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0423 - Rally des Schreckens

0423 - Rally des Schreckens

Titel: 0423 - Rally des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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allein. Tun Sie sich selbst den Gefallen und laufen Sie zurück nach Killy. Dort schließen Sie sich am besten in ihrem Zimmer ein.«
    Alice schüttelte energisch den Kopf. »Nein«, sagte sie mit fester Stimme. »Das mache ich nicht. Ich bleibe an Ihrer Seite. Sie kennen doch das Sprichwort. Mitgefangen - mitgehangen.«
    Man sah Suko den Ärger nicht an. Er hätte die Frau am liebsten weggeschickt, nur gehörte Alice zu den selbstbewußten Menschen, die einen Schock schnell verdauten und wieder in die neue Action hineingingen.
    »Haben Sie sich entschlossen?« fragte sie.
    »Okay, Sie können bei mir bleiben!«
    Durch ihre Gestalt ging ein Ruck. Mit einer heftigen Bewegung wischte sie Haarsträhnen zurück.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Inspektor, ich bin nicht mehr der Angsthase, den Sie im Stollen erlebt haben. Ich werde mich durchsetzen.«
    »Das müssen Sie auch.«
    Alice Winger zog die Nase hoch. »Da jetzt alle Fronten geklärt sind, möchte ich gern wissen, wohin unser Weg führt?«
    »Wir bleiben auf der Insel.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht. So klein die Insel auch ist, wir können sie…«
    »Die Rennstrecke«, erklärte Suko. »Wir werden ihr einen kleinen Besuch abstatten.«
    »Und dort finden wir den Wagen?« Ihre Frage klang zweifelnd.
    »Das hoffe ich.«
    »Aber was ist mit dem Götzen und Ihrem Kollegen, John Sinclair? Beide suchen Sie auch.«
    »Ja.« Suko lächelte schmal. »Und zwar ebenfalls auf der Rennstrecke…«
    ***
    Es gibt Situationen, die auf den ersten Blick gar nicht so schlimm oder außergewöhnlich erscheinen, aber eben nur auf den ersten Blick.
    So erging es mir.
    Ich stand vor dem Wagen, schätzte die Entfernung ab und hatte das Gefühl, von einem lauernden Ungeheuer beobachtet zu werden.
    Ein kalter, noch ruhender Rammbock, ein mit schlafender Magie gefülltes Produkt hochgezüchteter Technik.
    Ich stand da, schaute ihn an, sah die blassen Glotzaugen der Scheinwerfer und wurde das Gefühl nicht los, von einem Mörder angestarrt zu werden. Dieser Wagen konnte killen, er mußte nur richtig geleitet werden, da war er unschlagbar.
    Aber ich wollte ihn haben.
    Zerstören, vernichten! Die Magie einfach austreiben, damit keine Menschen mehr zu Schaden kamen. Ich hatte in dem Boliden gesessen, aber nicht erlebt, daß er während der Fahrt seine rote Mördersäure versprühte. Der Zusammenhang zwischen ihr und dem Wagen blieb auch mir weiterhin ein Rätsel.
    Als wäre der Wind zu meinem Helfer geworden, so hatte er einen Großteil der Wolkenberge zur Seite gefegt, und das kalte Mond- und Sternenlicht erreichte die Erde und gab der Insel einen blassen Nachtglanz.
    Nur einen schmalen Schatten warf der Wagen. Er stand mitten auf der Fahrbahn. Zum rechten Fahrbahnrand hin war ebenso viel Platz wie zum linken.
    Es hatte keinen Sinn für mich, länger über den Wagen nachzudenken. Wenn ich gegen ihn antrat, bestimmt nicht aus der Entfernung, deshalb ging ich auf ihn zu.
    Jeden meiner Schritte hörte ich. Der Killer-Bolide hatte mich abgeworfen. Er war mit mir durch die Dimensionen gerast, die auch von Wahina beherrscht wurden. Doch den Götzen entdeckte ich nicht.
    Dann reagierte er.
    Von einem Moment zum anderen stand ich im hellen Licht. Beide Scheinwerfer blendeten mich.
    Ob der Wagen starten wollte?
    Noch wußte ich es nicht, das erste Anzeichen wies darauf hin. Wenn er fuhr, wurde er von einem Götzen gelenkt, der alles ausradierte, was sich ihm als Widerstand entgegenstellte.
    Ich war gespannt. Mein Körper war zu einem Seismographen geworden, der jedes Detail in meiner unmittelbaren Umgebung registrierte. Noch bestand keine unmittelbare Gefahr, doch Wahina war da.
    Meiner Ansicht nach steckte er im Wagen. Das hatte er mir zudem deutlich genug zu verstehen gegeben.
    Etwa zehn Schritte trennten mich von dem Fahrzeug. Nichts wies darauf hin, daß er bald starten wollte, und doch vernahm ich das donnernde Geräusch, das ich bereits kannte.
    Der Motor lief!
    Ein dumpfes Dröhnen erreichte meine Ohren. Durch die Karosse lief ein Zittern, als würde sich das Gefährt noch einmal kurz schütteln.
    Ich ging nicht mehr weiter und machte mich sprungbereit, um ihm entwischen zu können.
    Noch blieb er stehen…
    »Wahina!« rief ich laut und gegen den Lärm des Motors an. »Wahina, zeige dich endlich!«
    Doch der Götze schwieg.
    Ich atmete tief ein und wartete darauf, daß etwas geschah.
    Der Killer-Bolide wollte noch nicht. Deshalb zog ich meine Beretta. Vielleicht würde eine Kugel
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