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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie
Autoren: A.F.Morland
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nicht. Vom Himmel fallen kann niemand, und die Marmorfassade ist zu glatt, daß keiner sich daran festhalten kann. Du bildest dir etwas ein, machst dich mit diesem Unsinn verrückt.
    Langsam, ohne daß es ihr bewußt war, setzte sie sich in Bewegung. Sie näherte sich der Schiebetür. Erst als sie davorstand, fiel ihr auf, daß sie das große Wohnzimmer durchquert hatte.
    Und ihre Hand lag schon auf dem Türgriff.
    Mein Gott, durchfuhr es sie. Bin ich nicht mehr normal? Hat sich mein Geist verwirrt? Man findet das gerade bei Künstlern, daß sie manchmal überschnappen. Vielleicht, weil sie empfindsamer sind als andere Menschen, weil sie sich in eine Traumwelt einspinnen.
    Manche finden aus dieser nicht mehr heraus, bleiben in ihr gefangen. Bin auch ich eine Gefangene meines Geistes?
    Obwohl sie es nicht wollte, öffnete sie die Schiebetür. Lautlos rollte diese auf gut gefetteten Kugellagern zur Seite, und die kühle Abendluft legte sich wie Balsam auf Stellas Lunge.
    Sie trat hinaus auf die schöne, verflieste Terrasse, hörte rechts den kleinen Springbrunnen leise plätschern und sah daneben…
    eine große, feuerrote Ameise, die sie mit giftgrünen Augen mordlüstern anstarrte…
    ***
    Albert Kevin war zunächst Polizist gewesen. Ein hervorragender Mann, der sich innerhalb weniger Jahre zahlreiche Auszeichnungen verdiente. Vielleicht hätte er diesen Beruf nicht an den Nagel gehängt, wenn er nicht ständig Schwierigkeiten mit dem Leiter des Reviers gehabt hätte. Der Mann neidete ihm seine Erfolge, statt sich darüber zu freuen, denn alles, was Kevin leistete, warf schließlich auch ein gutes Licht auf die gesamte Polizeistation.
    Wie auch immer, eines Tages hatte Albert Kevin den Kanal voll und quittierte seinen Dienst. Zum Abschied sagte er seinem Vorgesetzten unter vier Augen noch ein paar Grobheiten, die diesen zuerst vor Wut erblassen und dann so sehr erröten ließen, daß Kevin befürchtete, den Mann könnte der Schlag treffen.
    Bevor der Revierleiter losbrüllte, warf Albert Kevin die Tür hinter sich so kräftig zu, daß eine Fotografie – sie zeigte die gesamte Revierbesatzung – von der Wand fiel.
    Hinterher fühlte sich Kevin unbeschreiblich wohl. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, daß er keinen anderen Job finden würde. Einen Mann wie ihn nahm man überall mit offenen Armen auf.
    FBI und CIA wollten ihn haben. Er entschied sich für den Geheimdienst, und dort lernte er Frank Terry kennen. Sie wurden zu einem schlagkräftigen Team, das überall auf der Welt seine Aufträge erledigte. Tauchte irgendwo ein neuer Krisenherd auf, waren Kevin & Terry schon bald zur Stelle. Sie faßten die heißesten Eisen an und lösten eine Menge Probleme für den amerikanischen Geheimdienst.
    Doch wie dankte ihnen das die Agency?
    Als sie in Lateinamerika in arge Schwierigkeiten schlitterten, ließ man sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Niemand half ihnen. Niemand kümmerte sich mehr um sie. Man begrub sie gewissermaßen lebendig. Das vergaßen sie nicht. Ihnen gelang eine waghalsige Flucht. Niemand hätte das für möglich gehalten. Und als sie zu Hause ankamen, wollte der Geheimdienst sie wieder in seine Dienste nehmen, aber sie sagten: »Dankeschön, mit uns könnt ihr nicht mehr rechnen. Wir sind keine Holzköpfe. Uns verschaukelt man nur einmal!«
    Man redete sich auf diplomatische Verwicklungen heraus, die es gegeben hätte, wenn man sich für sie eingesetzt hätte, und appellierte an ihr Verständnis.
    Aber vergebens. Sie waren einmal im Stich gelassen worden, das reichte ihnen. Sie wußten jetzt, daß die CIA es immer wieder tun würde, wenn sie es für notwendig erachtete.
    »Wir sind zwar Draufgänger«, sagten Kevin & Terry, »aber keine Selbstmörder.«
    Das war’s dann. Lebewohl, CIA! Such dir zwei Idioten, die weniger nachtragend sind als wir beide. Mit uns geht nichts mehr…
    Sie gründeten einen privaten Schutzdienst für hochgestellte Persönlichkeiten – Politiker, Filmstars, Millionäre…. stellten einen kampfstarken Mitarbeiterstab auf die Beine, waren Chefs und Angestellte zugleich und hatten endlich eine Aufgabe gefunden, die sie befriedigte und die ihnen auf den Leib geschneidert war.
    Frank Terry blickte auf seine Uhr. In einer Stunde würden sie abgelöst werden. »Was machen wir mit dem angebrochenen Abend?« fragte er seinen Freund und Kollegen.
    »Wir könnten Irma und Neely anrufen.«
    Terry grinste. »Keine schlechte Idee, Junge. Ja, mir war mal wieder nach Neely.«
    »Und
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