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0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

Titel: 0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick
Autoren: Der Mörder mit dem Gittertrick
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in den Panzerraum an den Haupttresor. Den kann man nur mit drei Schlüsseln öffnen, einen hat der Hauptkassierer, die anderen besitzen die beiden Direktoren.«
    »Für diesen Schrank hier gibt es aber nur einen Schlüssel?«, erkundigte ich mich.
    »Ja, den hat der Hauptkassierer. Er kommt jeden Morgen eine Viertelstunde vor Öffnung der Bank. Wir Kassierer sind dann schon auf unseren Plätzen und erhalten dann von ihm je 10 000 Dollar, davon rund zweitausend in Silber und den Rest…«
    »Und das wiederholt sich jeden Morgen?«, unterbrach ich ihn nachdenklich. »Und diese ganze Einrichtung existiert doch hauptsächlich aus Bequemlichkeit, nicht wahr? Die beiden Direktoren kommen morgens wahrscheinlich sehr spät. Wäre alles Geld im Haupttresor, dann müssten sie schon früh hier erscheinen. Deswegen lässt man das Geld, das für die ersten Schalterstunden benötigt wird, in solch einem verhältnismäßig einfachen Geldschrank.«
    »Direktor Sutherland war heute sehr früh hier«, sagte der Mann diplomatisch.
    Ich grinste und ging zu meinem Freund Phil, der an der Pendeltür stand.
    »Der Hauptkassierer ist wieder bei Besinnung«, berichtete er. »Der Doc kümmert sich gerade um den zweiten Verletzten. Er hat nichts dagegen, wenn wir einige Fragen an den Hauptkassierer stellen.«
    »Wer ist denn noch verletzt?«, erkundigte ich mich.
    »Der Portier. Ich fand ihn in einem kleinen Zimmer neben dem Eingang. Seine Verletzung scheint schlimmer zu sein. Man hat ihn mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen.«
    »Das wird den Gangstern teuer zu stehen kommen«, sagte ich grimmig. »Hast du sonst noch etwas herausgebracht?«
    »Es gibt no.ch einen Augenzeugen. Ein älterer Mann, der ein paar Häuser weiter einen Briefmarkenladen hat.«
    »Und der hat die Gangster gesehen und keinen Krach geschlagen?«
    »Ich habe ihn verhört. Er kam, wie jeden Tag hier an der Bank vorbei und wollte zu seinem Geschäft. Vor der Tür stand ein Lieferwagen, und zwei Männer arbeiteten an dem Gitter vor dem Bankeingang. Der Mann dachte sich nichts dabei und ging weiter. Als er später dann die Polizeisirenen hörte und den Menschenauflauf sah, kam er aus Neugier her und hat sich dann bei Captain Hedderson gemeldet. Der brachte ihn zu mir.«
    »Also doch die Gitter-Gang!«, sagte ich wütend. »Ruf im Districtoffice an wegen der Spurensicherung, Phil. Ich werde mich in der Zwischenzeit mit dem Hauptkassierer unterhalten.«
    Phil wollte durch die Pendeltür in den Schalterraum. Ich hielt ihn am Arm zurück.
    »Neben dem Eingang ist doch eine Telefonzelle«, sagte ich zu ihm.
    »Besetzt«, antwortete Phil lakonisch.
    »Die Leute von der City Police sollen doch lieber ihr Funkgerät nehmen«, meinte ich.
    »Denkste, Jerry, es ist keiner von denen. Irgendein Reporter hängt da drin und lässt den Draht heiß werden. Der Junge ist gleich nach uns gekommen und stand mir dauernd im Weg.«
    »Dann muss der aber schnell Wind von dem Überfall gekriegt haben.« Ich dachte an unsere Hetzjagd mit dem Jaguar. »Das sieht ja bald so aus, als ob er schon vor uns von dem Coup gewusst hätte.«
    ***
    »Lang mir mal die Flasche mit dem Whisky rüber, Slater«, sagte George Norman müde.
    Ed Slater lag in dem schäbigen Ledersessel wie ein hingeworfenes Kleidungsstück. Einen Arm hatte er oben auf der Rücklehne liegen, die Beine hingen über der Armstütze.
    »Kannst selber auf stehen«, gab er zurück. Seine Stimme hatte einen unangenehm durchdringenden Klang.
    »Sauf nicht soviel«, mischte sich Tonio Spirelli ein. Sein Gesicht war so faltig wie nass gewordene Jeans, die zwei Nummern zu groß sind. Es war von den Backenknochen bis zum Ansatz des schütteren Haares mit Sommersprossen übersät. Wie immer, wenn Tonio Spirelli nachdachte, kaute er an den Spitzen seines ungepflegten blonden Schnurrbartes. »Du solltest wirklich noch ‘nen Rest in der Flasche lassen«, knurrte er jetzt.
    »Es ist unsere letzte Pulle«, mahnte Ed Slater und wuchtete seinen massigen Körper ein kleines Stück hoch.
    »Das ist doch verrückt«, maulte er. »Da hat jeder von uns einen Koffer, gefüllt mit vielen Tausend Bucks, und trotzdem können wir uns noch nicht mal ‘ne Kiste Whisky kaufen. Und wenn ihr euch alle auf den Kopf stellt, ich reiß einen von den Lappen an und hol Nachschub.«
    Er wollte zur Tür. Tonio Spirelli stand an die Wand angelehnt und hatte die Arme über der Brust gekreuzt. Norman wollte die Hand nach der Klinke ausstrecken. Wie ein Blitz schnellte
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