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0439 - Schaltzentrale OVARON

Titel: 0439 - Schaltzentrale OVARON
Autoren: Unbekannt
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Er wußte, über welche Waffen der Roboter verfügte.
    Sie legten mehr als zehn Kilometer im Wald zurück, dann erreichten sie freies Gelände. Der Paladin erhöhte seine Laufgeschwindigkeit, aber Lord Zwiebus spürte kaum eine Erschütterung. Nur der vorbeistreichende Wind verriet ihm, wie schnell der Roboter geworden war. Allem Anschein nach wollte Harl Dephin möglichst bald aus dem Radarbereich der Versuchsstation gelangen.
    Als der Morgen dämmerte, kam das von Gucky erwähnte Hochplateau in Sicht. Es lag nur knapp fünfzig Meter über der Steppe und sollte sich bis zum Meer hin erstrecken. Darüber ging gerade die Sonne auf.
    Wie eine schwarze Steilwand lag es vor ihnen.
    ,Hoffentlich finden wir einen Aufstieg, Harl Dephin."
    „Hoffentlich. Sonst müssen wir die Flugaggregate nehmen."
    Eine halbe Stunde später war es gänzlich hell geworden, und ihr Ziel lag noch knapp dreißig Kilometer vor ihnen.' Die Gefahr, Ungeheuern oder Affenmenschen zu begegnen, erhöhte sich damit rapide. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, daß sie einen bequemen und leicht begehbaren Aufstieg in der Felswand entdeckten, der sie auf das Plateau hinaufbrachte.
    Oben angekommen, sah Paladin sich von einer sicheren Deckung aus um. Das Plateau war flach wie ein Tisch und wies kaum Pflanzenwuchs auf. Nur hier und da standen in kaum merklichen Senken Bäume, deren Wurzeln nur hier die lebensnotwendige Feuchtigkeit fanden. In diesen Hainen, so vermutete Lord Zwiebus, konnten sich Affenmenschen aufhalten.
    Sicherlich gab es hier oben weniger Ungeheuer, dafür jedoch mehr kleines Getier. von denen sich die primitiven Vorfahren der Menschen ohne große Gefahren ernähren konnten.
    „Bald haben wir es geschafft", sagte Harl Dephin und ließ Paladin weitergehen. „Hoffentlich stehen Fellmer und Gucky mit uns in Verbindung, dann wissen sie es."
    .Wäre das nicht der Fall, hätte sich der Mausbiber längst mal blicken lassen", sagte Lord Zwiebus überzeugt.
    Zehn Kilometer vor der angegebenen Position setzte der Paladin Lord Zwiebus ab. Der Neandertaler wollte den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen, um wie er behauptete, wieder in Übung zu kommen. Ihm seien die Knochen steif geworden.
    Er ging sogar vor und übernahm die Sicherung.
    Als sie einen kleinen Wald passierten, wurden sie von einer Horde Affenmenschen angegriffen, die so urplötzlich aus ihrem Versteck auftauchten, daß selbst die Ortungsgeräte des Paladin sie nicht rechtzeitig erfassen konnten.
    Es gehörte für die Primitiven schon eine gehörige Portion Mut dazu, ein Monstrum wie den Paladin mit Keulen und Steinen anzugreifen. Das war such der Grund, warum sich Karl Dephin nicht dazu entschließen konnte, einfach das Feuer aus seinen überlegenen Waffen zu eröffnen.
    Er zögerte.
    Aber auch Lord Zwiebus zögerte.
    Er entsann sich der fürchterlichen Theorie, daß er seine eigenen Eltern vielleicht töten konnte. Dann würde er selbst niemals geboren werden, ob in einer Versuchsanstalt oder hier auf dem Plateau - das spielte bei den Folgeerscheinungen eines Zeitparadaxons keine Rolle mehr. Er durfte somit keinen einzigen Affenmenschen töten, denn wenn er auch vielleicht nicht gerade seinen Vater oder seine Mutter umbrachte, so doch eventuell den Großvater oder sonst einen wichtigen Ahnen, der bei seiner späteren Entstehung eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
    Also zögerte Lord Zwiebus aus sehr verständlichen Gründen.
    Die Affenmenschen hielten das für Feigheit, was wiederum ihren eigenen Mut steigerte. Wie die Berserker rasten sie auf die beiden Unbekannten zu und schwangen ihre Keulen.
    „Das wird ungemütlich", verkündete Harl Dephin laut genug, daß Lord Zwiebus es hören konnte. „Wir müssen etwas tun."
    „Elektroschock!" gab der Neandertaler zurück.
    Das schien die richtige Methode zu sein, die Angreifer abzuschrecken, ohne ihnen ernsthaften Schaden zuzufügen. Die Cappins ihrerseits würden nicht so behutsam mit den Ureinwohnern der Erde umgehen, wenn sie sie einfingen. Also gab Harl Dephin den entsprechenden Befehl an seinen Waffenoffizier weiter, während Lord Zwiebus seine Keule aktivierte und die Energiezufuhr für den eingebauten Strahler verminderte.
    Als das geschehen war. legte er alle bisherigen Hemmungen ab.
    Keulenschwingend lief er den Affenmenschen entgegen, die nun ihrerseits stutzten. Daß ein scheinbar feiger Gegner plötzlich angriff, mußte ihnen ungewöhnlich erscheinen. Nun ungewöhnlicher kam es ihnen offensichtlich vor,
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