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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats
Autoren: Claudia Kern
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wurde es still.
    Rulfan drehte sich zum Tor um und sah einen grau Uniformierten, dessen Gesicht unter einem kugelförmigen schwarzen Helm nicht zu erkennen war. Er hielt eine Pistole in der Hand. Hinter ihm schwang das Stadttor weiter auf.
    Die Menge wich zurück.
    Das muss ein Techno sein, dachte Rulfan. Er trat vor und streckte die Arme aus, um zu zeigen, dass er außer seinem Schwert keine Waffe trug.
    »Mein Name ist Rulfan. Ich bringe eine Nachricht von den englischen Communities.« Der Techno verschwand hinter dem Tor.
    »Die Menschen haben Angst vor den Männern ohne Gesicht«, sagte Aruula neben ihm. »Vielleicht sollten auch wir Angst haben.«
    Tatsächlich hatte die Menge sich größtenteils zurückgezogen. Nur einige besonders Mutige lungerten noch um das Boot herum, als hätten sie Sorge, etwas zu verpassen.
    Rulfan zögerte mit seiner Antwort. Er kannte die Probleme zwischen den Communities und den normalen Menschen aus seiner Zeit in England. Es war normal, dass Menschen mit Furcht oder Hass auf etwas reagierten, das sie nicht verstanden. Er wollte Aruula das gerade sagen, als der Techno wieder auftauchte.
    Und nicht nur er. Hinter ihm schob sich eine ganze Kolonne grau Uniformierter aus dem Stadttor. Im Laufschritt ließen sie die Mauern hinter sich. Rulfan bemerkte, dass sie kurze Stäbe in den Händen hielten.
    Keine Laserpistolen, dachte er, etwas anderes. Elektroschocker?
    Er wich zurück, während Aruula ihr Schwert zog. Der Anblick der langen scharfen Klinge brachte die Kolonne für eine Sekunde ins Stocken, dann fächerte sie auseinander.
    »Sie wollen uns vom Boot abschneiden«, erkannte Aruula.
    Rulfan nickte und zog sein eigenes Schwert.
    »Das wird ihnen nicht gelingen.«
    Ein Teil von ihm befürchtete, Opfer eines Missverständnisses zu sein, während ein anderer sich fragte, weshalb diese Technos so feindselig reagierten. Hielten sie die Ankunft im Luftkissenboot vielleicht für eine Provokation? Rulfan wusste es nicht und hatte auch keine Zeit mehr, über die Frage nachzudenken, denn im gleichen Moment griffen die Uniformierten an.
    Blitzschnell zogen sie den Kreis zusammen.
    Rund zehn Soldaten sprangen vor, die andere Hälfte blieb als Reserve zurück.
    Rulfan duckte sich unter seinem ersten Angreifer hindurch und schlug ihm die Faust in den Magen. Der Techno sackte zusammen, fiel nach hinten und brachte einen weiteren Angreifer zu Fall.
    Rulfan zog sein Schwert, sah aus den Augenwinkeln, dass Aruula gleichzeitig gegen drei Gegner kämpfte und erwischte einen von ihnen mit der flachen Schwertklinge am Helm. Der Soldat stolperte, blieb jedoch auf den Beinen. Mit einem unerwarteten Sprung landete er vor Rulfan. Der entging einem Stoß mit dem schwarzen Stab nur durch eine Drehung. Er nutzte den Schwung und trat seinem Gegner die Beine unter dem Körper weg.
    In der nächsten Sekunde lag er selbst auf dem Boden, zusammengekrümmt und halb bewusstlos. Er schrie, als Schmerzen wie heiße Nadelstiche durch seinen Körper zuckten. Verschwommen sah er den gesichtslosen Soldaten über sich und den schwarzen Stab in dessen Hand.
    Ein Knurren.
    Die Gestalt verschwand aus seinem Gesichtsfeld, wurde durch einen weißen Körper abgelöst. Rulfan hörte laute Schreie und setzte sich auf.
    Wulf hatte den Mann zu Boden geworfen und sich in seinem Bein verbissen. Drei andere Soldaten liefen mit gezückten Elektroschockern auf ihn zu.
    Rulfan kam taumelnd auf die Beine. Mit zwei Schwerthieben verschaffte er sich Platz und stürmte auf die Soldaten zu. Er sah Aruula erst, als es bereits zu spät war. Sie hing reglos zwischen zwei Uniformierten und wurde gerade in die Stadt geschleppt. Hinter dem geöffneten Tor erkannte er weitere Soldaten, die auf ihn zu liefen.
    Einen Augenblick zögerte er, dann befahl er Wulf mit einem Pfiff zu sich und rannte auf das dicht bewachsene Flussufer zu. Gemeinsam bahnten sich Mensch und Lupa ihren Weg durch das Schilf.
    Die Soldaten folgten ihnen nicht.
    ***
    Matthew Drax konnte seine Ungeduld nicht verbergen. Vor wenigen Stunden hatten die Running Men ihm die Videoaufnahmen einer automatischen WCA-Kamera gezeigt, auf denen Aruulas brutale Gefangennahme zu sehen war, und ihn damit in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Als er Aruula aus dem Luftkissenboot steigen sah, hatte er vor Freude beinahe den Monitor umarmt, nur um Sekunden später entsetzt zu beobachten, wie eine Gruppe von WCA-Agenten die Frau, die er liebte, mit Elektroschocks außer Gefecht setzte.
    Matt hatte
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