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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß du die Klappe hälst, Süße«, fauchte Amos sie an. Die Hypnotisierte registrierte es als Befehl - und gehorchte.
    »Es ist gut, wenn sie auch noch eine Weile unter Kontrolle bleibt«, sagte Amos. »Denn ich traue mich nicht an eine Behandlung, und bis Merlin das schafft, wird’s wohl noch geraume Zeit dauern. Bei Luzifers Hörnern, wann endlich nimmt mir einer diese Last ab, die er mir auferlegte? Ich habe, weiß der Dreigestaltige, auch noch was anderes zu tun, als an Caermardhin zu kleben und Wächter der Welt zu spielen.«
    »Was ist denn passiert?« stieß Zamorra überrascht hervor. »Er ist doch erwacht! Er war doch bei uns im Château Montagne und hat uns nach Ash’Naduur geschickt…«
    »Sicher hat er das, dieser dämliche Hund«, fauchte Amos. »Und dann hat er auch noch versucht, dein Amulett wieder flottzukriegen«, er deutete auf Zamorras Brust, »und das hat ihn so fertiggemacht, daß er sich erst einmal wieder hingelegt hat, um zu schlafen. Und schon sitze ich wieder da und warte, bis er erwacht… Er ist zusammengebrochen, entkräftet.«
    »Das fehlt uns gerade noch«, stöhnte Zamorra.
    »Auf jeden Fall bin ich jetzt hier, um Sara Moon nach Caermardhin zu holen. Das wollt ihr doch, oder? Es wäre auch gut, wenn ihr dabei mitkommt -oder wenigstens einer von euch. Denn wenn ich den Weg vorbereite, kann ich Merlins Töchterchen nicht unter Kontrolle halten.«
    Ted Ewigk nickte. »Wir kommen mit. Das wollten wir doch sowieso.«
    »Einspruch«, sagte Nicole. »Weil bei Roswell etwas passiert ist, was mich interessiert… du hast den Vorfall nicht zufällig beobachtet und kannst meine Neugierde stillen, Assi?« Dabei hob sie die Hand, ahmte Sid Amos’ Fingerstellung nach und sah den Ex-Teufel dabei fragend an.
    Der runzelte die Punker-Stirn. Die Abkürzung seines einstigen Namens Asmodis gefiel ihm immer noch nicht.
    »Nein, ich weiß nichts davon«, sagte er.
    »Haha«, machte Ted Ewigk. »Vorhin hast du uns noch vorgelogen, du würdest alles sehen.«
    Amos hob die Schultern. »Alles, was ich sehen will«, schränkte er ein. »Es sollte auch dir klar sein, daß ich keine Milliarde Augen habe. Ich bin nicht allessehend und ich bin nicht allwissend; ich bin nicht Gott.«
    Nicole pfiff durch die Zähne. Es war das erste Mal, daß Sid Amos den Namen des Herrn aussprach, und es schien dem Ex-Teufel nicht einmal Schwierigkeiten zu bereiten.
    »Natürlich bist du’s nicht. Du bist nur ein abgehalfterter, kleiner dummer Teufel«, sagte Ted Ewigk. »Und ich bin gespannt, wann du wieder in die Hölle zurückkehrst und uns alle auslachst, vor allem die, die dir vertraut haben.«
    Er sah Zamorra und Nicole an.
    Sie glaubten Amos den Seitenwechsel. Alle anderen, vor allem die beiden Druiden Gryf und Teri, warnten immer wieder davor. »Teufel bleibt Teufel« war Gryfs Standardredensart geworden.
    »Vielleicht lebst du nicht so lange«, sagte Amos orakelhaft.
    »Weil du mich vorher umbringst, ehe du wieder in den Schwefelklüften verschwindest?« spottete Ted Ewigk.
    »Wir sind nicht hier, um zu streiten«, unterbrach Zamorra. »Ted, wenn Sid Amos uns schaden wollte, hätte er das schon längst tun können. Außerdem vertraut Merlin ihm. Und das zählt.«
    »Vielleicht ist Merlin ein alter Narr. Er ist ja auch nicht mehr der Jüngste«, sagte Ted. »Also gut. Ich gehe mit nach Caermardhin. Was macht ihr, Freunde?«
    »Wir können uns dann endlich um diesen mysteriösen Vorfall bei Roswell kümmern«, sagte Nicole. »Wir hören dann voneinander, ja?«
    »Sicher«, sagte Ted. »Ich bleibe in Caermardhin, bis ich weiß, daß Sara Moon in sicherem Gewahrsam ist und nicht so einfach wieder entwischen kann. Dann kehre ich nach Rom zurück. Wenn wir uns Wiedersehen, werde ich wohl wieder mein altes Aussehen haben. Himmel, ist das eine fantastische Vorstellung, nicht mehr der schwarzhaarige und oberlippenbärtige Teodore Eternale sein zu müssen, sondern mich wieder als Ted Ewigk frei in der Weltgeschichte bewegen zu können…«
    Nicole lächelte. »Deine Freundin wird dich nicht wiedererkennen.«
    Ted wurde ernst.
    »Ich hoffe, daß der ganze Kram in Caerdmardhin nicht so lange dauert«, sagte er. »Denn irgendwie fiebere ich danach, sie wiederzusehen…«
    »Wir könnten das ganze Verfahren wesentlich vereinfachen«, sagte Amos trocken, sah Sara Moon an und machte die Geste des Halsabschneidens.
    »Seht ihr?« fuhr Ted auf. »Teufel bleibt Teufel!«
    Amos lachte meckernd.
    »Ein Mord kommt nicht in Frage«, sagte
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