Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mir helfen«, sagte sie. »Sie wissen, daß ich gestern mein Auto draußen auf der Straße stehen lassen mußte. Bringen Sie mich dorthin zurück?«
    »Jetzt sofort?« fragte er. »Oder hat es Zeit bis nach dem Frühstück?«
    »Selbstverständlich.«
    Er warf einen Blick auf die Armbanduhr. Er hatte es ja nicht eilig. Zum Château Montagne konnte er auch noch um die Mittagszeit fahren -um so größer war die Wahrscheinlichkeit, den Professor und seine Gefährtin wach vorzufinden.
    »Na gut. Ziehen Sie sich an. Ich warte unten auf Sie«, sagte er und verließ das Zimmer.
    Wenig später tauchte sie auf, wieder in ihren roten Overall gekleidet, dessen Reißverschluß bis fast zum Nabel geöffnet war. Sie beglich die Rechnung für die Übernachtung per Kreditkarte und gesellte sich dann zu Rogier an den Frühstückstisch. Sie selbst nahm nichts zu sich außer einem Glas Wasser.
    »Früh morgens arbeitet mein Magen noch nicht richtig«, sagte sie.
    DeNoe zuckte mit den Schultern. Ihm konnte es gleichgültig sein, ob seine Mitmenschen frühstückten oder nicht. Allerdings glaubte er sich zu erinnern, daß sie am vergangenen Abend auch nichts gegessen hatte.
    Manche Menschen kamen eben mit einer Mahlzeit pro Tag aus…
    Eine halbe Stunde später waren sie mit seinem Wagen unterwegs. Zurück zu der Stelle, an der Zamorra und Nicole sie aufgepickt hatten. Rogier sah den Renault Alpine vor der Kurve am Straßenrand stehen. Die Warnblinkanlage arbeitete. Rogier fuhr ein Stück weiter, wendete in einem Feldweg und kam zurück, stoppte vor dem Renault.
    »Nach einem Unfall sieht der Wagen ja nicht gerade aus«, bemerkte er. »Eher eine Panne… sind Sie sicher, daß Sie den Alpine wieder flott bekommen?«
    »Wieso Unfall?«
    »Mostache, der Wirt, deutete doch gestern abend so etwas an.«
    »Das haben Sie sicher mißverstanden, Rogier«, sagte Yalasa und stieg aus. Sie ging auf den Renault zu. DeNoe folgte ihr zu der Flunder auf Rädern.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mich hierher zurückgebracht haben, Rogier«, sagte Yalasa. Dann schwang sie sich auf den Fahrersitz und startete den Motor.
    Mit durchdrehenden Rädern startete sie. Das rhythmische Blinken der Warnleuchten erlosch. Röhrend fegte der Renault davon, verschwand hinter den nächsten Kurven. Nur eine schwache blaue Abgasfahne hing noch in der Luft.
    Rogier lauschte dem leiser werdenden Motorgeräusch nach. Hier stimmte etwas nicht. Der Wagen sah weder nach einem Unfall aus, noch konnte er eine Panne gehabt haben. Und nachdem die Warnblinkanlage die ganze Nacht über in Tätigkeit gewesen sein mußte, hätte der Motor nicht so leicht und problemlos anspringen dürfen. Die Warnblinker verbrauchten zwar nur relativ wenig Strom, was aber bei einem großen Motor wie diesem und einem entsprechend stromdurstigen Anlasser schon bemerkbar werden mußte.
    Außerdem - wie hatte sie den Wagen gestartet?
    Er hatte keinen Zündschlüssel im Schloß gesehen, und sie hatte ihn auch nicht in der Hand gehabt! Dazu ihr blitzschnelles Verschwinden…
    Die Sache war faul.
    Rogier stieg wieder in seinen Mazda und fuhr zum Dorf zurück, um dann die Serpentinenstraße zum Château Montagne hinauf in Angriff zu nehmen.
    Er nahm das süßliche Parfüm immer noch wahr, mit dem Yalasas Anwesenheit das Innere seines Wagens gefüllt hatte.
    ***
    Raffael Bois hatte das Frühstück auf der Terrasse hinter dem Hauptgebäude angerichtet. Hier befand sich auch der Swimmingpool, der an kühlen Tagen und im Winter per Knopfdruck überdacht werden konnte und dann wie das Fitneßcenter im geschlossenen Teil des Châteaus lag.
    Im Moment dachte aber niemand daran, die Kunstglasüberdachung und die Wände auszufahren. Zamorra und seine Gefährtin spielten Paradies, und während Zamorra vom Beckenrand aus nur die Beine ins Wasser tauchte, hatte Nicole sich dem erfrischenden Naß ganz anvertraut und ließ sich von Zamorra mit kleinen Frühstückshäppchen füttern.
    »Einer von uns wird sich anschließend ankleiden müssen und ins Dorf hinunterfahren, um die Zeitungen abzuholen«, überlegte Zamorra.
    »Wozu? Ruf Pascal an, er soll sie bringen. Oder wir schicken Raffael. Der hat sich an deinen BMW mittlerweile gewöhnt…«
    Raffael Bois hatte seinen Namen und das Wort Zeitungen gehört. Es war schon verblüffend, daß dieser Mann trotz seines hohen Alters immer wieder in genau der Sekunde zur Stelle war, wenn er benötigt wurde -ganz gleich, ob es am hellen Tag oder in finsterster Nacht war. Manchmal hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher