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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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waren versumpft. Lipwitz mußte sich mühsam durch Farne, Schilf und Gestrüpp kämpfen.
    Er fand den Pfad, der zum Ufer führte, und im Gebüsch verborgen konnte er die Szene auf dem breiten Holzsteg verfolgen. Die Inkas standen auf dem Steg, zu Atahualpas Füßen lag reglos Roger Ballard. Der Herrscher mit dem reichgeschmückten Mantel und der Federkrone murmelte Beschwörungen und beschrieb mit den Fingern magische Zeichen in der Luft. Dann gab er Ballard einen Tritt, daß er ins tiefe Wasser fiel und wie ein Stein unterging. Ein paar Luftblasen stiegen auf.
    Jetzt wußte Lipwitz, was die Reise ohne Wiederkehr war.
    Die Inkas verließen den Steg, und Roman Lipwitz erkannte in jähem Schrecken, daß er sich zu weit vorgewagt hatte. Er lag nur zwei Meter vom Pfad entfernt im dichten Gebüsch; wenn einer der Inkas genau hinsah, konnte er ihn vielleicht entdecken. Roman Lipwitz starb tausend Tode. Er vergaß sogar die Schmerzen in seinem Fuß und das Brennen des Spinnenbisses an seinem Hals.
    Die Inkas bemerkten Lipwitz jedoch nicht. Als letzter schritt der schreckliche Atahualpa an ihm vorbei. Am Mund des Ungeheuers war noch Roger Ballards Blut.
    Als die Inkas verschwunden waren, richtete er sich stöhnend auf und humpelte auf den Dschungel zu. Der Inkastadt auf der riesigen Lichtung gönnte er nur noch einen flüchtigen Blick. Lieber wollte er es mit allen Schrecken des Dschungels aufnehmen, als Atahualpa noch einmal zu begegnen.

    Das Camp am Rio Negro hatte unter den Kämpfen gegen die Pygmäen schwer gelitten. Die Hütten, Lagerschuppen und Unterkünfte der Indios waren niedergebrannt, die drei Bungalows mehr oder weniger beschädigt; nur die Wellblechhütte mit dem Dieselgenerator hatte kaum etwas abbekommen.
    Die Indios waren damit beschäftigt, die Bungalows auszubessern und wieder aufzubauen.
    Dorian Hunter stellte eine dritte Expedition zusammen. Seit unter seiner Führung die schöne Sacheen und die vier Indianermädchen davor gerettet worden waren, von den Pygmäen den Monsteraffen geopfert zu werden, und seit er überdies Frieden mit den Pygmäen geschlossen hatte, war Dorian die unumschränkte Autorität im Lager.
    Die Wissenschaftler interessierten sich hauptsächlich für ihr jeweiliges Fachgebiet und waren keine Führernaturen. Die Playboys aus Jeff Parkers Clique hatten nicht das Zeug, mit einer solchen Situation fertig zu werden.
    Dorian wählte von den Überlebenden James Rogard und Jean Daponde, den Reporter Elliot Farmer sowie die drei Playboys und Parker-Freunde Bruce Ehrlich, Gene Greene und Arturo Pesce aus. Zehn Indianer von einem Aruakstamm sollten die Suchexpedition begleiten, und der ganze Pygmäenstamm wollte mitziehen. Eines der großen, flachkieligen Motorboote war bei den Kämpfen gesunken. An dem zweiten hatten die Pygmäen den Außenbordmotor so schwer beschädigt, daß an eine Reparatur nicht mehr zu denken war.
    Dorian Hunter hatte über Funk von der kolumbianischen Stadt Mitu, einem Stützpunkt, von dem aus die meisten Camps und Siedlungen in diesem Bereich des Dschungels versorgt wurden, einen Ersatzmotor angefordert. Er machte sich große Sorgen um Jeff Parker und wartete ungeduldig auf die Ankunft der Maschine, um endlich aufbrechen zu können.
    Am späten Nachmittag endlich tauchte die zweimotorige Piper über den grünen Baumwipfeln auf, flog eine Schleife über dem Lager und setzte dann zur Landung an. Die Betonpiste neben dem Stützpunkt war unversehrt. Dorian Hunter, Jeff Parkers Halbblutfreundin Sacheen und die Wissenschaftler und Playboys erwarteten die zweimotorige Transportmaschine. Als die Piper ausgerollt war, wurde sie sofort umringt.
    Der Pilot kletterte aus der Kanzel, ein stoppelbärtiger Kolumbianer mit Doppelkinn und einigem schlaffem Speck um die Mittellinie herum sprang auf den Boden herunter und baute sich vor Dorian Hunter auf. »Hier war allerhand los in den letzten Tagen, was?«
    »Das kann man wohl sagen. Haben Sie alles an Bord? Funkgerät, 80-PS-Außenbordmotor, Medikamente und Munition?«
    Der Pilot reichte ihm die Liste.
    »Hier, kontrollieren Sie! Ihre Leute sollen sich beim Ausladen beeilen. Ich will wieder starten, bevor es dunkel wird.«
    Alle packten mit an. Als die Piper wieder gestartet war, begann Dorian mit Hilfe des überlebenden Mechanikers des Lagers und drei weiteren Männer mit dem Einbau des Außenbordmotors. Erst nach elf Uhr abends wurden sie fertig. Kabellampen, vom Generator gespeist, leuchteten ihnen.
    Obwohl er todmüde war,
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