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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen
Autoren: Jason Dark
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Veranstaltung besuchen wollten und nicht wußten, in welchem der Räume diese ablief.
    Die Modenschau sollte im großen Tagungsraum stattfinden.
    Knapp über 90 Minuten waren es noch bis zum Beginn. Ich hatte noch genügend Zeit, mich umzuschauen und wollte auch mit Ellen Winter Kontakt aufnehmen.
    Ein Mann fiel mir auf.
    Sein blondes Haar war mit Gel beschmiert und stand strähnig wie abrollende Wellen auf seinem Kopf. In der roten engen Lederhose wirkte er wie ein Gockel, und als er von einem der Portiers angerufen wurde, erfuhr ich auch seinen Namen.
    »Bitte, Mr. Urbani, Telefon für Sie.«
    »Auch das noch.« Er warf beide Arme hoch und drehte sich mit einer tänzelnden Bewegung, um zu einer der Zellen zu laufen, in die das Gespräch gelegt worden war.
    Ich hatte ihn sowieso suchen müssen und freute mich darüber, daß mir ein Zufall zu Hilfe gekommen war. In einem der Sessel nahe der Zelle nahm ich Platz, zündete mir eine Zigarette an und beobachtete den Modeschöpfer durch die Glasscheibe.
    Er telefonierte sehr gestenreich. Wenn ich ihn beschreiben sollte, hätte ich ihn als ein hektisches Temperamentsbündel bezeichnet.
    Kein Wunder, so kurz vor der Schau.
    Nicht einmal zwei Minuten sprach er, bevor er einhängte, den Kopf schüttelte, sich drehte und die Tür aufstieß. Er stand schon wieder auf dem Sprung. Bevor er mir entwischen konnte, rief ich ihn an. »Mr. Urbani!«
    Er stoppte und sah, daß ich mich aus dem Sessel stemmte. Die Zigarette hatte ich zuvor ausgedrückt.
    »Ja, was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen sprechen.«
    »Keine Zeit.«
    Ich war auf ihn zugegangen. »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht so sagen, schließlich sponsert meine Firma Ihre Schau.«
    Mit offenem Mund holte er Luft, und schien in dieser Haltung zu erstarren.
    »Wollen wir uns nicht setzen?«
    »Aber sicher, Sir.« Plötzlich zerfloß der Modeschöpfer vor Freundlichkeit, wartete, bis ich saß, um dann ebenfalls seinen Platz mir gegenüber zu finden.
    »Möchten Sie etwas trinken, Mister…«
    »Nein danke.« Danach stellte ich mich vor. »Mein Name ist Sinclair. John Sinclair.«
    Er lachte. »Klingt wie James Bond, wie Sie das machen.«
    »Nur bin ich es nicht.«
    »Der sieht auch bes… anders aus.« Er lachte gekünstelt. »Entschuldigen Sie, Mr. Sinclair.«
    »Natürlich.«
    Tassilo Urbani legte die Handflächen gegeneinander und schaute mich fragend an. »Womit darf ich Ihnen denn behilflich sein?«
    »Meine Firma hat mich abgestellt, um mir die Modenschau anzuschauen.«
    »Ein Kontrolleur?«
    »So dürfen Sie das nicht sehen. Ich bin beauftragt worden, nachzuschauen, wie Sie unsere Produkte plaziert haben. Das ist im engen Sinne keine Kontrolle, sondern üblich.«
    »Ich weiß.«
    »Ist der Aufbau schon fertig?« Urbani legte die Stirn in Falten und nickte. »Soviel ich weiß, steht alles parat.«
    »Kann ich es sehen?«
    »Gern, wenn Sie mir folgen wollen.« Er erhob sich mit einer grazilen Bewegung.
    Ich ärgerte mich ein wenig, daß ich mich nicht um die drängenden Probleme kümmern konnte, aber ich mußte den Schein wahren und hoffte stark, beides unter einen Hut zu bringen.
    Wir passierten die Fahrstühle. Zur rechten Hand lag eine der großen Bars. Sie war kaum besetzt. Leise Musik drang an unsere Ohren, als wir weitergingen und einen schmaleren Gang erreichten, der uns auf eine zweiflügelige Tür zuführte. Daneben stand nicht einmal ein Hinweisschild, so daß die Gäste genau wußten, woran sie waren.
    Die Türen waren nicht verschlossen. Mein Begleiter öffnete die rechte Hälfte und ließ mich vorangehen.
    Ich betrat einen großen Saal, in dem nicht einmal die Hälfte der Lampen brannten. Es waren in die Decke integrierte Strahler, die ihren Schein senkrecht nach unten schickten und auch den Laufsteg anleuchteten. Er war mit einem roten Teppich belegt worden und wurde an beiden Seiten von Stuhlreihen flankiert, deren Sitzflächen noch leer waren.
    Der Laufsteg endete unmittelbar vor der Bühne. Man hatte den Vorhang, durch den die Mannequins treten würden, noch nicht geöffnet. »Es gibt dahinter einen direkten Weg zu den Umkleidekabinen«, erklärte mir Urbani.
    Ich nickte, weil ich alles zu meiner Zufriedenheit vorfand. Auch die Produkte »meiner« Firma waren so aufgebaut worden, daß man sie nicht übersah. In einer Pyramide standen die einzelnen Artikel übereinander. Von der Decke hing noch ein schwarzes Schild mit der eloxierten Aufschrift DARK MYSTERIE!
    »Wenn die Schau beginnt, werden Ihre Produkte
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