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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar
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Hof fahre«, maulte ich. »Und ausgerechnet an dem Tag müssen so ein paar verdammte Halunken es auf mich und den schönen Schlitten abgesehen haben.«
    »Gib dich keinen Illusionen hin«, warnte mein Freund. »Ob du ihn auf den Hof gefahren hättest oder nicht. Das hätte höchstens einen zeitlichen Unterschied bedeutet. Wenn sie dich durch eine Höllenmaschine im Wagen erwischen wollten, hatten sie noch genug andere Chancen, sobald du irgendwohin fährst. Du kannst nicht dauernd einen Wachposten neben das Auto stellen.«
    »Deine Gedanken sind einfach beruhigend«, knurrte ich. »Außerdem ist der Jaguar nur auf Zeitwert versichert. Kannst du mir sagen, woher ich jetzt dreitausend Dollar nehmen soll, damit ich mir einen neuen kaufen kann?«
    Phil brauchte sich zu diesem schwierigen Problem nicht zu äußern, denn unser Distriktchef, Mr. High, erschien auf der Treppe. Er nickte uns kurz zu, sah sich rasch um und entdeckte den Toten. Er machte uns ein Zeichen. Wir folgten ihm ins Gebäude. Unterwegs rief ich George Baker zu: »Kümmere dich um alles, was getan werden muss, George, sobald die Mordkommission eintrifft. Wir sind beim Chef.«
    »Okay, Jerry.«
    Mr. High blieb schweigsam, bis wir in seinem Arbeitszimmer angekommen waren. Dann bedachte er mich mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    »Sicherlich wollen wir nichts dramatisieren, Jerry. Aber wir wollen auch nichts bagatellisieren. Dies war ein Mordanschlag auf einen FBI-Agenten. Unsere hochoffizielle Stellungnahme in solchen Fällen ist, dass wir so etwas als eine Herausforderung des ganzen FBI betrachten. Viele Leute wissen, dass Sie beide meistens Zusammenarbeiten. Der Anschlag kann also sehr wohl Ihnen beiden gegolten haben. Deshalb will ich Sie hier vorläufig aus der Schusslinie haben, während Ihre Kollegen die ersten Spuren aufnehmen.«
    Ich fuhr aus meinem Sessel in die Höhe.
    »Um was geht es denn?«, fragte Phil. »Heute Nachmittag um drei wird die Verrazano-Brücke feierlich für den Verkehr freigegeben. Für die Einweihungsfeier hat die Bundesregierung aus Washington Senator Kinsley als Vertreter der Regierung entsandt. Vor ein paar Minuten fiel es den zuständigen Sicherheitsbehörden in Washington ein, dass Senator Kinsley Geheimnisträger erster Klasse ist. Er gehört zum Nationalen Sicherheitsrat. Er muss vor ein paar Minuten erst auf La Guardia angekommen sein. Ein paar Leute vom Rathaus werden ihn abgeholt haben. Setzen Sie sich mit dem Rathaus in Verbindung. Sie beide garantieren Leben und Sicherheit des Senators bis zu dem Augenblick, da er wieder in seine Maschine klettert, um nach Washington zurückzufliegen.«
    Ich schluckte und gab mir Mühe nicht zu explodieren wie mein Jaguar. Da hatte jemand versucht, mich mit einer Höllenmaschine beim Einsteigen in den Jaguar ins Jenseits zu schicken, und ich sollte in den nächsten Stunden Leibwächter für einen Senator spielen. Ich muss ein Gesicht gemacht haben, das Iiäncle sprach, denn der Chef lächelte plötzlich versöhnlich.
    »Wenn die Kollegen erst ein paar brauchbare Spuren von dem Attentäter gefunden haben, Jerry, dann werde ich der Letzte sein, der Sie daran hindert, an der Ergreifung des Täters mitzuwirken. Aber solange die Gefahr noch anonym ist, müssen Sie es mir schon zubilligen, dass ich für die Sicherheit meiner Leute das tue, was ich für erforderlich halte. Und jetzt kümmern Sie sich bitte um den Senator. Geben Sie sich Mühe, damit er einen guten Eindruck von den New Yorker G-men bekommt.«
    Wir standen auf und gingen zur Tür. Ich hörte, wie das Telefon auf dem Schreibtisch des Chefs klingelte aber es kümmerte mich nicht. Ich war viel zu sehr mit meiner Wut beschäftigt. Jemand jagt meinen Jaguar in die Luft, tötet einen Menschen dabei - und ich sollte mich nicht auf seine Fährte setzen! Wegen eines Senators! Wegen einer blödsinnigen Brückeneinweihung. Und mochte es auch tausendmal die weittestgespannte Hängebrücke der Welt sein.
    »Augenblick mal«, rief der Chef, als wir die Tür schon hinter uns schließen wollten.
    Und dann schlug gewissermaßen die zweite Bombe dieses Tages ein. Der Chef legte den Hörer auf und sah uns einen Augenblick ernst an. Schließlich seufzte er und erklärte: »Senator Kinsley wurde gekidnappt.«
    ***
    »Harrington & Richardson«, sagte Senator Kinsley so gelassen, als spräche er über die Wetteraussichten des Tages.
    Die Frau runzelte verständnislos die Stirn. Der junge Mann zog die Augen-, brauen zusammen.
    »Was?«,
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