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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warteten auf ihn. Er deutete auf die Felsen und sprang erst dann über Bord. Wenig später stand er neben uns.
    »So, da wären wir.« Sein scharfes Grinsen gefiel mir überhaupt nicht. Er wirkte irgendwie erleichtert, weil er uns in eine Falle gelockt hatte.
    »Wo steht der Wagen?«
    »Wir müssen noch etwas klettern. Ich kenne einen serpentinenartigen Pfad, der in die Felsen führt.«
    Wir warteten noch so lange, bis Luigi den Motor angeworfen hatte. Er tuckerte auf eine der großen Höhlen zu und verschwand darin.
    »Wird er tatsächlich so lange warten?« fragte ich.
    »Sicher. Wir können uns auf ihn verlassen. Er wurde schließlich gut bezahlt.«
    Das war er in der Tat.
    »Kommen Sie, ich gehe dann vor.« Ivic war sehr agil. Er machte den Eindruck eines Mannes, der alles schnell hinter sich bringen wollte.
    Wenn er ging, schlenkerte er mit den Armen. Diese Gegend kannte er gut. Zielsicher fand er den Beginn des Pfads, von dem er uns berichtet hatte. Und er hatte nicht zuviel versprochen.
    Zwar mußten wir nicht klettern, aber der Pfad war trotzdem so steil, daß es mir Mühe bereitete, schnell zu gehen. Im Hellen wäre es besser gewesen, so aber mußte ich die aus dem Boden wachsenden Steine, die mir Halt gaben, immer erst suchen.
    Suko ging am Schluß. Der Albino wurde schneller. Manchmal verschwand er hinter hervorspringenden Felsnasen und tauchte erst Sekunden später wieder auf.
    Ich warf einen Blick dorthin, wo sich die Grenze des Felsens abzeichnete. Die Entfernung war im Dunkeln schlecht zu schätzen, und ich wollte den Blick auch schon wieder abwenden, als ich genau dort an der Grenze einen helleren Schein sah.
    Rötlichgelb und flackernd.
    Wie Feuer…
    Ich blieb stehen.
    Suko hatte das Phänomen ebenfalls entdeckt, nur der Albino war gerade wieder verschwunden, so daß wir uns zu zweit auf den Schein konzentrieren konnten.
    »Entweder ist das ein Signal«, sagte ich, »oder unser Flammenmann lauert schon.«
    Es war der Flammenmann.
    Weder Suko noch ich sprachen ein Wort, als wir die Gestalt sahen, die sich lautlos und schleichend in unser Blickfeld schob.
    Es war ein Mensch.
    Und er stand da, schaute in die Tiefe, hielt die Arme ausgestreckt, wobei das Feuer seine beiden Hände umtanzte.
    Jiri, der Flammenmann, hatte uns erwartet!
    ***
    Suko sagte kein Wort, ich hielt mich ebenfalls zurück. Wir beide schauten stumm auf den Unheimlichen, dessen Umrisse hinter dem Feuer zwar zu erkennen waren, durch die Bewegungen der Flammen aber verwischten.
    War das schon die Falle?
    Ich hatte meinen linken Arm ausgestreckt und stützte mich an einer Felskante ab. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, daß Jiri nur gekommen war, um sich zu zeigen, der hatte sicherlich noch einen anderen Grund für sein Auftauchen.
    Er bewegte beide Hände. Dadurch gerieten die Flammen auch in andere Richtungen. Ihr Widerschein fiel mehr auf den Fels. Sie produzierten eine düstere Helligkeit, aber auch Schatten, die zu wandern schienen, aber trotzdem an den gleichen Stellen blieben.
    Für uns war es faszinierend, diesem Spiel des magischen Feuers zuzuschauen. Dieser Jiri hätte mit seinen Kunststücken im Zirkus auftreten können, doch was er dann tat, paßte nicht in einen Zirkus, denn ich stufte es als für andere lebensgefährlich ein.
    Beide Hände bewegte er schlenkernd nach vorn, und es lösten sich einzelne Feuerzungen wie kleine, rote Bälle.
    Insgesamt zählte ich vier, die einen hoch angesetzten Halbkreis beschrieben, bevor sie sich dem Grund näherten.
    Und dort standen wir.
    Plötzlich wurde es gefährlich. Die verdammten Feuerbälle hatten sich so raffiniert verteilt, daß sie in unserer unmittelbaren Nähe auftreffen mußten.
    Ich blieb nicht mehr stehen, schob mich zurück und stand mit dem Rücken an der Wand.
    Auch Suko huschte woanders hin. Er tauchte zu Boden. Hoffentlich nicht mit soviel Schwung, daß er die gesamte Strecke zurückrollte und sich womöglich noch etwas brach.
    Der Flammenball rauschte heran wie ein Geist aus dem All. Ich hörte ein hohles Geräusch, als er in meine unmittelbare Nähe geriet, und dann sank er, nur eine halbe Armlänge von mir entfernt, zu Boden, wo er sich explosionsartig teilte, andere Stellen berührte und sich auch von den anderen Steinen neue Nahrung holte. Sie flammten auf.
    So etwas hatte ich noch nie erlebt. Plötzlich war ich geblendet. Ein weißrotes Licht stach in meine Augen. Ich verspürte Hitze und gleichzeitig eine Kälte, als ich in den unmittelbaren Bereich des

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