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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Art des ›kurzen Weges‹ benutzte als Merlin, und daß diese Art der Fortbewegung nur funktionierte, wenn sie Caermardhin als Ziel oder Ausgangspunkt hatte. Wenn Sid Amos sich bei seinen undurchsichtigen Geschäften außerhalb Caermardhins von einem Ort an den anderen versetzte, möglicherweise auch zur Hölle und zurück, wie es einst üblich gewesen war, benutzte er noch eine andere Art der Magie.
    Ted hatte eigentlich vorgehabt, darauf zu achten, was Amos tat und wie er es bewirkte. Und das wäre ihm vielleicht auch gelungen, wenn Zamorra und Nicole mitgekommen wären, wie das ganz zu Anfang geplant gewesen war. Denn dann hätte ein anderer sich um die Kontrolle über Sara Moon kümmern können. So aber hatte er sich auf sie konzentrieren müsssen und deshalb keine Chance gehabt, auf etwas anderes zu achten.
    Aber warte, mein Lieber, dachte er. Du wirst mich wohl höflicherweise irgendwann nach Rom zurückbringen, und dann finde ich’s heraus…
    Amos streckte den Arm aus und deutete die Richtung an, in welche sie sich bewegen mußten. Sie erreichten einen kleinen Raum am Ende eines Korridors. Eine Vielzahl von gleich aussehenden Türen gab es hier. Ted konnte sich dumpf erinnern, daß Sara Moon schon einmal in einem solchen Raum eingesperrt gewesen war. Aber es war ihr gelungen, zu entkommen!
    Sid Amos grinste.
    Er konnte dank der Mentalsperre Teds Gedanken nicht lesen, aber er schien an dessen Gesichtsausdruck erkannt zu haben, worum sie kreisten. »Diesmal entkommt sie nicht. Sie ist ein magisches Wesen, und als solches unterliegt sie den Kräften der Magie. Und hier in Caermardhin kann ich Kräfte entfesseln, wie es mir draußen nicht möglich ist. Ich habe dazu gelernt, habe gelernt, mir Caermardhins Magie nutzbar zu machen.«
    Ted stutzte. Für ihn mit seinem Mißtrauen gegenüber dem Ex-Teufel klangen dessen Worte durchaus zweideutig. Es konnte auch bedeuten, daß Sid Amos Caermardhin unter seine Gewalt gezwungen hatte. Und wenn er dann einen erneuten Seitenwechsel vornahm und der Hölle als Beute Merlins Burg präsentierte…
    Das wäre der Sieg des Bösen, wie es ihn seit Jahrmillionen nicht mehr gegeben hatte!
    Ted konnte nur hoffen, daß er sich irrte, daß Zamorra recht hatte mit seinem Vertrauensvorschuß für den ehemaligen Fürsten der Finsternis. Denn wenn Amos nach wie vor Agent der Hölle war, dann war die Schlacht jetzt bereits verloren, der ewige Kampf zwischen Licht und Finsternis. Denn wenn Amos gelernt hatte, sich Caermardhins Magie nutzbar zu machen, wie er es ausgedrückt hatte, dann war daran nichts mehr zu ändern.
    Er öffnete die Tür.
    Die kleine Kammer dahinter, durchaus gemütlich eingerichtet, erschreckte trotz ihrer Einrichtung sowohl Ted Ewigk, der in menschlichen Bahnen dachte, als auch Sara Moon. Obgleich sie unter Teds magischer Hypnose stand, zuckte sie zurück. Ihre dunklen Augen weiteten sich, und abwehrend streckte sie die Hände aus. »Nein… nicht… nicht da hinein…«, stammelte sie mit allen Anzeichen des Entsetzens. »Es… es tötet mich!«
    Ted sah Amos nachdenklich an. Er lockerte die Konzentration etwas. In Saras Augen blitzte es auf, und Ted blockte sie sofort wieder ab.
    »Es tötet nicht«, wehrte Amos ab. »Es betäubt nur. Wenn ich dich töten wollte, Sara Moon, hätte ich es einfacher haben können. Aber Zamorra, dieser Narr, will dich am Leben halten, weil er hofft, dich zu bekehren, und daran halte ich mich. Ich werde mich doch nicht mit Zamorra anlegen… das hat mich früher schon genug graue Haare - und eine Hand gekostet!«
    »Ich will nicht«, keuchte die entartete Druidin.
    »Du wirst nicht gefragt«, herrschte Amos sie an. »Hinein mit ihr!«
    Die Hypnose verstärkte seinen Befehl. Widerwillig taumelte sie vorwärts. Ted fühlte, wie sich alles in ihr dagegen sträubte, diesen Raum zu betreten. Sid Amos versetzte ihr einen Stoß, der sie hinein katapultierte. Sie stürzte, zuckte einige Male und blieb dann regungslos liegen. Ted wollte ihr hinterher stürmen, prallte aber gegen den blitzschnell sperrend ausgestreckten Arm des Ex-Teufels.
    »Du nicht«, fauchte Amos, »oder willst du neben ihr liegen und schlafen?«
    »Sie sieht aus, als wäre sie tot«, behauptete Ted. Er hatte den Dhyarra-Kontakt gelöscht. Jetzt konnte er sich wieder ganz um seine eigene Gedankenwelt kümmern.
    »Sie ist es nicht. Sie ist paralysiert. Bevor ich nach Albuquerque ging, um euch zu holen, habe ich diesen Raum entsprechend präpariert. Wie gesagt, ich habe
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