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0423 - Sonderkommando Atlan

Titel: 0423 - Sonderkommando Atlan
Autoren: Unbekannt
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umlaufen die Sonne in einer Entfernung, die uns praktisch unzugänglich ist, aber wir besitzen alle Daten der Satellitenbahn. Somit verschiebt sich die Einflugschneise zwar dauernd, aber unsere Einheiten folgen ihr. Eine Kreisbahn um die Sonne, das ist alles. Für die Cappins gibt es kein Entkommen. Es ist ihnen unmöglich, in den unterplanetaren Raum vorzustoßen, weil unsere Flotte den einzigen Fluchtweg blockiert, und die Zeitspur bleibt ihnen ebenfalls vorenthalten. Somit haben wir sie eingekesselt.
    Damit jedoch ist das Problem keineswegs gelöst.
    Wir müssen mit ihrem Angriff rechnen, und damit haben wir das Kernproblem. Ich will es Ihnen erklären."
    Rhodan nahm wieder seine Notizen zu Hilfe. Eine Weile studierte er sie, dann sah er wieder in die Kamera und damit in die Gesichter von mehr als zwanzig Milliarden Menschen.
    „Wie ich schon betonte, ist uns die Methode der Übernahme eines Menschen durch einen Cappin noch unbekannt. Wir wissen lediglich, daß er in erster Linie Zeit und Ruhe dazu benötigt. Unsere Spezialisten nennen die Methode der Vorbereitung >Pedopeilung<. Ist diese Peilung erfolgreich, kann der Cappin die >Pedotransferierung< vornehmen, wenn er nicht daran gehindert wird. Wir haben also den gefährlichen Gegner trotz seiner schwierigen Lage direkt im Nacken sitzen, und wir wissen nicht, wenn er zuschlägt. Vor allen Dingen wissen wir nicht, welche Absichten er hegt.
    Ein weiteres Problem: Wir haben keine Ahnung, ob es einem Cappin möglich ist, unter den gegebenen Umständen eine Pedopeilung vorzunehmen. Unsere Wissenschaftler bezweifeln das, und ich möchte ihnen beipflichten. Das enorme sechsdimensionale Energiefeld, das den Satelliten vor der Sonne schützt, erzeugt gewaltige Störungsfronten, deren eigentliche Natur uns jedoch noch unbekannt ist. Mit ziemlicher Mühe haben wir uns den fünfdimensionalen Raum erschlossen, aber die sechste Dimension können wir uns nicht einmal vorstellen. Nicht weniger störend scheinen uns die Überlagerungsstrahlungsfelder der Sonne selbst zu sein. Wir sind davon überzeugt, daß die Cappins für ihre Anpeilung einen störungsfreien Raum benötigen, frei von allen ablenkenden Einflüssen und vor allen Dingen frei von Energiefeldern dieser oder jener Art. Alle diese Dinge sind jedoch vorhanden. Damit dürfte die Möglichkeit wegfallen, daß die Cappins von ihrem sicheren Versteck aus Menschen unter ihre Kontrolle bringen, die ihnen wichtig erscheinen."
    Dr. Sigenberg flüsterte seinem Kollegen zu: „Ein entsetzlicher Gedanke, finden Sie nicht? Da werden wir von Fremden belauert, die nur auf eine Gelegenheit warten, unsere Körper und unser Bewußtsein zu übernehmen."
    „Sie hören ja, Sigenberg: es wird ihnen kaum möglich sein."
    Sigenberg schüttelte den Kopf.
    „Rhodan hat nur wenige Möglichkeiten erwähnt.
    Ich bin davon überzeugt, daß er die wahrscheinlicheren verschweigt, um uns nicht zu beunruhigen. Aber ruhig, es geht weiter ..."
    Sie sahen wieder auf den Bildschirm. Inzwischen war es dunkler geworden. Längst war die Sonne untergegangen. Schweigend entfernte Helena Sigenberg die Sonnenblende.
    Rhodan setzte seine Ansprache fort.
     
    *
     
    Leutnant Habas Beruda galt als äußerst zuverlässiger Offizier und genoß das volle Vertrauen des Führungsstabes. Innerhalb der INTERSOLAR fungierte er als Kurier zwischen der Funkzentrale und dem Kommandanten, wenn der Interkom abgeschaltet oder für andere Zwecke benutzt wurde.
    Letzteres war jetzt der Fall.
    Beruda hatte das Entermanöver mitgemacht, als es einigen Cappins gelungen war, mit einem kleineren Schiff den Todessatelliten zu verlassen und in das Sonnensystem vorzustoßen. Der Kampf gegen die Insektenabkömmlinge war ihm noch in guter Erinnerung, den Cappins jedoch gelang die Flucht.
    Es schien eine Art der Teleportation gewesen zu sein, wenn auch auf sechsdimensionaler Ebene. Man durfte vermuten, daß sie zu ihrem Satelliten zurückgekehrt waren.
    Habas Beruda konnte sich gut an jene Ereignisse erinnern, aber da gab es noch etwas, an das er sich beim besten Willen nicht erinnern konnte. Es war da, tief in seinem Unterbewußtsein verankert, unfaßbar und unbegreiflich. Es war da, aber es existierte nicht.
    Der diensthabende Offizier der Funkzentrale rief ihn zu sich.
    „Eine Meldung aus Terrania, Leutnant. Der Interkom ist besetzt. Bringen Sie den Text Oberst Korom-Khan, aber vermeiden Sie jede Störung der laufenden Videosendung."
    „In Ordnung, Sir." Leutnant Beruda nahm die
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