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0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

Titel: 0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick
Autoren: Der Mörder mit dem Gittertrick
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sehen.
    »Das war Marlowe«, keuchte Spirelli und starrte auf Slater, der bewegungslos am Boden lag.
    »Los, Norman, ihm nach! Worauf warten wir noch?«
    Spirelli hetzte zur Pendeltür, und er rutschte auf den Scherben fast aus, Norman blieb ihm auf den Fersen. Hinter dem Rahmen der Eingangstür gingen sie in Deckung und spähten nach draußen.
    Im gleichen Augenblick heulte der Motor eines schweren Wagens auf. Mit durchdrehenden Hinterrädern raste ein blauer Mercury los, der vielleicht zwanzig Schritte vor dem Eingang des schäbigen Hotels gestanden hatte.
    »Da fährt der Hund!«, knurrte Spirelli grimmig. »Das soll er mir büßen. Wir müssen sofort hinter ihm her.«
    »Wird das nicht riskant für uns?«, meinte Norman. »Marlowe ist nicht allein. Er hat noch Pat Brian und seine Leute zur Unterstützung. Gegen die können wir nichts ausrichten. Wir sind nur noch zu zweit.«
    »Du hast recht«, gab Spirelli zu. »Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn wir uns aus dem Staub machen. Geh schon zum Wagen, ich bin gleich wieder zurück.«
    Spirelli drehte sich um und eilte in die kleine Vorhalle des Hotels zurück. Er beugte sich über Slater, griff in dessen Taschen, holte mehrere Bündel mit Banknoten heraus und stopfte sie in seine Jacke, Dann sprang er auf und rannte davon, ohne sich auch nur einmal umzusehen.
    So entging ihm auch die leichte Bewegung, mit der die Tür des kaum beleuchteten Lifts zugegangen war.
    Als Spirelli von der Bildfläche verschwunden war, ging die Tür des Lifts wieder auf. Vorsichtig kam der Cola-Verkaufsfahrer aus der Kabine. Mit angstvollem Gesicht starrte er in den großen Spiegel, in dem er die Rezeption und die Vorhalle übersehen konnte.
    Er zögerte noch immer und blieb nach zwei Schritten stehen. Die Hand hielt noch immer die Tür des Lifts, um notfalls schnell wieder in das Versteck zu huschen- Es blieb alles still. In einem der oberen Stockwerke hörte man einen lauten Ruf und Klingeln. Dann knallte eine Tür ins Schloss.
    Der Cola-Driver fasste sich ein Herz und ging weiter. Die beiden leblosen Gestalten lagen dicht nebeneinander auf dem roten Läufer.
    Der Mann in dem Overall spürte ein heftiges Würgen in der Kehle. Er ging mit zitternden Knien in die Ecke der Rezeption, wo das Telefon stand. Daneben lag das Telefonbuch. Es war schon reichlich abgegriffen und zerfleddert. Der Cola-Driver schlug die erste Seite auf. In großen Ziffern stand da die Nummer des FBI.
    Er wählte die Nummer, und es meldete sich die beruhigende Stimme eines Mannes.
    »Hier spricht Richard Marshall«, sagte der Cola-Driver aufgeregt. »Sie müssen sofort kommen. Zwei Männer sind erschossen worden. Die Täter sind geflohen. Kommen Sie schnell.«
    »Von wo sprechen Sie?«, fragte die Stimme aus dem Hörer ruhig. »Geben Sie mir bitte die Anschrift.«
    »Ich bin in dem Hotel White Mill in der Gansevoort Street. Die Nummer weiß ich leider nicht.«
    »Wir werden es schon finden. Und was ist genau passiert, Mr. Marshall?«
    »Zwei Männer wurden erschossen. Sie sind beide tot. Ich hab mich gerade überzeugt. Ich habe noch gesehen, wie mehrere Männer geflohen sind. Einer kam noch mal wieder. Er hat die Taschen von dem einen Toten durchsucht.«
    »Wir werden in wenigen Minuten dort sein«, versprach der FBI-Mann. »Bleiben Sie bitte an Ort und Stelle und rühren Sie nichts an, bevor wir nicht dort sind.«
    »Okay«, murmelte Richard Marshall und legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    Er ließ sich auf den Hocker fallen und bemühte sich, nicht nach rechts zu blicken, wo die Leichen lagen.
    ***
    Als ich in die Gesichter der drei Männer in Monteuranzügen starrte, kam Phil mit dem zweiten Patrolman aus den Schalterräumen. Phil lachte aus vollem Hals und rief mir zu: »Steck deine Pistole ein, Jerry. Wir sind einem Irrtum aufgesessen. Die drei Herren wollten wirklich ein neues Gitter einsetzen. Die Leute in der Bank waren alle platt, als der Patrolman sie vor den ,Bankräubern’ schützen wollte.«
    Ich ließ meine Smith & Wesson im Halfter verschwinden und blickte den Patrolman an, der verlegen an mir vorbeischaute.
    Dann ging ich zu den drei Monteuren und erklärte ihnen die Geschichte. Ich entschuldigte mich, und zum Glück nahmen sie den Missgriff nicht tragisch und lachten jetzt auch. Es war eine reichliche Portion Schadenfreude dabei, aber das konnte ich den Männern nicht übel nehmen.
    In diesem Augenblick fegte auf der Straße ein Einsatzwagen mit voller Festbeleuchtung und heulender
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