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0423 - Sonderkommando Atlan

Titel: 0423 - Sonderkommando Atlan
Autoren: Unbekannt
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war. Julian, dem die Rede galt, nickte.
    „Vielleicht haben Sie recht, Perry, aber das kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Cappins nun nach zweihunderttausend Jahren zurückkehrten, um sich das Ergebnis ihrer Experimente anzusehen.
    Haben wir ein Recht, sie daran zu hindern?"
    „Natürlich haben wir das, Julian. Wir entwickelten uns weiter, und wenn uns die Cappins auch die erste Starthilfe gaben, so bedeutet das nicht, daß wir für alle Zeiten ihre Sklaven sind. Wir müssen sie davon überzeugen. Und wenn uns das nicht gelingt, werden wir einen anderen Weg finden müssen, das Geschehene in gewissen Grenzen ungeschehen zu machen."
    Julian sah Rhodan erschrocken an.
    „Zeitkorrektur?" fragte er flüsternd.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Nein. Die Zeit läßt sich nicht korrigieren, wohl aber das, was in ihr geschah. Der Versuch mißlang mehrmals, aber einmal werden wir Glück haben. Ich glaube, den Fehler nun zu kennen. Eine Korrektur läßt sich durchführen, ohne daß wir ein Paradoxon herbeiführen." Er seufzte. „Das ist kein Thema für heute. Wir müssen den eingeschlichenen Cappin finden, und wir wollen Galbraith dabei helfen."
    „Ich glaube", sagte Atlan unbewegt, „das wird auch nötig sein."
     
    2.
     
    Gucky befand sich gerade zwei Tage in Terrania und freute sich über die freien Stunden, die ihm der Aufenthalt auf der Erde beschwerte. Ohne sich um die anderen zu kümmern, ließ er sich zu seinem Bungalow am Goshunsee bringen, verschloß die Haustür und war für niemanden zu sprechen. Er schaltete einmal ganz kurz den Videoempfänger ein, überhörte im wahrsten Sinne des Wortes die neuesten Nachrichten, schaltete wieder ab und besichtigte seine Hausbar.
    Fruchtsäfte in jeder Menge.
    „Wenn Besuch kommt, hat er Pech gehabt", knurrte er zufrieden mit eiern Ergebnis und öffnete ein kleines Geheimfach, das seine letzte Liebe enthielt: Kornschnaps.
    Davon durfte natürlich niemand etwas ahnen. Man stelle sich vor: Gucky, Vegetarier und Antialkoholiker, trank Schnaps, und dazu noch das, was die besseren Schichten als „gemeinen Fusel" bezeichneten. Es beruhigte der Mausbiber ungemein, daß niemand seine heimliche Leidenschaft kannte.
    Und außerdem trank er niemals zuviel. So gerade ein Gläschen, höchstens zwei. Allerdings Wassergläschen. Und das auch nur dann, wenn er allein war.
    An diesem Tag begann Gucky die Langeweile zu spüren, und er wußte, daß damit die eigentliche Erholung begann. Nur Langeweile führte zur Regenerierung des Körpers und des Geistes. Daran konnte auch der inzwischen genossene Korn nichts ändern. Nun ja, ein erwachsener Mann hätte nach der Tagesration des Mausbibers höchstens nach einem zweiten „Doppelstöckigen" verlangt, aber für Gucky war der Fortschritt enorm.
    Außerdem faßten seine Wassergläser kaum einen Doppelten.
    Nach dem Mittagessen begab er sich in den Garten, betrachtete ein wenig trübsinnig die ruhige Wasserfläche des Sees und bedauerte, daß niemand in der Nähe war, den er bitten konnte, sein Segelboot fachgerecht aufzutakeln. Bully hatte es anscheinend vorgezogen, in Terrania zu bleiben. Klarer Fall. Der Dicke wollte nicht gesehen werden, und in der Riesenmetropole gab es eine Menge Hotels.
    „So ein Heimlichtuer", knurrte Gucky wütend und beschloß, die Segelei aufzugeben. „Lege ich mich eben in die Sonne."
    Und genau das tat er auch. Als er gerade eingeschlafen war, hörte er Schritte im Kies. Im Kies!
    Nur in seinem Garten, gab es Kies! Empört richtete er sich auf und drehte sich um, um den unverschämten Eindringling in seine Schranken zu weisen. Unglücklicherweise verlor er dabei das Gleichgewicht und kippte mit dem Liegestuhl um. Er sah aus wie eine bunte Schildkröte, die sich ihres Hauses entledigen wollte.
    Atlan, der unangemeldete Besucher, lächelte nachsichtig.
    „Aber, Kleiner, was hast du denn? Ich habe nichts davon gesagt, daß wir Verstecken spielen wollen.
    Wie bekommt dir der Urlaub?"
    Gucky kroch unter dem Liegestuhl hervor und gab dem unschuldigen Gestell einen Fußtritt.
    „Hallo, Atlan, alter Arkonide. Komplizierter Kram, so ein moderner Liegestuhl. Sieht so einfach aus, aber steil das Ding mal hin! Man kann froh sein, wenn man sich nicht einzwickt oder gar erstickt. - Was willst du denn hier?" Atlan nahm in einem Sessel Platz, der neben dem verunglückten Liegestuhl auf der Terrasse stand.
    „Bist du ein Cappin?" fragte er und machte dabei ein so todernstes Gesicht, daß Gucky unwillkürlich
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