Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

Titel: 0454 - Sechs Bomben in der City-Bar
Autoren:
Vom Netzwerk:
aus Las Vegas gekommen«, berichtete er.
    »Schade, daß niemand mehr über dieses Mädchen weiß!« bedauerte Crossmann.
    Bird pflichtete ihm bei.
    Die beiden Männer wechselten noch ein paar höfliche Worte, dann brachte der Lieutenant ihn zur Tür.
    Es war inzwischen schon längst neun Uhr geworden, aber Crossmann saß noch immer hinter seinem Schreibtisch und faltete skurrile Figuren aus Papier — eine Tätigkeit, die ihm ein besonders angestrengtes Nachdenken ermöglichte.
    Schließlich drückte er auf einen Knopf.
    Felix Apple kam wie ein Blitz durch die Tür.
    »Den Wagen, Lieutenant?« fragte er.
    »Nein, Apple. Zuerst ein anständiges Frühstück bestellen. Zweitens die Akte Platenberg auf meinen Tisch. Drittens dazu sämtliche Untersuchungsergebnisse, insbesondere auch jene, die sich auf die Zigarettenstummel mit den Lippenstiftspuren beziehen, einschließlich der dazugehörigen Fingerprints.«
    »Okay, Lieutenant, kräftiges Frühstück, Akten, Unfallsache Platen…«
    »Morduntersuchung Platenberg!« sagte Crossmann.
    Apple war so verblüfft, daß er vergaß, die restlichen Anweisungen zu wiederholen.
    Crossmann genoß einen Moment den Anblick seines sprachlosen Sergeants.
    »Wissen Sie, Felix, wo Las Vegas liegt?«
    »Sicher, Lieutenant, in Nevada…« Felix Apple schaute seinen Vorgesetzten noch verblüffter als vorher an.
    »Genau!« bestätigte Crossmann. »Das bedeutet also viertens…«
    Apple arbeitete lange genug mit seinem Lieutenant zusammen, um zu wissen, worauf der hinauswollte.
    »Viertens ein Gespräch mit LE 5-7700, FBI, New York Distrikt! Kommt sofort!«
    ***
    Der Sergeant hatte eine Kaffeekanne auf den Tisch' gestellt, die unserer Hochachtung sicher war.
    Ich dachte es nur, Phil sprach es natürlich aus.
    »Da sieht man es mal wieder«, bemerkte er, »wie gut es in unserem Staat den Gemeinden geht. Der arme FBI, der vom Bund bezahlt wird, kann seinen Mitarbeitern keine derartige Kanne zur Verfügung stellen.«
    »Kommen Sie doch zu mir!« konterte Lieutenant Crossmann schlagfertig. »Sie können sofort als Sergeant anfangen! Probeweise natürlich.«
    Dann wurden wir wieder ernst.
    »Was brachte Sie jetzt plötzlich auf die Idee, daß es doch ein Mord sein könnte, Crossmann? Diese Frage wird auch der Richter stellen, wenn Sie gegen das Urteil: ›Tod durch Unfall‹ sind.« Crossmann überlegte noch einen Moment, ehe er antwortete.
    »Bis jetzt ist es rein gefühlsmäßig, Cotton. Mir gefällt einfach diese Dame Pussy nicht, die praktisch aus heiterem Himmel auftauchte, Platenberg in seiner Wohnung besuchte und dann ebenso schnell wieder verschwand, wie sie aufgetaucht war. Das sieht mir so…« Er suchte nach dem richtigen Ausdruck.
    »… bestellt aus«, sagte er dann.
    »Das wird dem Richter wohl nicht reichen«, meinte Phil nachdenklich.
    »Warten wir mal ab, was unsere Experten zu sagen haben«, riet ich.
    Wir hatten unseren Doc und Dixon vom Erkennungsdienst gleich mitgenommen in das Polizeigebäude in Queens. Sie sollten sich mal ansehen, was die Mordkommission bisher zusammengetragen hatte. Leider hatte Crossmann nach dem ersten Ergebnis »Unfall« versäumt, die Sache an das Hauptquartier der Stadtpolizei, an das Major Crimes Bureau abzugeben.
    Lange mußten wir nicht mehr warten. Unser Doc kam als erster zurück. »Schlimme Sache…« Er wischte sich über die Stirn, was bei einem FBI-Arzt immerhin schon etwas heißen wollte'. »Na, Doc — was meinen Sie?«
    »Schlimm, Jerry, sehr schlimm. Aber medizinische Einzelheiten werden Sie kaum interessieren. Nur…«
    »Nur?« fragte ich.
    »Jerry, ich halte es für völlig ausgeschlossen, daß diese totale Zerstörung eines menschlichen Körpers durch einen explodierenden Warmwasserbereiter verursacht sein soll. Selbst eine Handgranate kann nicht so wirken. Unsere Techniker werden das vermutlich bestätigen.«
    Crossmann schien direkt erleichtert zu sein.
    »Sie meinen also auch, daß es ein Mord war?« fragte er.
    Der Doc wurde einer Antwort enthoben.
    Dixon kam ins Zimmer geschossen.
    »Mensch, Jerry…«
    Er war außerordentlich erregt, als er mir ein Stück Blech, das er auf einem weißen Karton liegen hatte, unter die Nase hielt.
    »Das ist ein Splitter des zerrissenen Wasserboilers«, erklärte er. »Schau ihn dir einmal genau an.«
    Viel war nicht zu sehen. Es war ein schwarzgraues Stück Blech, merkwürdig verbogen, mit gezackten Rändern. Fast in der Mitte war ein kleiner weißer Fleck.
    Dixon deutete mit der Spitze seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher