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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt
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vorbeifuhr.
    Stopplichter glühten rot auf. Der Wagen stand.
    Der Fahrer legte den Rückwärtsgang ein und setzte in die Einfahrt.
    Ich schlug mir mit der flachen Hand vor den Kopf, dass Phil erschrocken zusammenzuckte.
    Es dauerte endlose vierzig Sekunden, ehe der Motor des Jaguars angelassen wurde. Er lief mit Standgas und war jetzt nicht lauter als ein Kleinwagen.
    »Das sieht Larry ähnlich«, sagte ich, »fährt meinen Jaguar in einem Möbelwagen spazieren. Geh in den leeren Salon und stell dich in die Nähe des Fensters. Ich knipse das Zimmerlicht an und halte mich im Korridor auf. Natürlich wird der Gangster in das erleuchtete Zimmer stürmen und in deine Pistole starren.«
    »Und Miss Purdy?«
    »Dafür sorge ich.«
    Phil stolperte in den Raum. Ich drehte den Lichtschalter.
    Zwischen Garderobe und Korridortür befand sich eine enge Nische. Ich zwängte mich hinein und zückte meine Pistole.
    Unser Trick musste ziehen. Das hell erleuchtete Zimmer lag der Wohnungstür direkt gegenüber.
    Im Haus blieb es totenstill. Sollte der Gangster uns noch ein Schnippchen schlagen, im Keller seine Sachen packen und verschwinden?
    Dann endlich hörte ich Schritte. Es mussten ein Mann und eine Frau sein, Larry und Miss Purdy.
    Mein Herz klopfte bis zum Hals. Die Erregung der letzten Stunden brach durch.
    Der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt. Es geschah schnell und fast völlig lautlos.
    Dem Geräusch nach schob Larry die Frau vor sich her. Erst als sich die Tür schloss, gab sie einen knarrenden Laut von sich. Die Diele war dunkel, und ich stand im toten Winkel, sodass ich nicht gesehen werden konnte.
    Larry reagierte genau, wie wir erwartet hatten.
    »He, ihr verdammten Hunde, ich hab euch doch gesagt, dass ihr kein Licht machen sollt«, schimpfte er und steuerte auf die offene Tür zu.
    Jetzt sah ich, wie der Gangsterboss, der seinen eigenen Leuten nicht traute, Miss Purdy vor sich in den Salon schob.
    »Stopp«, sagte Phil, »keine falsche Bewegung. Treten Sie einen Schritt zur Seite' Larry.«
    Der Gangster antwortete mit dem Gelächter eines Irren.
    »Nun schieß doch«, schrie er mit sich überschlagender Stimme, »zuerst triffst du dieses Täubchen.«
    In diesem Augenblick schnellte ich wie ein Torpedo aus meinem Versteck. Mit zwei Sätzen überquerte ich den Flur und sprang in den Salon.
    Es war nicht zu vermeiden gewesen, dass Larry mich hörte. Ehe er jedoch die Waffe herumschwenkte und auf mich richtete, war ich dicht genug heran.
    Ich schlug ihm meinen Pistolenlauf über den Kopf und trat dabei gleichzeitig gegen die Waffe des Gangsters, die im hohen-Bogen durchs Zimmer segelte.
    Dick Larry sackte zusammen. Miss Purdy schrie entsetzt auf. Ich sah, wie sie die Augen verdrehte.
    Mein Freund sprang vor, fing sie auf und legte sie behutsam auf den Teppich!
    Ich ließ Larry nicht aus den Augen, denn ich hatte ihm nur einen stark gebremsten Schlag versetzt, um ihm den Krankenhausaufenthalt zu ersparen.
    »Bring die Kleine ins Schlafzimmer hinüber und alarmiere den Doc. Die Kleine scheint in Ohnmacht gefallen zu sein. Die ganze Sache war zu viel für ihre schwachen Nerven.«
    Phil lud sich Amalie auf die Arme und trug sie hinüber.
    Das Gespräch mit dem Arzt dauerte keine dreißig Sekunden.
    Wir kannten den Doc persönlich. Er versprach, sofort zu kommen.
    »Einen Eimer Wasser«, sagte ich zu Phil.
    »Für Miss Purdy?«
    »Nein, für diesen Gentleman hier, damit er zu sich kommt, um uns einiges zu erzählen.«
    Phil trabte ins Badezimmer und kam nach wenigen Sekunden mit einem Eimer zurück, der halb voll war.
    Offenbar wollte mein Freund den abgetretenen Veloursteppich schonen.
    Ich goss Dick Larry die Hälfte des Wasser über den Kopf.
    Die Kur wirkte sofort.
    Er schlug die Augen auf, fasste mit den Händen um sich, als suche er seine Pistole.
    Als er sich aufrichtete und mich fragend ansah, sagte ich: »Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle, mein Name ist Cotton. Wir hatten schon einige Male die Ehre, uns zu begegnen, Mr. Larry. Aber bisher wichen Sie jedem Gespräch aus. Diesmal nützt es nichts. Ich verhafte Sie wegen Mordes an Ihrem Komplizen Mac und an Jule Turner.«
    »Verdammter Polyp«, stotterte er mit schwerer Zunge, »fahr zur Hölle.«
    »Im Gegenteil, ich hoffe noch recht lange den Gangstern Ihrer Sorte auf die Finger zu klopfen. Stehen Sie auf, Larry.«
    »Wo ist Amalie?«, fragte er stockend. Langsam schien das Erinnerungsvermögen zurückzukehren.
    »In Sicherheit«, entgegnete ich, »warum
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