Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm
Autoren: Garry Patrick
Vom Netzwerk:
einer Weile brachte er einen Schlüsselbund hervor. „Außerdem muss ich noch bei einer Werkstatt vorbeifahren und Miss Barnebys Wagen abholen lassen. Er kann ja nicht hier stehenbleiben.“ Er schaute melancholisch zu dem schnittigen Flitzer. „Jetzt steht er mutterseelenallein da – und sie war doch so stolz darauf.“
    „Wir warten in der Gaststube auf Sie, Sergeant. Komm, Patsy – du wirst jetzt bestimmt Hunger haben.“
    Sie verzog ihr hübsches Gesicht zu einer Grimasse. „Ich und Hunger? Keinen Bissen kriege ich hinunter – mir ist der Appetit gründlich vergangen. Aber zum Ausgleich werde ich eine halbe Flasche Whisky hinunter kippen, mein Lieber – verlass dich darauf.“
    „Aber bitte erst, nachdem die Fotos entwickelt sind“, rief Sergeant Priston ihr lachend zu.
    „Ja, selbstverständlich. Schließlich weiß ich. was sich gehört, Sergeant.“
    Die beiden gingen zu dem grünen Alfa.
    Bevor Ronald einstieg, drehte er sich noch einmal um. „Ich rate Ihnen beiden trotz allem – verschließen Sie in der nächsten Zeit sorgfältig Ihre Fenster und Türen, meine Herren. Man kann nie wissen …“
    Dr. Hillary lachte. „Fast beneide ich Sie um Ihre Phantasie, Mr. Marvin. Und wie Sie das sagen – man könnte fast glauben, Sie meinen Ihre Worte ernst.“
    „Tue ich auch, Doktor – Sie hören nur nicht richtig hin.“ Er stieg in den Wagen und schlug die Tür ins Schloss.
    Der Doktor starrte dem Wagen nach, bis die Dunkelheit ihn verschluckt hatte. Dabei spielte ein seltsames Lächeln um seine dünnen Lippen.
    „Ein komischer Spinner, dieser Reporter aus New York“, sagte er belustigt, als er wenig später neben dem Sergeant im Polizeiauto saß. „Finden Sie nicht?“
    „Ich weiß nicht, Doktor – eigentlich halte ich ihn für zu vernünftig und zu intelligent, um einfach nur dummes Zeug daher zu faseln und …“
    Dr. Hillarys Augen verengten sich zu Schlitzen. „Zweifeln Sie etwa auch an meiner Diagnose?“ fragte er drohend.
    „Natürlich nicht, Doktor.“
    „Nun, dann bin ich ja zufrieden.“ Der Arzt lehnte sich zurück.
    Sergeant Priston ließ den Motor an und wendete den Wagen.
    „Immerhin finde ich das Auftauchen dieses Rolls Royces doch recht verdächtig.“
    „Glauben Sie diesen Unsinn etwa?“
    „Natürlich. Warum sollte er uns denn anlügen?“
    „Um dem Ganzen einen Schleier des Unheimlichen und Gespenstischen umzulegen. Und um uns eins auszuwischen. Haben Sie nicht bemerkt, wie er sich ärgerte, als ich seine alberne Insektentheorie zurückwies? Ich wette, er will Ihnen nur zusätzliche Arbeit machen. Aus Rache sozusagen.“
    „Glauben Sie das?“ fragte der Sergeant erstaunt.
    „Bestimmt. Warum erzählte er Ihnen denn nicht sofort von dieser seltsamen Gestalt in dem weiten Umhang, he? So etwas Wichtiges vergisst man doch nicht einfach. Ich will Ihnen den Grund sagen, Sergeant: Er reimte sich das Ganze erst später zusammen!“
    „Aber seine Verlobte weiß bestimmt auch davon.“
    „Die steckt doch mit ihm unter einer Decke.“
    „Meinen Sie? Ich werde der Sache jedenfalls auf den Grund gehen. Wehe, wenn Mr. Marvin mir da ein Märchen aufgetischt hat. Aber trotzdem werde ich seine Beobachtung in meinem Bericht an Inspektor Walcott erwähnen. Sicher ist sicher – falls er doch nicht geschwindelt hat.“
    „Wollen Sie sich vor Ihrem Vorgesetzten lächerlich machen, Sergeant?“
    „Wenn es sein muss – ja, Doktor. Besser ich mache mich lächerlich, als dass ich einen Hinweis unterschlage, der vielleicht überaus wichtig sein könnte.“
    „Bitte, wie Sie wollen“, sagte Dr. Hillary verstimmt. „Ich lasse mich von so einem Sensationsfritzen jedenfalls nicht bluffen. Ich mache ihm nicht die Freude, dass er sich über mich krumm und schief lacht, weil ich ihm auf den Leim gekrochen bin.“ Er blickte den Sergeant verächtlich an. „Schade, dass Sie so leichtgläubig sind.“
    „Ich bin nicht leichtgläubig, Doktor – ich bin nur gewissenhaft.“ erwiderte der Beamte beleidigt.“
    „Das ist in Ihrem Fall dasselbe.“
    „Was – was meinen Sie damit, Doktor?“
    „Ach nichts, Sergeant – gar nichts.“
     

     

Sergeant Pristons Dienstwohnung lag gleich neben der Polizei-Station und war nur durch eine Verbindungstür von dieser getrennt, Sie bestand aus einem geräumigen Zimmer, einer kleinen Küche und einem winzigen Bad.
    Dem fünfundvierzig jährigen, ledigen Beamten genügte sie vollkommen. Er stellte keine großen Ansprüche.
    Zwar sehnte er sich manchmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher