gewöhnt, aber das Quietschen der Barackentür schreckte ihn hoch. Er hob den Kopf und sah einen seiner Männer über die Schwelle treten.
    Kropp schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt noch mal, ich habe doch gesagt, daß ich nicht gestört werden will. Ihr wollt doch euer Geld, oder?«
    »Ja, das schon, Chef, aber da ist jemand.«
    Kropp hob den Kopf und drückte ihn gleichzeitig vor. Er bekam Ähnlichkeit mit einer wütenden Dogge. »Was soll das heißen, da ist jemand? Besuch von der Zentrale?«
    »Nein, ein Fremder.«
    »Und wie heißt er?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hast du ihn nicht gefragt?«
    Der Arbeiter hob die Schultern. »Das schon, aber ich bekam keine Antwort. Der Mann wollte den Chef sprechen und sagte mir, daß
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