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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten
Autoren: Jason Dark
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Frage mit einem sehr ungewöhnlichen Unterton gestellt, sodass wir aufhorchten. Suko fühlte ihm auf den Zahn. »Sie haben doch sicher einen Verdacht, Doc.«
    »Den habe ich tatsächlich.« Er legte seinen Zeigefinger gegen die Stirn. »Könnte der Pfeil nicht von einer Armbrust abgeschossen worden sein? Ich meine, er ist auf gewisse Art und Weise außergewöhnlich. Der braucht nicht unbedingt zu einem normalen Bogen zu passen, das kann auch eine Armbrust gewesen sein.«
    Suko und ich schauten uns gegenseitig an. Beide nickten wir. »Ja, Doc, das ist gar nicht mal schlecht«, bestätigte ich.
    »Dann brauchen Sie nur die Person zu finden, die den Pfeil abgeschossen hat. Pardon…« Er lächelte. »Ich meine natürlich den Zwerg oder Gnom.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil ein normaler Mensch so etwas nicht…« Er wusste selbst nicht mehr weiter. »Na, ja, Sie wissen schon.« Dann sprach er mich an. »Was schauen Sie so seltsam, Mr Sinclair?«
    Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Plötzlich erinnerte ich mich an ein Abenteuer, das erst kurz zurücklag. Da war ich in eine Zeit hineingezogen worden, die man als spätes Mittelalter umschreiben konnte. Und dort hatte ich eine gewisse Diablita und ihre Mörder-Gnome oder Trolle kennen gelernt. Es war die erste Spur zu dem geheimnisvollen Hector de Valois gewesen, der einstmals zu den Templern gehört und ihre Macht verbreitet hatte.
    Diablita gab es noch, und ich fragte mich, ob nicht auch die Mörder-Trolle existierten und es geschafft hatten, die Zeiten zu überbrücken, um in unserer Gegenwart Terror zu verbreiten.
    »Sie sagen ja nichts, Mr Sinclair.«
    Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich haben Sie Recht, Doc. Das kann so gewesen sein.«
    »Sie meinen das mit dem Zwerg.«
    »Ja.«
    Er lächelte. »Ich kenne ja Ihren Job, und ich weiß ferner, mit welchen Aufgaben Sie sich beschäftigen. Zwerge sind natürlich keine Geister, sondern Märchenfiguren…«
    »Sie glauben gar nicht, Doc, wie oft Märchen für uns schon zu Tatsachen geworden sind.«
    »Dann wird Ihre Suche also einem Zwerg gelten«, fasste er zusammen.
    »Wir müssen es zumindest in Betracht ziehen.«
    »Und niemand hat den kleinen Killer gesehen«, sagte Suko. »Ich empfinde das als schlimm.«
    Natürlich war es das. Dem Zwerg konnte es wegen seiner Größe leicht gelingen, sich überall zu verstecken. Wer achtete schon auf ihn, und möglicherweise war er noch kleiner als die Gnome, die ich bisher erlebt hatte.
    »Jedenfalls danken wir Ihnen für Ihre Mühe«, sagte ich zum Abschluss und reichte dem Mann die Hand.
    »Nichts zu danken. Ich untersuche den Toten noch weiter. Falls ich etwas Außergewöhnliches finde, sage ich Ihnen Bescheid.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Wir gingen wieder. In diesem unterirdischen Bereich war von der großen Aufregung der anderen Etagen nichts zu spüren. Wir wollten auch nicht anderen Kollegen über den Weg laufen und fuhren mit dem Lift direkt in die Etage, in der unser Büro lag.
    Glenda saß im Vorzimmer. Ihr Gesicht war blass, und sie wirkte steif wie eine Puppe. »Da seid ihr ja«, sagte sie stöhnend.
    Ich lächelte. »Wieso? War etwas?«
    »Du hast gut reden. Da wird neben dir jemand ermordet, und du nimmst das einfach hin.«
    »Was soll ich machen? Der Anschlag hat wahrscheinlich mir gegolten. Aber Glück muss der Mensch eben haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Hier ging dauernd das Telefon. Ich glaube, im Yard dreht man durch. Ein Mord in diesem Hause, das ist verrückt.«
    Ich hob die Schultern. »Wenn man es mit magischen Gegnern zu tun hat, sieht alles anders aus.«
    »Hast du das denn?«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Und wer steckt dahinter?«, wollte Glenda wissen.
    »Tut mir Leid. Noch tappen wir im Dunkeln. Deshalb fangen wir am besten mit einem Kaffee an.«
    »Ja, und bei mir wäre es ein Tee«, sagte Suko.
    »Auf den Schreck werdet ihr einen besonders guten bekommen«, erklärte Glenda.
    »Kannst du dich denn noch steigern?«, fragte ich.
    Sie funkelte mich an. »Was glaubst du, was ich noch alles kann, John? Du müsstest mich nur mal…«
    Als Suko sich grinsend räusperte, verstummte Glenda und bekam einen roten Kopf.
    Ich lachte, drehte mich um und wandte mich dem Büro zu, das Suko und ich gemeinsam benutzten.
    Es war alles normal. Wir stießen die Tür auf, traten über die Schwelle, und dann hörte ich Sukos Stimme. »Was ist das denn?«, fragte er überrascht.
    Ich hatte den Gegenstand im selben Augenblick
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