Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande
Autoren:
Vom Netzwerk:
nicht. Der Verlust würde sowieso bald gemerkt werden. Hauptsache, er hatte fünf Minuten Vorsprung.
    Während mit sattem Schlag die Tür ins Schloß fiel, huschte er nach vorn, um die schützenden 'Bäume zu erreichen. Gerade, als er den Rand des Parkplatzes verließ, blendete zwanzig Schritt hinter ihm ein Wagen voll auf. Für den Bruchteil einer Sekunde stand Burwell wie ein Schauspieler auf der Bühne, dann hechtete er nach vorn. Gleichzeitig hörte er einen unterdrückten Ausruf, der von rechts kam. Kies knirschte auf, dann spurtete jemand in olympiareifem Sprint auf ihn zu.
    Allegan Burwell jagte einen Blick über die Schulter und sah einen bulligen Koloß. Eine würgende Panik ergriff ihn. Krampfhaft hielt er die Tasche fest und hetzte durch den Park, der menschenleer war. Er achtete nicht auf die nassen Zweige, die ihm ins Gesicht peitschten. Immer durch die dichtesten Büsche ging sein Weg. Er schlug ein paar Haken, konnte den Verfolger jedoch nicht abschütteln. Der Abstand blieb konstant und betrug etwa .zwanzig Yard.
    Angestrengt suchte er nach einem Ausweg. Noch wand er sich wieselflink durch die Büsche und war dadurch seinem Verfolger überlegen. Aber seine Lungen begannen bereits zu schmerzen. Lange konnte er dieses mörderische Tempo nicht mehr durchstehen. Sein von Alkohol getränkter Körper streikte nach fünf Minuten.
    Er sah die erste Straßenlampe aufblitzen und hörte bereits das Brummen der auf der Straße vorbeifahrenden Autos. Doch das brechende Geräusch hinter ihm trieb ihn vorwärts. Taumelnd sprang er über die niedrige Kette, die den Park vom Bürgersteig trennte und stolperte auf den Asphalt.
    Quietschend bremste ein Wagen neben ihm, ein grelles Hupen ließ ihm fast das Trommelfell platzen.
    Allegan gurgelte erschöpft und verdrehte die Augen. Er klatschte auf den nassen Teer und kroch einen halben Yard vorwärts, dann blieb er ausgepumpt liegen und schloß die Augen. In diesem Moment war ihm alles egal.
    Der Fahrer des Wagens sprang heraus und eilte auf Burwell zu. Er sah nicht den Verfolger, der merkwürdigerweise zwischen den letzten Bäumen haltgemacht hatte und mit zusammengekniffenen Augen auf die Straße starrte. Es hielten noch mehrere Wagen, und nach ein paar Minuten hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet.
    Eisern umklammerte Allegan die Aktentasche. Völlig willenlos ließ er es geschehen, daß man ihn in einen der parkenden Wagen legte und mit einer Decke zudeckte. Dann gab der Fahrer Gas und schlängelte sich aus dem haltenden Knäuel.
    Unbemerkt war ein Mann im Smoking zwischen die gestikulierenden Leute getreten. Er hielt nach einem Taxi Ausschau und hatte Glück. Sekunden später klappte die Fondtür eines Yellow Cab zu.
    »Wohin?« fragte der Driver und drehte den Taxameter auf Start.
    »Dem Verletzten nach«, sagte der Fahrgast ruhig. »Reporter vom ›Standard‹. Will doch mal sehen, was sich daraus machen läßt.«
    Gleichmütig fuhr der Fahrer an und hängte sich an den Ford, der inzwischen die nächste Kreuzung erreicht hatte. Die Fahrt ging die 23. Straße geradeaus in Richtung Roosevelt Drive. Dort bog der Ford nach links ab und fuhr noch zwei Häuserblocks weiter. Linkerhand erhob sich das massige Gebäude des Bellevue Hospitals.
    Direkt vor dem Hauptportal stoppte der Ford. Der Fahrer unterhielt sich kurz mit dem' Portier, dann wurde eine Bahre gebracht.
    Der Mann im Smoking ließ das Taxi halten, gab dem Fahrer drei Dollar und schlenderte auf den Eingang zu. Dort zeigte er kurz seinen Ausweis in einer Plastikhülle und durfte eintreten. Der sterile Geruch nach Lysol kitzelte seine Nase, doch er ließ sich nichts anmerken. Mit wachsamen Blicken schlenderte er zur Notaufnahme und setzte sich auf einen der Stühle im Flur. Das Warnschild »Nicht stören« war eingeschaltet, ünd ein Karbolmäuschen in weißem Kittel huschte aus dem Raum, Mit Kennerblick musterte er die schlanke Figur und legte sich sofort einen Plan zurecht. Es würde ihm bei seinem geübten Charme nicht schwerfallen, die Bekanntschaft des Mädchens zu machen. Sorgfältig strich er sich die Haare an den Schläfen glatt und rückte die Fliege zurecht.
    Er erhob sich.zu seiner vollen Größe, als die Krankenschwester den Gang zurückkam. Mit drei schnellen Schritten stellte er sich ihr mitten in den Weg. Verdutzt blickte sie zu ihm auf.
    ***
    Das Essen bei Cambell’s war exzellent wie immer gewesen. Dezent schob mir der Ober auf einem kleinen Teller die Rechnung zu. Ich sah zweimal hin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher