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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten
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Paar imponierender Fäuste in die nicht minder imponierende Taille.
    »Eileen Hopkins. Oder Eileen Muggon. Sie war mal verheiratet, und wir haben nicht einmal eine Ahnung, ob sie noch den Namen ihres gestorbenen Mannes gebraucht, oder ob sie wieder unter ihrem Mädchennamen lebt.«
    »Nie gehört. Muss wohl schon einige Zeit her sein, dass sie hier war, oder?«
    »Um genau zu sein, es sind ungefähr acht Jahre.«
    Die Putzfrau verdrehte die großen Kulleraugen.
    »Das ist ja eine Ewigkeit. Damals arbeitete ich hier noch nicht.«
    »Vielleicht weiß Mister Ed etwas?«, schlug ich höflich vor.
    Die Frau zuckte die Achseln.
    »Ich kann ihn ja mal fragen«, meinte sie lustlos. »Es sollte mich wundern, wenn Sie von dem was erfahren. Der sagt den ganzen Tag keine drei Wörter. Warten Sie mal. Ich schicke ihn her.«
    Wir warteten. Ed überschlug sich nicht gerade vor Diensteifer. Er ließ uns gut und gern fünf Minuten in der Tür stehen, bevor er herangeschlurft kam. Sein Gesicht war von tiefen Falten durchzogen. Er ließ die Schultern nach vorn hängen. Aus seinen tief liegenden, dunklen Augen traf uns ein misstrauischer, abschätzender Blick. Phil wiederholte unsere Frage nach dem Barmädchen. Ed schüttelte nur den Kopf.
    »Nie gehört«, brummte er, »Das Lokal hat in den letzten sechs Jahren zweimal den Besitzer gewechselt. Meistens auch gleich das ganze Personal. Fragen Sie den Burschen, der damals die Bar besaß. Das müssen Sie bei der Stadtverwaltung rausfinden können, wer damals die Schanklizenz für die Lemon Bar hatte.«
    Er knallte uns die Tür vor der Nase zu, noch bevor er das letzte Wort richtig ausgesprochen hatte. Phil schob sich mit dem Zeigefinger den Hut ins Genick und brummte: »Das fängt ja gut an.«
    Wir marschierten durch den Flur zurück zur Haustür und aus der Einfahrt hinaus auf die Straße. Als wir uns in die Richtung wenden wollten, wo wir den Jaguar geparkt hatten, ertönte plötzlich ein kurzer, schriller Pfiff. Wir drehten uns neugierig um.
    Hausmeister Ed kam mit einer Trittleiter zum Haupteingang heraus. Er baute die Leiter unter der Zitrone aus Neonröhren auf, warf die Tür des Haupteingangs zu und schloss sie von außen ab. Danach schlurfte er zu uns heran.
    »Die Putzfrauen brauchen nicht zu hören, dass ich noch einmal mit euch rede«, knurrte er düster. »Ihr seid von der Polizei, he?«
    »FBI«, erwiderte ich knapp.
    »Üi!«, sagte Ed. »G-men! Scheint mächtig interessant zu sein, diese Eileen Hopkins. Liegt was gegen sie vor?«
    Wir überhörten die Frage. Phil schoss zurück: »Sie kennen sie also doch?«
    »Sicher. Ich bin der einzige Mensch, der seit vierzehn Jahren täglich in dieser Bar steht. Ich will keine Scherereien mit der Polizei. Ich bin zwar vorbestraft, aber ich will keinerlei Ärger mehr mit der Polizei. Ich will aber auch keinen Ärger in der Bar. Ich kann euch nur eins sagen: Die Hopkins hat noch vor zwei Jahren da drüben gewohnt, das Zimmer über der Leihbücherei dort, sehen Sie?«
    Er zeigte schräg über die Straße. Ein achtstöckiges Mietshaus ragte um zwei Etagen über die anderen Blocks dieser Straßenzeile hinaus. Es wirkte fast ein wenig protzig. Wir musterten es flüchtig und wollten uns wieder dem Hausmeister der Lemon Bar zuwenden. Aber Ed stand bereits hoch oben auf seiner Trittleiter und schraubte an den Neonröhren herum. Wir schienen für ihn nicht mehr zu existieren.
    ***
    Zur gleichen Zeit stiegen vier Männer auf der Bundesstraße 460 aus einem alten Ford in einen neueren Chevrolet um. Sie taten es schweigend und ohne Zeit zu verlieren. Der blaue Ford blieb am Straßenrand stehen, unweit eines Birkenwäldchens.
    Wenige Minuten später erreichten sie die ersten Häuser von Thaxton im Bundesstaat Virginia. Das verschlafene Städtchen lag im Bedford County, und die ganze Grafschaft hatte zusammen kaum mehr als dreißigtausend Einwohner. Nur zwei Blocks von der Hauptstraße entfernt lag die kleine Genossenschaftsbank, in der außer dem Geschäftsführer nur noch ein Kassierer und zwei Buchhalterinnen arbeiteten.
    Die vier Männer parkten den Chevrolet ungefähr fünfzehn Schritte von der Bank entfernt am Straßenrand. Drei von ihnen steckten sich Zigaretten an. Alle vier beobachteten das Leben und Treiben in der schmalen Seitenstraße.
    Ein Farmer aus der Umgebung ratterte auf seinem Traktor vorüber und zog eine niedrige Maschine mit vielen gebogenen Metallzinken vor die Schmiede hinter der Bank. Eine Farbige mit Lockenwicklern im Haar
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